Neues Vendée Globe Projekt: Wer (wohl) die Ocean Race Siegeryacht bekommt

Der 11th Hour IMOCA hat seine Schuldigkeit getan, indem er The Ocean Race gewann. Genau dafür wurde das Schiff gebaut. Nun bekommt sie einen neuen spannenden Skipper. Dabei hätte der das Schiff fast zerstört.

Seb Simon, wichtiges Crewmitglied auf Guyot. © Guyot

Was für eine Wendung des Schicksals. Sébastien Simon hätte vielleicht den Crash zwischen Guyot und 11th Hour verhindern können – wenn er zum Bug gesprintet wäre und Benjamin Dutreux am Steuer das Zeichen zum Ausweichen gegeben hätte. Aber auf einem unterbesetzten IMOCA bleibt für solche Absprachen offenbar wenig Spielraum. Und der Guyot-Bugspriet bohrte sich ungebremst in das US-Boot.

11th Hour zeigt beim Speedrun in Newport das Potenzial. © 11th Hour

Der Crash war für sich schon traurig genug. Aber für Simon mag er noch eine besondere Bedeutung gehabt haben. Wie sich jetzt herausstellt, hatte er ein Auge auf das gegnerische Boot geworfen. Mit ihm wollte er sich seinen seglerischen Traum erfüllen. Hatte er mit dem Crash nun seine Traumyacht selbst zu Schrott gefahren?

Es kam anders. Der Schaden ließ sich provisorisch reparieren. Und nun gilt es als sicher, dass dem Mann, dem das Sponsoren-Pech anzuhaften schien, die Finanzierung eines neuerlichen Vendée Globe-Projektes geglückt ist. Der Solitaire-du-Figaro-Sieger von 2018 sucht in den sozialen Netzwerken schon nach Mitarbeitern für sein neues Team. Und mehreren französischen Quellen zufolge soll er den Zuschlag von 11th Hour bekommen haben.

Die Achterkante des Foils ist beschädigt, als sie bei der Kollision hinten im Foil-Schacht anschlug. © Sebastien Simon / Arkea Paprec

Das ist für ihn ein besonderer Coup. Denn da das US-Boot als erster Neubau der aktuellen IMOCA-Generation vom Stapel gelaufen ist, bekommt Simon damit wie alle Skipper von Neubauten automatisch einen Startplatz bei der Regatta um die Welt.