Betrug bei der Solitaire aufgedeckt: Zwei Skipper werden für alle Regatten gesperrt

"Mehr als eine Schande"

Der Französische Segler Verband FFV hat zwei Einhandseglern eine schwere Strafe auferlegt. Zweimal kam Benoît Tuduri (29) bei der Solitaire du Figaro als Erster ins Ziel aber er hat betrogen.

Tuduri segelte bei zwei von drei Etappen als Sieger ins Ziel. © Tuduri FB

Benoit Tuduri schien einer der kommenden Stars der Offshore-Szene zu werden. Bei der Solitaire du Figaro, der wichtigsten Onedesign-Einhand-Hochseeregatta der Welt, gewann er gleich bei seiner Premiere die erste Etappe. Und auch bei der dritten und letzten Etappe lag er auf der Ziellinie vorne. Es war die perfekte Bewerbung für einen Aufstieg in die Elite der Szene. Der Weg zum Olymp der Vendée Globe schien vorgezeichnet.

Zumal Tuduri auch schon ein Cockpit in der Class40 ergattern konnte. Mit “Glaces Romane” einem konkurrenzfähigen Design von 2022 wollte er sich bei der Transat Jacques Vabre (TJV) beim Start in zwei Wochen im hochkarätigen Feld von 45 Yachten weitere Sporen verdienen. Mit dabei sein Trainings- und Team-Partner in der Figaro-Klasse Pierre Daniellot (21).Aber beide müssen ihre Pläne nun ändern. Der Französische Segler Verband FFV hat sie von der Teilnahme an Regatten ausgeschlossen. Ihre Namen erscheinen schon nicht mehr auf der TJV-Meldeliste.

Etappensieger Benoît Tuduri (r) und Pierre Daniellot (l.) wurden bei Solitaire du Figaro beim Betrügen erwischt. © Alexis Courcoux

Der FFV teilte die Entscheidung mit, der ein nachgewiesener Betrugsfall beider Skipper bei der Solitaire du Figaro zugrunde liegt. Eine Disziplinarkommission des Verbandes beschäftigt sich mit dem Fall. Die Sperre für Teilnahme an einer von der FFV organisierten oder genehmigten Sportveranstaltung gilt vorerst bis zu einer endgültigen Entscheidung über das genaue Strafmaß.

Dabei ist der Fall unstrittig.

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Carsten Kemmling

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1 Kommentare zu „Betrug bei der Solitaire aufgedeckt: Zwei Skipper werden für alle Regatten gesperrt“

  1. breizh sagt:

    Die “Aufregung” und ide Konsequenzen wirken irgendwie komisch bzw. etwas überdreht, wenn man vergleicht, wie sich das Vorgehen im Fall Escoffier so waren und teilweise noch immer sind. Damit will ich den Verstoß nicht gutheißen aber das glaubt doch wohl keiner mehr, dass in der heutigen Zeit auf vielen der geraden küstennahen Regatten nicht irgendwo doch mal ein Mobiltelefon im Gepäck ist …

    Aber mal eine ganz andere Frage, was ist denn aus den anderen Segelreportern geworden? Die Autorenschar ist in den letzten Wochen ziemlich klein geworden. Sind die alle auf Weltumseglung oder schreiben Bücher? MIr fehlen die Insides aus der Offshore Szene in Frankreich, die beispielsweise Leute wie Miku immer geliefert haben. So ist die diesjährige Mini Transat bei SR wohl ins Wasser gefallen. Sehr schade irgendwie. Ich hoffe, dass wird schnellstmöglich wieder besser und umfangreicher. Schließlich steht in knapp einer Woche die Transat Jacques Vabre an. Also los SR bringt die PS wieder auf die Staße bzw. auf diese Seite!

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