Die beiden Maxi Trimarane haben ihre Weltumsegelung beendet und den Rekord um gut zwei Tage verpasst. Dabei benötigte die kleinere IDEC am Ende mit 47 Tagen und 15 Stunden nur knapp vier Stunden länger als Spindrift.
Am Ende war die Rekordfahrt nicht erfolgreich, weil das St Helena Hoch nur eine vergleichsweise langsame Atlantik Passage ermöglichte. Aber Spindrift erzielte über die rund 29000 gesegelten Meilen immer noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25,35 Knoten.
Am Anfang standen alle Zeichen auf Rekord. Yann Guichard konnte mit dem schwarzen Tri Bestzeiten auf den ersten drei Teilstrecken (Ushant-Äquator, Ushant-Tasmanien und Ushant-Kap Hoorn) verzeichnen. Und auch bei der Passage des Indischen Ozeans war das Schiff so schnell wie kein anderes, bis wenige Stunden danach Boris Herrmann mit IDEC noch schneller war.
Das ist sicher der wichtigste zählbare Erfolg des deutschen Navigators, dessen Fähigkeiten bei der kleinen sechsköpfigen Crew angesichts eines externen Routers an Land viel stärker als Steuermann gefragt waren.
Ansonsten war es für IDEC eine äußerst schwierige Konstellation, dass Spindrift quasi auf den Start des Gegners gewartet hatte und am gleichen Tag lossgesegelt war. Im selben Wetterfenster zeigten sich Guichard und Bertarelli überlegen.
Erst als IDEC abgehängt war und bei anderen Bedingungen segelte, gelang das nicht für möglich gehaltene Comeback im Indischen Ocean mit einer extrem südlichen Route. Danach gab es keine Überholmöglichkeit mehr für Francis Joyon. Und so ist es aller Ehren wert, nur so knapp hinter dem übermächtigen Gegner ins Ziel gekommen zu sein.
Für Boris Herrmann ist dieses Abenteuer ein Ritterschlag im Kreise der professionellen Hochseesegler. Als deutschem Segler gelang es nur Tim Kröger 2000 mit seiner Rekrutierung für die Weltregatta The Race auf dem 38 Meter Kat “Playstation” in diese Regionen vorzustoßen. Der Kat von Steve Fossett fiel aber schon nach zwei Wochen aus.
Boris steht auf dem Foto links… Es sei denn er ist in der Zeit arg ergraut 🙂
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Kommt drauf an von wo man guckt, Klugschieter!
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Ritterschlag, schnellster Deutscher Weltumsegler, Mannomannomann, für was es heutzutage alles Titel u Auszeichnungen gibt. Ist eigentlich verständlich dass ein Multihull schneller als ein Monohull um die Welt pflügt. Ob mann da gleich zum Ritter geschlagen werden muss?
Heisse Debatte. Was meinst du?
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Er wird ja nicht richtig zum Ritter geschlagen, wir haben keine Queen, nur eine Kanzlerin 🙂
Und da er einer der wenigen Deutschen ist, die überhaupt bei einem solchen Rekordversuch dabei sind und einbezogen werden in dem Profihochsee Zirkus, kann man sich schon was drauf einbilden und dem ganzen zumindest Respekt zollen. Wenn es so einfach wäre im Hochseesegeln Profi zu werden, dann hätte es ja auch schon jemand gemacht oder nicht? Oder hattest du gerade was besseres zu tun? Wieviele Weltumseglungen hast du denn schon hinter dir? Es reicht auch die Monohull Anzahl. Multihull ist ja nur schneller und das ist quasi ein Spaziergang, wenn nicht gerade einer der Rümpfe durch Treibgut abgerissen wird.
Super Beitrag, mehr davon! Like or Dislike:
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