Malizia bei The Ocean Race: Nahe am 24-Stunden-Rekord – Kampf gegen den Tinitus

Malizia ist bei The Ocean Race nach wie vor das Boot der Stunde. Das Team ist im Begriff, den 24-Stunden Meilen-Rekord anzugreifen. Dabei kommt es im Moment nicht darauf an, besonders schnell zu sein.

Am 6. Dezember hat die neue Charal den absoluten 24-Stunden-Rekord in der IMOCA-Klasse gebrochen. Franck Cammas skipperte Jeremie Beyous Neubau zur Höchstgeschwindigkeit. Die vierköpfige Crew legte nach der Route du Rhum bei der Rücküberführung aus der Karibik nach Frankreich 558 Seemeilen zurück und erreichte einen Speed-Durchschnitt von 23,25 Knoten. Es gab keine Regatta, keine Konkurrenz, keine Ziellinie, nur den Drang, möglichst viele Meilen durchs Wasser zu sammeln. Der Weg ist das Ziel.

Rosalin Kuiper auf der Eimer “Toilette”. © Antoine Auriol / Team Malizia

Beim aktuellen Ocean Race ist das anders. Der Weg ZUM Ziel ist entscheidend. Umso erstaunlicher, dass sich die Teams aktuell in der Nähe des Rekordes bewegen. Denn eigentlich ist die aktuelle Strategie nicht auf Höchstgeschwindigkeit mit einem perfekten Raumschots-Winkel ausgelegt, sondern es geht um den schnellsten Kompromiss aus Speed und Weg bei der aktuellen Windrichtung genau von hinten.

Dabei schafft es Malizia aktuell zwar gut einen Knoten langsamer als 11th Hour, aber tiefer und somit auf einem direkteren Kurs nach Kapstadt. Dadurch hat Malizia wieder eine hauchdünne Führung übernommen.

Segeln im “Glashaus”. © Antoine Auriol / Team Malizia

Dennoch haben beide IMOCA schon absolute Meilenhöchstwerte von über 340 in 24 Stunden erreicht. 11th Hour Racing Team erreichte das Maximum mit 541.7 Meilen. Den absoluten  Ocean Race Rekord hat Simeon Tienpont als Skipper von AkzoNobel mit 602 Meilen auf einem Volvo65 erreicht.

Die Werte sacken mit nachlassendem Wind aktuell wieder ab, aber es ist schon zu erahnen, wie sehr diese Boote im Crewmodus gepusht werden. Es wäre eine Überraschung, wenn der absolute IMOCA-Rekord bei dieser Regatta nicht fallen würde.