IMOCA-Auftakt am Fastnet Rock: Überragender Dalin, Isabelle Joschke starke Fünfte

Kleine Frau ganz groß

Charlie Dalin hat beim Saisonstart der IMOCA-Klasse seinen Stempel aufgedrückt. Er siegte für die Konkurrenz erschreckend deutlich. Aber der Wert des Sieges ist längst nicht klar.

Charlie Dalin in Jubelpose. © Guyader Bermudes 1000 Race

Mehr als 15 Stunden vor dem Zweiten, und eineinhalb Tage vor dem Dritten, das kann man auf einer Strecke über 1300 Meilen einen “Erdrutschsieg” nennen. Charlie Dalin hat mit seiner Apivia die Konkurrenz in der IMOCA-Klasse düpiert und auf überzeugende Weise seine neue Vendée Globe Kampagne für 2024 eingeleitet.

Allerdings ist dieser Sieg nur eine Momentaufnahme und wenig überraschend. Von sechs Yachten der IMOCA-Generation, die als Neubauten bei der vergangenen Vendée Globe (VG) starteten, sind die beiden Verdier-Designs (Dalin, Ruyant) nachweislich die schnellsten. Sie waren nur durch Schäden am VG-Sieg gehindert worden und bestätigten bei der Transat Jacque Vabre diese Hackordnung.

Allerdings gelang es im Zweihand-Modus überraschend Thomas Ruyant mit LinkedOut seinen (Konstrukteur-)Stallgefährten Dalin zu schlagen. Sein Team hatte nach dem Abschluss der VG mit Volldampf weitergearbeitet, die nächste Foil-Generation angebaut und sie zum Funktionieren gebracht. Auch das Apiva-Team war diesen Schritt gegangen. Das Boot zeigte im Vergleich aber dennoch überraschende Schwächen auf tiefen Vorwindkursen und konnte Jérémie mit seiner Charal – von VPLP konstruiert – gerade noch in Schach halten.

Dreikampf an der Spitze

Nun ist also die Revanche geglückt. Ruyant ist zwar mit einem Schaden im Steuersystem bei diesem Guyader Bermudes 1000 Race ausgeschieden, aber zum Zeitpunkt des Schadens lag er schon aussichtslos zurück, verstrickt im Zweikampf mit Charal um Rang zwei.

Louis Burton war mit seinem neuen Spielzeug. © Curutchet

Das 1300-Meilen-Rennen wurde wie erwartet vom Dreikampf der Segler geprägt, die unter den Teilnehmern in die besten, voll finanzierten VG-Projekte eingebunden sind und ihre IMOCAs bis ans Limit optimiert haben. Dabei hätte wohl auch der Vendée-Globe-Dritte Louis Burton das Potenzial gehabt, vorne mitzuspielen. Aber er verlor in der ersten Phase des Rennens zu viele Meilen im Leichtwind-Poker. Danach segelte er mit seinem Plattbug erwartungsgemäß am Feld vorbei auf Rang drei.

Dieses Ranking in der IMOCA-Hierarchie mag aber nur kurze Zeit Bestand haben. Während Burton seine ex L’Occitaine weiter in Fahrt bringen muss planen die Favoriten längst den nächsten Schritt. Nachdem Kevin Escoffier schon den ersten IMOCA-Neubau der neuesten Generation für dein Einhandbetrieb zu Wasser gelassen hat und Boris Herrmann bald mit seinem Stapellauf folgen wird,

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Carsten Kemmling

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