America’s Cup Nosedive-Untersuchung: Wie das Leck am AC40-Bug entstehen konnte

Sicherheitsgrenze überschritten

Vor vier Tagen hat das Emirates Team New Zealand einen Crash mit seiner AC40 erlebt, der zu schweren Schäden in der Deckstruktur am Bug führte. Ungewöhnlich offen kommuniziert das Team die Ursache.

Der Kiwi Cupper TE REHUTAI beim Nosedive im Januar 2021 © ETNZ

Das Team New Zealand hat eine Erklärung zum Unfall seines Testbootes herausgegeben, die  so offen wohl noch nie von einem Syndikat verbreitet wurde, das um den America’s Cup kämpft, einem Spiel, dass normalerweise durch notorische Geheimniskrämerei geprägt ist. Ist das Arroganz oder eine neue Freundlichkeit im Lager des Cup-Verteidigers?

Weder noch. Die Kiwis müssen den Schaden und ihre Problemlösung so offen kommunizieren, weil es sich bei dem AC40 eben nicht nur um ein privates Testboot handelt, sondern den Prototypen des 40 Fußers, den alle Herausforderer bestellen müssen und mit dem später im Onedesign-Modus der Youth- und Women-AC gesegelt werden soll. Zuvor soll er aber den Teams als günstige Testplattform dienen.

Diese Tests dürfen die Kiwis jetzt zuerst ausführen und ihre Design-Abteilung damit voranbringen, weil sie für die Auslieferung verantwortlich sind. Die vier Herausforderer tun offenbar gut daran, sich nicht allein auf die Lieferung dieses Testschiffs zu verlassen. Während Luna Rossa und INEOS Britannia zusätzlich ihre eigenen 40-Fußer gebaut haben, segeln American Magic und Alinghi Red Bull schon mit ihren großen AC75.

Durch die spezielle Konstellation, dass alle Herausforderer auch Abnehmer für die AC40er sind, bekommen sie nun auch Einblicke in die Probleme bei der Entwicklung. Schwierigkeiten, die sie selbst vielleicht auch schon haben aber ansonsten nun sicher umgehen können.

Das Emirates Team New Zealand berichtet, dass ihre Ingenieure auf der Grundlage der Datenanalyse nach dem Unfall vor vier Tagen zahlreiche Verbesserung der internen Struktur entwickelt haben. Sie sollen in alle aktuellen und zukünftigen AC40-Yachten eingebaut werden.

Der Unfall führte zu schweren Schäden an den vorderen Teilen des Rumpfes und der Decksstruktur.

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Carsten Kemmling

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