Route du Rhum: Boris Herrmann erklärt seine Probleme – Wassereinbruch bei Amedeo

"Muss ich aufgeben?"

Als Boris Herrmann bei der Route du Rhum im Sturm kurzzeitig abdrehte, musste man das Schlimmste befürchten. Nun beschreibt er die kritischen Momente. Das J2 Vorstag hat sich vom Bug gelöst.

Boris Herrmann hat eine dramatische Zeit auf See erlebt. Er musste befürchten, seinen Mast zu verlieren. Während er unter gerefftem Groß und mit der J3 segelte, sah er bei einem Blick aus dem Fenster, dass sich das Stag, an dem die J2 Fock gesetzt wird, vom Bugbeschlag löste. Es baumelte auf dem Deck hinter dem Mast. Zuvor hatte er nicht den Alarm bemerkt, der die zu geringe Spannung auf dem Stag signalisierte.

Blick aus dem vorderen Fenster. Das J2-Vorstag schlägt hinter dem Mast auf dem Deck. © BorisHerrmannRacing

Während er in der heftigen Kreuzsee permanent über die Wellen knallte, rauschte die Furling-Leine aus. Herrmann konnte das Problem nicht sofort erkennen. Er wusste keine schnelle Lösung, wie er im Onboard-Audio-Stream erklärt. Ihm schoss der Gedanken durch den Kopf, das Rennen beenden zu müssen.

Der rote Verbindungsstrop zwischen J2 und Vorstag hat sich gelöst. © BorisHerrmannRacing

Er schickte eine Nachricht an die Technik-Gruppe seines Teams an Land, zog das Ölzeug an und kletterte auf den stampfenden Bug. Das Stag musste irgendwie fixiert und das Schlagen verhindert werden. Danach sprach er mit dem Techniker seines Teams und der lieferte für ihn überzeugende Erklärungen für den Vorfall wie auch Lösungsmöglichkeiten. “Er gab mir einen Reparatur-Vorschlag, der 20 Minuten Zeit erfordern würde.”

Verbindung am Vorstag. © BorisHerrmannRacing

Er habe noch etwas improvisieren müssen, um die Stagbefestigung mit der Furler-Trommel wieder zum Bug zu zerren. Das sei schließlich mit einer Umlenkung per Winschkraft gelungen. Dafür habe er das Backstag lösen und das Masttopp nach vorne ziehen müssen. Schließlich gelang es, die Verbindung wieder herzustellen.

“Ich fühle mich immer noch gestresst,

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Carsten Kemmling

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