Der Admiral’s Cup kommt zurück: Auch die Blütezeit des Deutschen Hochseesegelns?

Alte Zeiten wiederbeleben

Der Admiral’s Cup ist eng verbunden mit der Blütezeit des deutschen Hochseesegelsports. Bis zu 19 Nationenteams nahmen teil, viermal gewann Deutschland. 2003 war Schluss. Nun kommt es 2025 zur Neuauflage.

Die deutschen Sieger 1993: (von links) Schümann (Rubin), Illbruck (Pinta), Schütz (Container)© wiki

1957 richtete der renommierte Royal Ocean Racing Club erstmals den Admiral’s Cup aus und startete damit eine Erfolgsgeschichte. Die Regatta entwickelte er sich zur unbestrittenen inoffiziellen Weltmeisterschaft des Hochseesegelns. Nationenteams mit drei Yachten segelten auf unterschiedlich langen und verschieden bewerteten Lang- und Mittelstrecken auf dem Revier vor Cowes um die Wette. Als Handicap-Formel diente das damalige IOR-System. Yachten wurden speziell für diese Regel gebaut. In den Ländern wurden Qualifikationsrennen gesegelt, um die drei Spots zu besetzen.

Höhepunkt war jeweils die Langstrecke zum Abschluss, eingebunden in das Fastnet-Race. Es geriet in die Kritik, als 1979 beim tragischen Sturmrennen 15 Segler starben. Der Popularität des Admiral’s Cups tat das allerdings keinen Abbruch. Auch zehn Jahre danach gingen noch 14 Länderteams an den Start.

Deutschland gewann vier Mal: 1973 (Saudade, Rubin, Carina III), 1983 (Sabina, Pinta, Outsider), 1985 (Outsider, Rubin G VIII, Diva) und 1993 (Pinta, Rubin XII, Container). Ein Video von 1987, als Neuseeland mit einer erfolgreichen Kampagne auf der Landkarte des internationalen Segelsports erschien, gibt einen Eindruck von der Stimmung und Bedeutung der Regatta. Regelmäßig berichtete der Spiegel über die “Seeschlacht” vor Cowes.

Die für Deutschland siegreiche “Pinta” beim Admiral’s Cup 1993. © wiki

Die Beteiligung sackte allerdings im Laufe der Jahre ab. 1999 gingen noch neun Teams an den Start, 2001 fiel der Admiral’s Cup ganz aus. Der Royal Ocean Racing Club hatte den Anschluss an die professionelle Regattaszene verpasst. Die Modernisierungsversuche waren ins Leere gelaufen, und die Streichung des berüchtigten Fastnet Races wurde schließlich zum Sargnagel. 2003 wurde noch einmal gestartet, aber Deutschland war nicht mehr dabei. 

Unzählige Versuche gab es seitdem, den Klassiker auf verschiedenen Levels wiederzubeleben. Aber alle scheiterten. Nun meldet der Royal Ocean Racing Club, dass der Admiral’s Cup 2025 erneut ausgetragen werden soll. Anlass soll das hundertjährige Jubiläum des RORC sein.

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Carsten Kemmling

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