18 Footer WM im Sydney Harbour: Großer Erfolg für Prinz Heinrich von Bayern

Der Schwarze Ritter

Er ist der Ur-Ur-Enkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III und machte Yellow-Press-Schlagzeilen, als er in großem Stil eine 49er-Seglerin heiratete. Aber insbesondere kann er richtig gut segeln – wie sein Vater.

Der “Black Knight” in voller Fahrt. © SailMedia

Prinz Heinrich von Bayern hat mit seiner Crew Thomas und Andy Martin bei der JJ Giltinan Trophy, der inoffiziellen 18-Footer-WM, für das beste Ergebnis eines deutschen Teams aller Zeiten gesorgt. “Black Knight” segelte im Feld der 27 Boote auf Platz fünf und platzierte sich damit inmitten der besten Teams der traditionsreichen australischen Skiff-Liga.

Mit einer stabilen Serie konnte das Trio bei neun Rennen siebenmal unter die Top 7 segeln und landete damit als beste ausländische Crew einen Punkt vor den Neuseeländern um den Olympiabewerber im iQFoil Eli Liefting am Steuer. Sieger wurde Yandoo, das normalerweise von John Winning Senior gesteuert wird. Der 72-Jährige hat eine neue Hüfte bekommen und musste aussetzen.

Vater und Sohn Winning halten den 18-Footer Circuit am Leben. © SailMedia

Aber der Senior ist mehr als nur ein Skipper unter vielen. Schon vor 24 Jahren gewann er die JJ Giltinan Trophy und hält der 18-Footer-Klasse seitdem die Treue. Dazu zählt seit einigen Jahren insbesondere die Finanzierung eines Großteils des Segelspektakels. Die Winning-Familie zählt zu den 200 reichsten in Australien und soll mit der Winning Group über ein Vermögen von umgerechnet 425 Millionen Euro verfügen. Dabei handelt es sich um ein großes Einzelhandelsunternehmen für Haushaltsgeräte mit zahlreichen Beteiligungen an anderen Firmen.

Vorwind Duell mit dem Sixt Team. © SailMedia

Das Unternehmen wird inzwischen von John Winning Junior geführt, der die Segelleidenschaft des Vaters teilt. Zusammen haben sie einen Rennstall aufgebaut, der von keinem geringeren als Aussie-Legende Iain Murray (64) geleitet wird. Murray hat in jungen Jahren selbst sechsmal in Folge die JJ Giltinan Trophy gewonnen und wurde 2024 zum vierten Mal hintereinander zum unabhängigen America’s Cup Wettfahrtleiter bestimmt, eine Rolle, die er auch beim SailGP innehatte.

Die Ritter-Crew neben de späteren Sieger Yandoo. © SailMedia

Murray nahm auch 28 Mal am Sydney Hobart Race teil, gewann dreimal und war deshalb bestens geeignet, um den Winnings eine andere Extravaganz zu erlauben. Sie charterten den Supermaxi “Comanche” für zwei Jahre – offenbar von einem russischen Eignerkonsortium – malten den Firmennamen des im Winning-Imperium enthaltenen online-Möbelhauses Andoo auf Segel und Rumpf und beauftragten Murray mit dem Projekt. John Junior Winning skipperte den 100-Fußer 2022 zum Sydney-Hobart-Sieg, wurde 2023 aber bei einem irren Finale auf der Ziellinie geschlagen.

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