Wie sollte aus dem Jungen auch etwas anderes werden, als ein guter Segler. Erik Scheidt ist vollgestopft mit “guten” Segel-Genen. Schließlich heißt sein Vater Robert Scheidt, ist achtfacher Laser-Weltmeister, Doppelolympiasieger (plus einmal Silber) und zweifacher Weltsegler des Jahres. Als wenn das nicht genug wäre, ist auch Mutter Gintare Olympia-Silber Gewinnerin, Weltmeisterin und dreimalige Olympionikin im Laser Radial für Litauen – zuletzt war sie Siebte in Rio.

Robert Scheidt segelt stark in Palma. Sohn Erik gewinnt bei den Opti-Cadettis. © Sailing Energy//Elena Giolai/AICO
Daraus mag dem kleinen Erik eine gewisse Erwartungshaltung entstehen. Zumal er am Gardasee aufgewachsen ist, also beste Bedingungen für den Spaß am Segelsport in die Wiege gelegt bekam.
Aber eine Belastung scheint das nicht zu sein. Bei seiner ersten großen Optimist-Regatta in Senigallia bei Ancona segelte er in Cadetti Gruppe der jüngeren Altersklasse im Feld von 69 Booten überlegen auf Rang 1 mit der Serie 1/1/1/2. Vater Robert postete stolz die Bilder seines Schützlings und die Ergebnisliste.
Dabei stand er bis zu diesem Wochenende selber einmal wieder im Fokus der Segel-Welt. Der 45-Jährige hatte Anfang des Jahres überraschend seinen Rücktritt vom Rücktritt aus der Olympischen Segelszene verkündet. Nach den gescheiterten Plänen im 49er will er es nun doch noch einmal im Laser versuchen. Er hat zwar schon die erste Altherren-Kategorie der Klasse überwunden und dürfte schon in der Masters-Klasse (45 bis 55) starten, fühle sich aber fit genug, es noch einmal bei der Elite zu versuchen.
Das ist bisher noch niemandem gelungen, und so waren viele Augen auf ihn gerichtet, als er sich in der vergangenen Woche erstmals wieder nach dem unglücklichen vierten Platz bei den Heim-Spielen in Rio mit der Weltelite maß.
186 Laser gingen bei der Trofeo Princesa Sofia an den Start, und Scheidt knüpfte auf Anhieb dort an, wo er aufgehört hatte. Als 12. verpasste er mit einer soliden Serie das Medalrace nur um zwei Plätze.
Wie wenig selbstverständlich solche Resultate im Laser sind, zeigt die aktuelle Formkrise von Philipp Buhl, der nach der Enttäuschung in Miami nun auch in Palma auf Rang 33 hinter seinen Erwartungen blieb. Ebenso segelte Doppelweltmeister Pavlos Kontides auf Rang 25 für seine Verhältnisse weit hinterher.
Ergebnisse Trofeo Princesa Sofia 2019