Dalins Vendée Globe Racer: 36 Stunden schneller um die Welt – Was von Malizia abgeguckt ist

Der neue Überflieger

Bei The Ocean Race haben sich nur vier von aktuell zwölf IMOCA der neuesten Generation gemessen. Wo stehen sie in der neuen Klassen-Hierarchie? Charlie Dalin dürfte mit seinem Neubau die Latte weiter hochgelegt haben.

MACIF Santé Prévoyance macht auch beim Überwasser-Flug eine gute Figur. © Maxime Horlaville / disobey / Macif

Der Stapellauf des alten und neuen Vendée-Globe-Favoriten Charlie Dalin war mit Spannung erwartet worden. Würde es ihm und dem seit vielen Jahren in der Szene dominierenden Konstruktionsbüro Verdier erneut gelingen, den Standard der IMOCA-Klasse zu definieren.

Die vergangene Vendée Globe war für Verdier eher eine Enttäuschung. Zwar stellten sich seine beiden Rümpfe für Dalin (Apivia) und Ruyant (LinkedOut) durchaus als die schnellsten heraus, aber ihre Skipper hatten im Southern Ocean schwer zu kämpfen. In der hohen Welle funktionierten die Boote nicht wie erwartet. Auch deshalb konnten sich überraschend zwei IMOCA der alten Generation unter den Top Drei platzieren. Dann kamen auch noch Foil-Schäden dazu und der angepeilte Sieg geriet für Dalin außer Reichweite.

© Maxime Horlaville / disobey / Macif

Seitdem hat Guillaume Verdier Vertrauen und Kunden in der Szene verloren. Nur noch drei Vendée Globe-Teilnehmer werden mit neuen Booten aus seiner Feder starten. Dabei wurde Maxim Sorels “V and B – Monbana” allerdings in der alten Form von Apivia 1 gebaut und Yannick Bestaven nutzt die Form von 11th Hour, die für The Ocean Race entwickelt wurde. Nur Charlie Dalin präsentiert nun einen wirklich neuen Verdier-Entwurf, in den alle neuen Erkenntnisse der vergangenen Jahre eingegangen sind.

Der späte Stapellauf hat das möglich gemacht. Er folgte aus einer Verzögerung durch Covid aber auch aus der strategischen Entscheidung, lange an der alten Apivia festzuhalten und die Saison 21/22 damit zu segeln, während die Gegner ihre IMOCA verkauften oder neu bauten. Prompt wurde Dalin in beiden Jahren Klassen-Champion. Denn seinem Macif-Rennstall gelang es, das Schiff in höchstem Maße zu optimieren und insbesondere eine Bestandschutz-Regel auszunutzen, die den Anbau längerer, effektiverer Foils erlaubten, die inzwischen bei Neubauten verboten sind.

Die langen Flügel der alten Apivia. © Macif

Damit flog Apivia so schnell wie kein anderer IMOCA – im Schnitt bis zu einem Knoten schneller als die Konkurrenz. Das Problem: Die beiden wichtigsten Regatten der vergangenen beiden Jahre, Transat Jacques Vabre und Route du Rhum, wiesen auf dem Atlantik-Kurs hohe Vorwind-Anteile auf. Und dabei zeigte sich das Verdier-Schwesterschiff LinkedOut von Thomas Ruyant überlegen. Er gewann beide Regatten.

Apivia war allerdings bei

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