Etappenfinale bei The Ocean Race: Malizias spezielle Taktik – Aber 30 Seemeilen verloren

Malizia ist in den vergangenen drei Tagen fünf Wenden gesegelt. Dabei erstaunt das Timing. Es mag ein Ausdruck des neu gewonnenen Selbstbewusstseins der “Malizians”. Die Nacht verlief allerdings überhaupt nicht nach Plan.

11th Hour Racing “Malama” hart am Wind in den Sonnenaufgang. © Amory Ross / 11th Hour Racing / The Ocean Race

Malizia hat in der Nacht gut 30 Meilen auf die führende 11th Hour verloren, macht aber nun wieder Boden gut. Die Wettersituation ist nach wie vor “sehr kompliziert” aus, wie es Charlie Enright ausdrückt. Neben den drehenden Winden müssen auch der Auswirkungen des Golfstrom berechnet werden. Nicolas Lunven erwartet in den nächsten Stunden 50 Knoten Wind.

Auch 11th Hour bereitet sich auf den Sturm vor. Das Video entstand vor der vergangenen Nacht, in der sich das US-Team gut 30 Meilen gegenüber Malizia absetzen konnte:

 Zuvor hatte bei Malizia ein abgebrochener Flügel des Hydrogenerators und eine gerissene J2-Fockschot für Aufregung gesorgt. Bei rund 20 Knoten Wind führte das dauerhafte harte Schlagen des Bootes am Wind für offenbar zu hohe, nicht berechnete Lastspitzen. Oder die Schot war unbemerkt vorgeschädigt.

Rosalin Kuiper bei der Trimmarbeit. © Antoine Auriol / Team Malizia / The Ocean Race

Das Duell zwischen dem 11th Hour Racing Team und Malizia ist längst nicht entschieden. Dabei erscheint die aktuelle Endphase der Etappe insbesondere in taktischer Hinsicht interessant. So ist es kein Zufall, dass die beiden IMOCA so eng zusammen segeln. Sie belauern sich, allerdings anders, als man meinen könnte.