Weltumseglung: Conny und Wolfgang Gerber verlieren ihre Bavaria 38 “Felice”

Gestrandet und geplündert

Wolfgang und Cornelia Gerber. © Gerber

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Carsten Kemmling

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5 Kommentare zu „Weltumseglung: Conny und Wolfgang Gerber verlieren ihre Bavaria 38 “Felice”“

  1. avatar Marco sagt:

    Wirklich ein sehr trauriger Bericht. Hoffentlich geben die beiden nicht auf und sie waren ausreichend versichert. Ich weiß ja nun nicht die genauen Umstände, Wetter, Wind und Wellengang. Aber wenn die beiden von hohen Wellen sprechen, dann klingt das eher nach auflandigen Wind
    .
    Nichts ist gefährlichere als auf eine unbekannte Legerwallküste zuzusteuern!

    Im Bereich der Flussmündung ( wo es gewiss immer flacher sein wird als das Meer ) können sehr gefährliche Grundseen entstehen, insbesondere wenn Wind gegen Strom steht. Am besten ist es immer, ( gerade in diesem Bereich der Erde, wo die Armut sehr groß ist und Piratenüberfälle sehr wahrscheinlich ) sich so weit wie möglich von der Küste frei zu halten. Dann entstehen auch keine gefährlichen Legerwallsituationen!
    Aber Gott sei Dank sind die beiden wenigstens unbeschadet von Bord gekommen! Ein Schiff ( auch wenn es mir selber schwerfällt das zu schreiben… ) kann man ersetzen, ein Menschenleben nicht…

    Ich wünsche den beiden alles Gute für die Zukunft und viel Kraft!

  2. avatar Marc sagt:

    Hoffentlich gut versichert und sie trauen es sich dann mit einem neuen oder gebrauchten Schiff wieder.

    Finde es immer wieder toll wenn sich Leute so etwas trauen. Leider fehlt wohl wirklich vielen der Mut hier alles aufzugeben, alles zu verkaufen und dann nur noch auf einem Schiff zu leben. Oder aber das nötige Kleingeld, denn von irgendetwas muss man ja nicht nur das Schiff unterhalten sondern auch Lebensmittel und Liegeplätze bezahlen. Daher gratuliere ich jedem der dies irgendwie schafft und sich getraut hat.

  3. avatar hanseatic sagt:

    Ich habe mir den blog der beiden mal etwas näher angesehen. Die beiden sympathischen Segler sind wirklich zu bedauern aber es liest sich auch wie eine Katastrophe mit Ansage. Folgend einige Auszüge aus dem blog der Felice und dazu noch Auszüge aus dem blog der SY Venus von Uwe Roske, der sich noch am Abend vor der Abreise der Felice aus Santa Marta mit den Gerbers austauschte:
    (SY Felice)Von Aruba nach Santa Marta: ”Ja hatten wir das denn gebucht? NEIN! Aber da muss man dann durch, denn umkehren ist ja auch blöd.

    Nachtsegeln wird wohl nie mein Hobby!

    Die letzte Nacht war besonders rauh und so muss man den Seglern voraus Recht geben, dass die kolumbianische Kueste nicht ohne ist.

    … klar,wir empfangen unseren taeglichen Wetterbericht ueber Funk und koennen uns sogar die Stroemungsrichtungen und Geschwindigkeiten vorhersagen lassen. Gerade fuer das Cabo Vela fanden wir das beruhigend, so sind wir gute 10 Meilen von der Kueste weggeblieben und wir sind von unerwartetem Wetter verschont geblieben!

    …wollen jetzt Ortszeit 11 Uhr die 100 Meilen weiter nach Cartagena. Wettervorhersage: Wind, wenn wir Glueck haben bis 15 Knoten

    Die Strecke (Santa Marta – Cartagena) koennen wir nicht am Tag schaffen, also wird eine Nachtfahrt daraus… (s.o.)

    Dazu Uwe Roske (SY Venus): Sie (Gerbers) hatten versucht, vor heftigem Seegang und Gewittern rundum gestern Abend in die Flußmündung des Magdalena einzulaufen, um einen Ankerplatz zu finden. Der Fluß schiebt aber jede Menge Schlamm in die Mündung und so verändert er auch ständig die Wassertiefen. Jedenfalls sind sie mit ihrer Felice auf eine Sandbank gelaufen…

    …Bergungsversuche heute sind fehlgeschlagen auf Grund der starken Wellen und schlechten Wetterbedingungen“

    Soweit die Aussagen aus den beiden blogs. Was auffällt: Der eingeholte Wetterbericht war leider offenbar aus der Glaskugel und lag wohl völlig neben der Wirklichkeit. Die beiden wollten, trotz grundsätzlichem Unbehagen bei Nachttörns, nachts und vermutlich relativ dicht unter Land (weil vom Carribean Compass so vorgeschlagen?) an einer ihnen unbekannten Küste entlang laufen und trafen in ihrer (Wetter)Not dann die fatale Entscheidung, statt dem Wetter und der bekannt gefährlichen Küste seewärts zu entfliehen, in einer Flußmündung mit starker Strömung und hochgradigen Kollisionsgefahren (Baumstämme) zu ankern. Möglicherweise wurden die Risiken (offene See oder unbekannte Küste bei Nacht) dabei nicht ausreichend gegeneinander abgewogen und geeignete Nothäfen oder Ankerplätze nicht ausreichend vorbereitet. Daraus kann man nur lernen! Über die Plünderung des Bootes muß man bei derart armen Fischern in der Gegend wohl kein weiteres Wort verlieren. Das ist einfach Pech. Wirklich traurig für die Beiden! Wenigstens bleiben die Roskes über Weihnachten bei ihnen – klasse! Ich hoffe sehr, sie werden die Reise bald mit einem neuen Boot fortsetzen können und bin gespannt auf die Erklärung der Ereignisse aus ihrer Sicht.

  4. avatar Ketzer sagt:

    Nee, also diese Räuber haben echt keinen Anstand mehr. Jetzt machen sie nicht mal mehr vor Bavarias halt… Stillos…

    Im Ernst: Sehr tragisch, aber in entsprechenden Gegenden leider nicht unüblich. Wobei die sinnlose Zerstörung bestürzend ist. Wertgegenstände abmontieren ist eine Sache, abfackeln eine andere.

  5. avatar Matze sagt:

    Danke für den Artikel, auch wenn er traurig ist. Ich finde es gut, wenn zwischen all den Regatten auch ab und zu Geschichten von Fahrtenseglern bei Segelreporter erscheinen. Diese Geschichten lassen einen immer ein wenig träumen. Danke!

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