Eklat bei Drachen-Regatta: Russen dürfen starten – Zwei Favoriten reisen aus Protest ab

Ärger auf der Drachen-Bahn

Bei der hochwertigen Drachen-Regatta Regate Royale in Cannes hat ein russisches Team durch einen Kniff das Startverbot umgangen. Jury und Organisation gaben grünes Licht. Zwei Teams reagierten konsequent.

Loginov 2021 bei der Régates Royales de Cannes. © RRC

Sind alle Russen böse, weil sie sich nicht ausreichend überzeugend gegen das Putin-Regime wenden? Ist das Startverbot bei großen Sportveranstaltungen fair? Sollte Russland ungehindert den Sport als politische Bühne benutzen dürfen? Kann man Sport und Politik trennen? Solche Fragen werden längst auf höchster politischer Ebene diskutiert. So sorgte die mögliche Aufhebung der Beschränkung für die Olympischen Spiele 2024 durch das IOC zuletzt vielerorts für Empörung.

An einigen Fronten bröckelt der Widerstand gegen die Rückkehr auf die internationale Sportbühne. Die jüngste Bewegung kommt von der UEFA, die russischen U17 Fußballteams die Teilnahme an internationalen Wettbewerben wieder erlaubt. Und das Paralympische Komitee IPC hat die Suspendierung russischer Athleten für 2024 aufgehoben.

Auch World Sailing änderte seine Politik und unterstützt das IOC bei dem Bestreben einer Öffnung. Ab April 2024 dürfen Russen und Weißrussen wieder als neutrale Athleten bei internationalen Wettkämpfen starten und die Chance zur Last-Minute-Olympia-Qualifikation in Hyères nutzen.

Das waren noch Zeiten, als 2011 vor Boltenhagen Drachen unter ukrainischer und russischer Flagge um die EM segelten. Loginov (r.) war schon damals am Start. © BMW

Aber aktuell besteht immer noch ein Startverbot. Bei der gemeinsamen Olypiaklassen-WM in Den Haag waren keine russischen Segler am Start. Deshalb waren viele Teilnehmer bei der aktuell in der Drachenklasse ausgesegelten Regate Royale verwundert, als der Name Anatoly Loginov auf der Startliste auftauchte zusammen mit den Vorschotern Vadim Statsenko und Alexander Shalagin.

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