Terrestrische Navigation zum Ankommen: So gelangt ihr auch ohne GPS an ihr Ziel

Mit Kursdreieck und Bleistift

Die terrestrische Navigation besteht mitnichten nur aus Peilung und Kreuzpeilung. Bevor das GPS seinen Siegeszug antrat, waren Landmarken die wichtigsten Hilfsmittel für die Navigation mit geometrischen Konstruktionen.

Mit dem Navigationsbesteck und einer Seekarte lässt sich ohne große Rechnerei navigieren. Bild: shutterstock / Cameris

Redundanz erhöht an Bord die Sicherheit. Denn falls ein System ausfällt, kann das zweite unabhängige System einspringen. Auf Langfahrt achten die Skipperinnen und Skipper darauf, dass bestimmte Ausrüstungsgegenstände doppelt vorhanden sind. Das kann bis hin zur zweiten Rettungsinsel gehen. Zumindest, aber ein System ist an Bord zur Genüge vorhanden: das GPS!

Aufgrund der Redundanz der zahlreichen GPS-Systeme (Plotter bis Smartphone) bringt es kaum einem Segler mehr einen Vorteil, sich detailliert mit den verschiedenen Methoden der terrestrischen Navigation zu beschäftigen. Andererseits gibt es Szenarien, die zwar höchst unwahrscheinlich klingen, aber vorkommen können. Gerade weil an Bord gerne die unwahrscheinlichsten Faktoren ein desaströses Ganzes ergeben können.

Beispielsweise ein Kurzschluss mit Kabelbrand, weil sich eine Schraube gelöst hat und einen Kontakt überbrückt. Ein Ausfall des GPS-Systems ist unwahrscheinlich, kann aber lokal durchaus vorkommen. Mittels eines „GPS-Jammers“ können dritte auch relativ einfach den Empfang des doch recht schwachen GPS-Signals unterbinden. Anleitungen für den Bau eines solchen Gerätes kursieren im Internet. 

Zumindest sollte ein gewisses Verständnis der terrestrischen Navigation vorhanden sein, um auf solche Szenarien reagieren zu können. Und abseits der Katastrophen bereitet es auch ganz einfach Spaß, mit Peilkompass, Navigationsbesteck und Seekarte die GPS-Position zu vergleichen und so das Wissen in der Praxis zu wiederholen und zu trainieren. 

Küste gleich Küste

Wenn mit etwas Abstand an einer Küste entlang gesegelt wird, lässt sich kaum das Profil der Küstenlinie erkennen. Kleine Buchten beziehungsweise der genaue Küstenverlauf mutieren am Horizont zu einem Strich ohne Tiefe, sodass es unmöglich wird, anhand der Seekarte die ungefähre Position zu erkennen. Zwar lässt sich hin und wieder eine Bucht oder etwas Ähnliches erkennen, doch in der Navigation haben Ahnungen nichts verloren. Peilobjekte müssen zweifelsfrei zu identifizieren sein, sodass sich nur Punkte wie Baken, Leuchttürme, Sendemasten, Kirchtürme, Burgen oder einzelne Häuser eignen. Solch eindeutige Punkte sind in den Seekarten eingezeichnet. Manchmal reicht schon eine alleinstehende Baumgruppe aus, wie beispielsweise

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Kai Köckeritz

Leidenschaftlicher Fahrtensegler und war lange Jahre Chefredakteur des Magazins segeln. Er ist viel in Holland unterwegs, aber auch in den Revieren des Südens. Lange Schläge sind eher seins als kurze Up&Downs auf der Regattabahn.

Ein Kommentar „Terrestrische Navigation zum Ankommen: So gelangt ihr auch ohne GPS an ihr Ziel“

  1. avatar Maximilian vom Bruch sagt:

    Auch der Vergleich von Tiefenlinien in der Karte mit der Anzeige auf dem Echolot kann Hinweise auf den Standort geben. Ich kann den Artikel nur wärmstens unterstützen – ich finde, es macht richtig Spaß, sich während der Fahrt mit terrestrischer Navigation zu beschäftigen!

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