Vendée Globe: Hat Stamm den Hydrogenerator falsch montiert? Thomson Reparatur geglückt

Energie-Probleme

Bernard Stamm wird gebremst von Energieproblemen. © Vincent Curutchet / DPPI

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Carsten Kemmling

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34 Kommentare zu „Vendée Globe: Hat Stamm den Hydrogenerator falsch montiert? Thomson Reparatur geglückt“

  1. avatar Markus sagt:

    Was mich mal interessieren wuerde, als nicht Segler warum Bernard Stamm und andere nur auf ein Energiegewinningssystem gesetzt haben?

    Waere es nicht besser 2 gleisig zu fahren?

    Und was macht es fuehr einen Unterschied 100 oder 200 Liter mehr Sprit mitzunehmen?

    • avatar Backe sagt:

      @Marcus: 100 Liter Diesel wiegen etwa 84 Kg. Die schleppen die anderen mehr mit im Tank. Das scheint nicht viel, aber wo teilweise in 10g – Schritten nach Gewichtseinsparungen gesucht wird, ist das schon eine ziemliche Menge. (Allerdings ist die Frage, ob er es mit 100 l mehr ohne die Hydros bis ins Ziel geschafft hätte)

      Aber noch eine andere Frage:
      Weiß jemand, warum keine Schleppsysteme verwendet werden? (z.B. mit einem Schwimmer, der mit einer drehenden Leine, oder besser noch einem starren Kohlefaserstab seine Energie an einen Generator auf dem Heck überträgt?)

  2. avatar Uwe sagt:

    Die Probleme mit den Hydrogeneratoren sollen Stamm schon seit Monaten bekannt sein. Es soll sogar ein Schreiben des Herstellers existieren, der wegen falscher Montage der Geräte, jegliche Hersteller-Garantie ablehnt.

    Stamm hat inzwischen aufgegeben:

    “At 5.11PM UTC (6.11PM French time) Cheminées Poujoulat skipper Bernard Stamm notified the race Direction he is officially retiring from the 2012-2013 Vendée Globe.”

    • avatar Stefan sagt:

      …was bleibt ihm anderes übrig, nachdem er heute den Diesel übernommen hat. Dadurch ist er eh draussen, dazu hätte er nicht “aufgeben” müssen.

    • avatar Matthias sagt:

      ich find’s ja berechtigt, wenn man einem gewissen polemisierenden Pseudoseebären weiter oben ordentlich disalikes reinhaut…
      …aber nicht hier, wenn jemand (und m.E. berechtigterweise – zwei erste Links, um sich zu informieren, sind ja im Artikel angegeben) das technische Konzept von Bernards Team hinterfragt – oder ist das schon zu viel an Bernards Krone gekratzt, der für mich trotzdem 60 Tage eine beeindruckende seglerische Leistung und auch ordentlich Biß gezeigt hat

  3. avatar Küstenschipper sagt:

    Egal wo Stamm herkommt, doll findet er das auch nicht: Because I had two hydrogenerators, I left with much less fuel because I thought I could rely on them to sail around the world. We played it safe, of course, but we just couldn’t imagine some parts would be undersized, it’s been built like a lego toy, not like a serious piece of equipment. People keep telling me I can’t take care of everything myself, I need to let go and trust other people. But when I do, look at what happens! And I end up having to deal with all that by myself. If I could do it all again, I’d control everything. It’s such a shame to find out you just can’t trust people. There’s been so much time, energy and skills spent on this project, to eventually end up with such a mediocre piece of equipment… I’m angry, and I think it’s justified. It’s been a total pain since Portugal, it’s made my life miserable. 95% of the boat is doing great, it’s a regatta machine, but the other 5% are ruining it all. It’s so frustrating and it’s cost me so much energy. But you know, it’s not like dismasting or losing your keel, I’m still in the race, it’s not too bad. But when I look back at our preparation, it’s obvious the container we hit during the Transat Jacques Vabre hurt us a lot in the long term.

  4. avatar °!° sagt:

    Was ich noch vergessen hatte:

    Dieses Nationengequatsche finde ich ganz allgemein und besonders beim Profisegeln grenzdebil.
    Vielleicht ist’s aber auch nur Schwanzneid.

  5. avatar °!° sagt:

    “Once the batteries have charged sufficiently, the Swiss will officially notify the Race Direction that he is retiring from the race in a few hours.”

    Mal ‘ne blöde Frage:

    Im Moment ist Stamm doch sowieso “noch” DSQ und kein Regattateilnehmer mehr.
    Dann gelten aber auch die Wettfahrtregeln zur Zeit nicht für ihn und er kann grad machen was er will, auch Diesel tanken. Falls dann die Jury doch noch zu dem Ergebnis käme, daß er nicht rauszuschmeißen war, wäre er dann wieder drin, getankt oder nicht?

    Schräger Ansatz, geb ich zu. Ich hab aber mal wo gelesen, daß profunde Kenntnis der Regeln und “hinterfotzige Auslegung derselben” durchaus ein Erfolgsfaktor sind.

    • avatar Sven sagt:

      Hallo !,

      Du hast Recht, dass er zeitlich gesehen bisher auch als DSQ geführt wurde. Würde aber sein Ankermanöver als regelkonform eingestuft werden, so wird er ab dem Zeitpunkt wieder als Regattateilnehmer gehandelt und damit ist sein Verhalten in der Zet vom Ankern bis zur Jury Entscheidung nachträglich wieder den Regeln unterworfen. Entspricht dies nicht den Regeln (Diesel bunkern) und es gibt einen Protest, so wird es ebenfalls von der Jury untersucht und verhandelt.
      Funktuioniert also nicht, Dein Trick.

  6. avatar martin m sagt:

    Hinterher sind immer alle schlauer. Etwas was wir Deutschen noch besser können als Segeln. Auf PRB ist bzw. war übrigens auch ein Liftsystem mit Schiene montiert. Wirklich erstaunlich ist allerdings das, was auf Hugo Boss passierte: die Hydrogeneratoren sind offensichtlich so montiert, dass sie nach Feindkontakt im Wasser beim Hochklappen beide Verbindungsstangen zwischen den Rudern zertrümmerten. Aus diesem Grund musste Mr. Thomson jetzt auch die ganze Aufhängung weiter nach achtern versetzen…

    • avatar Uwe Liehr sagt:

      Das stimmt. Aber da kann man auch sicher an vielen anderen Stellen Schwachstellen ausmachen, wenn man nur intensiv sucht. Die Präparatoren der Teams sind mit Sicherheit keine Deppen. In 20 Jahren ist man auch auf einem anderen Stand als heute; hat mehr Erfahrung. Dann sind vielleicht alle Kielfinnen aus Titan und die fallen dann auch nicht mehr ab.

      Es ist aber auch ein Trend (auch in anderen Offshoreklassen) auszumachen zugunsten von Speed eher etwas wegzulassen. Das kann manchmal grenzwertig sein. Eine Open 60 ist halt keine Colin Archer.

  7. avatar Seven sagt:

    Wenn man sich die Konstruktion der Hydrageneratoren von Stamm ansieht ist es gar nicht soo blöd.
    Es ist ein stück Mast- oder Trevellerschiene mit jeweils 2 Rutscherwagen.

    1. Genau wie bei den anderen Schiffen kann sich der Propeller hin und her bewegen dank des Schaniers
    2. dank der Schiene lässt es sich sehr seicht bedienen.
    3. was nicht hochklappt kann das Lenkgestänge nicht zerstören(siehe A.Thompsen)

    …man hätte nur am unteren Schienen-rutscher eine sollbruchstelle einbauen sollen…

  8. avatar Capitan Futuro sagt:

    Lieber Seebär, Chefkonstrukteur und Supersegeler aus einer Seefahrernation (vermutlich)

    Wo segelst du im Moment mit deiner selbst konstruierten Boot? Auch in der Gegend von Kap Horn? Oder vielleicht von Grönland Richtung Spitzbergen? Auch nicht schlecht.

    Oder beurteilst du vielleicht aus der warmen Stube, was Stamm alles falsch gemacht hat?

  9. avatar penner sagt:

    Also das mit der Herkunft sollten wir mal schleunigst lassen!
    Der beste Mitsegler den ich kenne, ist Schweizer und hat allerhand drauf.
    Auf der Internetseite von Bukh-Bremen kann man über Watt&Sea an die Einbauanleitung der Crusingversion des Hydrogenerators kommen. Es scheint so, als wenn die Halterung sich nicht wesentlich von der der Racingversion (Listenpreis 16.000 euros) unterscheidet. Sieht irgendwie ein wenig wie eine Ruderblatthalterung eines hc 17 aus – nicht wirklich Vertrauen erweckend. Es könnte daher folgerichtig sein die Installation zu modifizieren und dann können eben auch Fehler passieren.

    • avatar dubblebubble sagt:

      Hier gilt: keep it simple

      Von daher ist das einfache Klappsystem die bessere Wahl und es läßt sich auch schnell und effektiv reparieren, wie Thomson zeigt.

  10. avatar seebär sagt:

    Stamm erinnert mich ein wenig an den Skispringer Eddie the Eagle, der ja ebenfalls eine landesuntypische Sportart betrieb und Probleme hatte.
    Im Gegensatz zu Samantha Davies, deren Ausfall ich sehr bedauert habe und zu Alex Thomson, dessen Ausfall ich sehr bedauern würde, gelingt es mir im Falle Stamms einfach nicht, eine emotionale Beziehung herzustellen.
    Der Schweizer hatte es im Gegensatz zu Thomson, nicht darauf, den Kram auf See zu reparieren, sondern musste unter Land ein Verschnaufüäuschen einlegen.

    • avatar seebär sagt:

      Wie dämlich muss man denn sein, während einer Einhand-/ Nonstop-Weltumsegelung eines Schiffes mit einem Speed von mehr als 25 kts auf den Sicherheitsklappmechanismus der Hydrogeneratoren zu verzichten und keine Alternative an Bord zu haben.. Typischer Fehler des Teams eines “Süsswassermatrosen”.

    • avatar Uwe Liehr sagt:

      Na, drauf haben es glaub’ ich alle. Bei so einem Open 60 kann man jede Menge falsch machen, zumal konstruktiv fast alles auf Kante genäht ist.

      Und mit landesuntypisch: dann müssten wir unsere Küstenlinie zuschütten. Welcher Deutsche fuhr denn die VG (Jörg in Zukunft mal ausgenommen)? Hierzulande sind Skipper mit Rund-Ostsee Helden, die monatelang in der “Yacht” darüber berichten. Das soll keineswegs deren Leistungen diskreditieren. Die VG ist aber Hochleistungssport unter teilweise sehr widrigen Bedingungen.

      In Bernies Team muss sich wohl jetzt jemand warm anziehen… Aber Geschichten wie diese gehören nun mal zu diesem Rennen.

    • avatar Carsten Kemmling sagt:

      wie beknackt, seglerische leistung an der herkunft festmachen zu wollen. insbesondere in bezug auf die schweiz. sagt die alinghi etwas? und freund wavre ist gerade zum 9.mal ums Horn…

      • avatar Uwe Liehr sagt:

        … das ist doch nichts, wenn man als Michel unfallfrei von Schilksee nach Damp kommt…

      • avatar seebär sagt:

        Herr Kemmling erkennt leider nicht, dass es in der Schweiz nur wenig Hochseesegler gibt, während die Briten bsw. aus dem Vollen schöpfen können und an der Spitze mehr Qualität haben.

        Alinghy ? Nur die Kohle kam aus der Schweiz. Alles andere von der Konstruktion bis zur Mannschaft kam aus dem Ausland !

        • avatar seebär sagt:

          Her Kemmling, weil die Schweizer so tolle Leute haben, kam

          – die Konstruktion vom Holländer Rolf Vrolik

          – wurde der Neuseeländer Russle Couts als Skipper angeheuert,

          – war Schümann der Sportdirektor

          – – wurden Ed Baird und Peter Holmberg als Steuerleute angeheuert.

          – usw. usw.

          Wussten Sie das nicht ?

          • avatar discoqueen sagt:

            herr seebär: wissen sie, dass die schweiz den vorgänger vom vor schon einmal gewonnen hat (mit ausschliesslich schweizer seglern)? wissen sie, dass bei alinghi sehr viele schweizer angestellt waren (und dies nicht nur im segelteam)? wissen sie, dass 3dl in der schweiz erfunden wurde? wissen sie, dass einer der besten spistoffe der welt im toggenburg hergestellt wird?

        • avatar Stefan sagt:

          …trotz seiner Lage, kommen aus der Schweiz deutlich mehr international erfolgreiche Hochseesegler als z.B. aus Deutschland, für die ja Hochseesegeln überwiegend aus Segeln nach Helgoland besteht. Aus der Schweiz kamen ja in der Vergangenheit eine Reihe erfolgreicher Whitbread/VOR Teilnahme, sowie drei VG Teilnehmer die hier schon seit 20 Jahren mitspielen. Zudem gibt es die Bourgnon Brüder, die in der Einhand-, sowie Hochsee-Kat und Tri-szene fast alles mal gewonnen haben und Rekorde aufgestellt haben. Alles Hochsee-disziplinen, bei denen Deutschland mit einem Zero in den Listen vertreten ist.

        • avatar Matze sagt:

          Lieber Seebär, bitte lassen Sie doch das “trollen”.

          Lieber Herr Kemmeling, bitte ärgern Sie sich nicht allzu sehr über solche Trolle. Bitte freuen Sie sich lieber an (zahlenden) Mitlesern, die (wie ich) wahrscheinlich nur selten ins Forum schreiben aber dafür täglich mit Freude Ihre Berichte lesen.

  11. avatar Olperer sagt:

    Wieso soll bei der Stamm’schen Konstruktion die Wasseraufnahme der Generatoren hoeher sein? Auch bei einem Autoklapp-Mechanismuss werden diese Generaturen schliesslich staendig unter Wasser betrieben. Mir leuchtet das nicht ein.

    • avatar Stefan sagt:

      …weil die Generatoren bei Stamm die Lenkbewegungen des Schiffes mitmachen und es so nicht zu Kavitation durch leicht seitliche Anströmung kommen kann.

      • avatar dubblebubble sagt:

        Kannst Du das auch (noch?) einfacher beantworten?

        • avatar Stefan sagt:

          …dadurch dass der Generator bei Stamm sich wie ein Ruder bewegen kann, kann es die zum teil sehr heftigen seitlichen Bewegungen des Schiffes ausgleichen. Ein fest montierter Generator saugt, wenn er leicht schräg angeströmt wird an der lee-seite Luft nach unten zum Propeller. Dieser verliert dabei an Leistung.

          • avatar Olperer sagt:

            Unter erhoehter Wasseraufnahme versteh ich aber Leckage und nicht wieviel Wasser um den Propeller stroemt. Der Hersteller meint, dass zuviel Wasser eingedrungen ist und schiebt deswegen die Schuld auf Stamm zurueck, denk ich.

          • avatar Lasse sagt:

            Inwiefern sind die Generatoren von Stamm denn anders beweglich als die Standard Helterung? Die können sich, wie man beim Foto von Thomsons doch auch drehen. Der Einzige Unterschied bei Stamms Halterung ist doch, dass die eintauchtiefe bestimmt werden kann.
            Oder sehe ich das falsch?

          • avatar dubblebubble sagt:

            @stefan: Danke! [thumb up]

            @Lasse: Bei Stamm kann sich der Generator zusätzl. wie ein Ruderblatt nach linls und rechts drehen.

      • avatar dubblebubble sagt:

        …die Generatoren an den Aufklapphalterungen können sich im Wasser ja genauso nach l/r verdrehen wie Stamms Konstruktion. Also doch kein Vorteil/Nachteil hierdurch. Andererseits könnte es sein, daß das Thomson-Prinzip erlaubt Nickbewegungen des Bootes auszugleichen und so besser angeströmt wird..?

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