
Skipperin Mareike Guhr freut sich über einen Landfall. © M. Guhr
Unglaublich dieses Flaggenmeer. Mächtig bunt ist es im Ausgangshafen der ARC. Fast alle Teilnehmer haben ihre Schiffe über die Toppen geflaggt. Hochgerechnet dürften hier an die 70.000 bunte Wimpel wehen. Und heute hat der Wind in Las Palmas aufgefrischt, nun wird das ganze auch noch laut.
Am Wochenende aber ging es mit einer großen Flaggenparade, Sambarythmen und viel Tamtam einmal um das riesige Hafengelände. Präsentation zum Auftakt. Das war noch viel lauter. Shaka liegt mittendrin an Steg S und wir genießen die leicht hektische vor allem aber freudige Atmosphäre. Auf allen Booten wird noch gebastelt und repariert. Auch bei uns bestimmt die To-Do-Liste den Tag.
Aber der Atlantik wartet, und die Vorfreude auf den Start am 21. November wächst weiter. Dabei werden wir einige Legenden an der Linie treffen. Mit dabei ist beispielsweise der“ Big Red“ genannte Zweimaster „Steinlager“, mit der Sir Peter Blake damals alle Etappen des Whitbread 89/90 gewonnen hat. Ein echter Eyecatcher -auch zwanzig Jahre später noch!
Gestern habe ich den Österreicher Andreas Hannakamp getroffen. Der Skipper des Russischen VOR Projektes segelt auf einer Class 40 Akilaria die ARC und hat mir in der Sailors Bar noch ein paar Tipps zur Routing-Software gegeben.
Überhaupt – diese Bar ist der Melting Pott der ARC. Jeder versucht ein paar Wifi-Bites zu ergattern und die ganz Glücklichen bekommen sogar etwas zu trinken. Wen auch immer Du suchst – in der Sailors Bar findest Du ihn bestimmt.
Shoppingtour
Jeden Morgen fiebere ich meinem täglichen Besuch bei Diego entgegen. Diego ist einer der vielen Mitarbeiter von Rolnautic, dem größten Schiffsausrüster hier im Hafen. Und Diego kennt mich mittlerweile schon ziemlich gut. Ich schätze, er könnte “Shaka” im Detail zeichnen ohne sie jemals gesehen zu haben.
Mit allen meinen Sonderwünsche kreuze ich zur täglichen Shoppingtour bei ihm auf. Statt neuer Schuhe oder der passenden Handtasche stehen auf meiner Wunschliste derzeit ein Radarreflektor, Spraycaps für die Rettungswesten, Dichtungsringe, Schlauchschellen, oder wenn es ein bisschen mehr sein darf auch noch ein extra Rettungsring.
Ganz der aktuellen Herbstkollektion entsprechend finde ich auch die mitgebrachten, schicken Fallen von dem Italienischen Designer Gottifredi Maffioli. Noch nie gehört Mädels? Da habt Ihr was verpasst! “Shaka” sieht Klasse aus mit den neuen Accessoires.
Ziemlich aufgeregt warte ich aber auf die neue Garderobe, denn “Shaka” bekommt noch vor dem Start ein neues Groß und eine neue Genua. Feinstes HydraNet Radial. Hier zeichnet das Designerduo Olli und Sascha von Doyle verantwortlich. Ich bin sicher, die Tücher werden bestens sitzen.
Camembert im Schonwaschgang
Französischer Käse ist etwas Wunderbares – für den Gaumen. Weniger für die Nase. Als kleine Aufmerksamkeit warten in “Shakas” Kühlschrank gleich drei der runden Weichkäse aus der Normandie, als ich zurück an Bord komme. Der Geruch im Kühlschrank ist nichts für empfindliche Gemüter und so bekommen die Stegnachbarn rechts und links gleich ein Pfund Käse geschenkt.
Ein bisschen wollen wir doch selber geniessen – aber wo an Deck ich das gute Rohmilchmaterial auch verstecke, der Geruch bleibt. Somit wird die Waschmaschine kurzerhand zum Camembert-Stauraum umfunktioniert. Die steht meist dumm rum. Nun hat sie eine Aufgabe und schirmt den Geruch bestens ab.