IMOCA im Speedrausch: Richomme dominiert – Malizia mit 4 Knoten-Defizit auf Platz 7

Einzelzeitfoilen

Zur Défi Azimut gehört neben dem 48-Stunden-Rennen der Speed-Run über 1,3 Meilen. Eine Show für spektakuläre Bilder, aber es lassen sich auch Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der IMOCA ziehen.

Paprec-Arkea rast erstaunlich ausbalanciert als schnellster IMOCA zu einem 29-Knoten-Schnitt. © Jean-Marie LIOT / Defi Azimut Lorient Agglomération

Genau dafür sind die IMOCA eigentlich nicht gemacht: Speed-Boosts auf der Kurzstrecke unter Land. Die 60-Fußer sollen eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit über viele Tage im hohen Wellengang erreichen. Aber immer, wenn es am Ende ein Ranking gibt, müssen die Profis auch abliefern. Umso mehr, wenn Starkwind dafür sorgt, dass Höchstgeschwindigkeiten erreicht werden können und spektakuläre Bilder entstehen.

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So ist es kein Wunder, dass sich die aktuelle Hackordnung in der IMOCA-Klasse grob mit den Ergebnissen des “Einzelzeitfoilens” übereinstimmen. Das überlegene Sieger-Quartett bei der 48-Stunden-Regatta liegt erneut an der Spitze. Nur Bureau Vallée schiebt sich auf Rang vier dazwischen. Damit zeigt der erste IMOCA-Plattbug-Foiler, der von Sam Manuard als “L’Occitane en Provence” gezeichnet wurde, Anfang 2020 vom Stapel lief, mit Armel Tripon bei der Vendée Globe um die Welt segelte und vom VG-Dritten Louis Burton erworben wurde, ein nicht mehr für möglich gehaltenes Potenzial.

Burton selbst war wegen “familiärer Gründe” bei der Défi Azimut nicht an Bord. Aber auch Ersatz-Skipper Davy Beaudart brachte Bureau Vallée bestens in Fahrt. Bei der 48-Stunden-Strecke wurde das Boot auf Platz 17 offenbar unter Wert geschlagen. Die erste Luvtonne hatte es noch knapp vor Boris Herrmann auf Platz fünf gerundet. Bei dem schnellen Foil-Schenkel hatte Beaudart dann Probleme, die beim Speed-Run dann offenbar ausgeräumt waren.

https://www.facebook.com/LouisBurtonautourdumonde/videos/1712049019257317

Scheinbar ist es dem Team von Louis Burton gelungen, das Boot bei einem längeren Refit weiter zu verbessern. Dabei ging es aber insbesondere darum, ein Verständnis für zwei Mastbrüchen aufzubringen. Im Januar 2022 war bei der Transat Jacques Vabre das Rigg von oben gekommen. Bei der Route du Rhum passierte es erneut.  Starke Vibrationen der Tragflügel bei hohen Geschwindigkeiten von 33–34 Knoten sollen dafür verantwortlich gewesen sein. Nun scheint Bureau Vallée in einer Verfassung, die sie weit nach vorne in den Bereich der Schnellsten katapultiert.

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