Segel-Bundesliga: Ist der Hype vorbei? – Dritter 2.Liga-Club zieht sich zurück
Schümann Clubs raus und rein
von
Carsten Kemmling
Jochen Schümanns Verein, der renommierte Yacht Club Berlin-Grünau, hat den Rückzug aus der Segel-Bundesliga verkündet. Was bedeutet das für den Fortbestand der Liga in Deutschland?
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16 Antworten zu „Segel-Bundesliga: Ist der Hype vorbei? – Dritter 2.Liga-Club zieht sich zurück“
Fördekapitän
sagt:
Ich kann der Bundesliga in vielerlei Hinsicht nur wenig abgewinnen, da für „normale Vereine“ ein viel zu geringer Mehrwert entsteht. In meinem eigenen Heimatverein, dem KYC ist man dieser Linie irgendwo auch gefolgt aus folgenden Gründen:
– die Bundesligasegler wollten nur antreten mit Vollfinanzierung vom Club. In meinen Augen schwierig dem normalen Clubmitglied zu vermitteln, dass ein Pool von ca. 10 berufstätigen Leuten ein Budget von EUR 60k im Jahr raushaut, was in etwa dem Jahresbudget der Dickschiffsparte der Jugendabteilung entspricht
– Kommerzialisierung: In erster Linie ist die Bundesliga ins Leben gerufen worden um der Vermarktungsfirma satte Gewinne zu erwirtschaften. Dies erklärt auch die hohen Preise sehr gut
FoilenstattkIelboot
sagt:
Moin Fördekapitän
sehr gut auf´n Punkt gebracht – genau so sieht es aus in vielen Clubs und nur eine kleine Gruppe möchte spielen gehen.
Ganz heikel ist aber JuniorenLiga, da Jugendliche ihre Bootsklassen verlassen schon bevor sie richtig segeln erlernt haben und sind nie auch nur annähernd an der Spitze angekommen, möchten aber zu gerne mitspielen und in Teamjacke rumposen. Leider ist wohl nur noch der Weg ist das Ziel heutzutage… ernsthafte Leistungsziele fehlen fast komplett mittlerweile.
Daniel R
sagt:
Ehrlicherweise ist es schon bodenlos, was „Fastnetwinner“ und „Rubberduck“ von sich geben. Jan Seekamp und sein Team sind seit Jahren bekannt sehr gute Segler. Dementsprechend haben sie dem WVH zu seinem Bekanntheitsgrad (der durchaus – auch außerhalb der Bundesliga – deutlich(!) vorliegt) verholfen. Auch ohne Karstens Hilfe.
Die Bundesliga zeichnet sich dadurch aus, dass man an den Wochenenden kompetitiv auf sehr gutem Niveau segeln kann. Dies erkennt man an dem hohen Prozentsatz an ehemaligen Kaderseglern, die dort vertreten sind. Natürlich hat der Trainingsaufwand gegenüber den Anfangsjahren zugenommen, dennoch besteht weiterhin der Charme, dass man am Donnerstag nach der Arbeit in das Auto, Bahn oder Flugzeug steigt – nur mit seiner Segeltasche bewaffnet – und für drei Tage gut segeln kann. Dies ist geradezu für Leute ideal, die voll im Job stehen und dennoch aktiv bleiben wollen. Und ja – da nimmt man Abstriche beim Feintuning der Schiffe, Regattaformat etc. in Kauf.
Und bezüglich des Abstrahleffektes – ich kann mich an Events erinnern, wo das Gelände voller Leute war, die für ihren Verein mitgefiebert haben. Das beste Beispiel ist wohl der Club am Rupenhorn, der Überlinger Segel- und Motorbootclub – beides nicht die größten Vereine in Deutschland -, und ja auch der so häufig „verteufelte“ NRV hat eine große und treue Fangemeinschaft – sowohl junges, als auch älteres Semester. Und durch die hohe Anzahl von Events kommen genügend Segler innerhalb der Vereine zum Einsatz – auch hier jüngere und ältere Jahrgänge.
Beste Grüße, Daniel Reichart
PS. Für diese Aussagen sollte der gesamte Abend durch „Fastnetwinner“ und „Rubberduck“ gesponsert werden. Oder sie kommen einfach mal ein Wochenende vorbei und stellen sich der Konkurrenz;-)
Till Krüger
sagt:
Danke Daniel für die Stellungnahme.
Es gibt sicherlich Dinge, für die man die Liga kritisieren kann, aber zum Beispiel in unserem Verein (MSC) hat sie etwas erreicht. Neben dem Interesse für unsere Leistung dort haben wir immer mehr junge Menschen nach dem Abitur bei der Stange halten können, was früher nicht möglich war.
Und an Carsten: Come on, Magnus war nun wirklich nicht allein für den Aufstieg verantwortlich 😉
Spielerberater
sagt:
Und trotzdem habt auch Ihr 2019 einen Neuzugang aus einem anderen BuLi-Team angeworben. Das müsstet ihr ja nicht machen, wenn es wirklich um eigene Vereinsleute ginge und die BuLi mit vereinseigenem Personal bestritten werden sollte. Ihr seid 1000 Leute, warum braucht man da noch Personal von aussen? Und genau dieser Personenwanderzirkus wird kritisch gesehen.
PS: Und das Interesse an Deiner Leistung oder Magnus‘ Leistung gab es schon vorher…
Sailfast
sagt:
kurz dazu: … bei der Stange halten können…..
ich würde es mal realistischer „erkaufen“ nennen ! Liga Boot hingestellt haben wollen und das rumspielen via Club finanziert bekommen möchten.
Und ? welche Perspektive haben die Liga Spieler danach ? was können sie ? was haben sie gelernt ? wann nehmen sie eigenes Geld in die Hand und setzen ernsthafte Ziele um und wann engagieren sie sich im Verein und geben via Ehrenamt retour ?
oder geht es doch eher nur um das reine nutzen von Optionen und konsumieren ?
Geronimo
sagt:
Mich stört an der Segelbundesliga, dass die Mitglieder gemeinnütziger Segelvereine Gelder aufbringen, damit ein kommerzielles Unternehmen (Deutsche Segel-Bundesliga GmbH) satte Gewinne einfahren kann.
Es stellt sich die Frage, ob dies überhaupt mit der Gemeinnützigkeit der teilnehmenden Vereine zu vereinbaren ist
Geronimo
sagt:
Übrigens gilt folgendes:
„Der gemeinnützige Verein hat die Allgemeinheit zu fördern. Das bedeutet, dass die Förderung nicht nur einem kleinen und abgegrenzten Personenpreis [wie den Buliga-Teilnehmern] zugutekommen darf.
Erwartungsgemäss wird in der WVH-Satzung daher die Teilnahme an der kommerziellen BuLiGA mit keinem Wort erwähnt.
Donald Lippert
sagt:
Tja, so ist das aber wenn man „Bundesliga“ kopiert.
Schaut zum Fußball, da wird doch auch nur die Ware „Spieler“ ein- und wieder verkauft.
Wer das nötige Kleingeld zusammenkratzt, der möchte eben dieses Image als Top-Verein.
Grüße an alle segelbegeisterten
Lippi
Fastnetwinner
sagt:
Ich finde die Liga grundsätzlich gut, es gibt aber mindestens 4 kritische Fragen unter meinen Segel-Kumpels:
1) Wie kann es sein, dass ein Spitzen-Mann beim NRV rausgeht und einem unbekannten Bremer Verein zur Ruhm und Ehre verhilft, was dieser Bremer Verein niemals sonst erreicht hätte? Wie kann es sein, das ein anderer Top-Mann „seinem“ SCBG den Rücken zuwendet um einem unbekannten Syndikat den Aufstieg zu ermöglichen? Das ist doch nicht mehr Club-Competition sondern Söldnertum. Das macht die Liga kaputt, denn Clubs haben für sowas kein Budget.
2) Inwiefern macht das Liga-Angebot die (Jugend-)Klassen kaputt? Der KYC ist ja nicht ohne nachzudenken rausgegangen, und der NRV startet ja bewusst nicht der Jugendliga.
3) Das wirklich und wahre Interesse an Liga-Aktivitäten wird glaube ich von höchsten 5% der Mitglieder der jeweiligen Clubs geteilt. Ich glaube 95% sehen das einfach als Geldverschwendung, trotz aller richtigen Gegenargumente.
4) Ist Liga eigentlich segeln, oder sind das bloße Startübungen, wo in 70% der Fälle die linke Seite gewinnt. Richtig Trimm & Taktik lernt man ja doch eher woanders.
Wenn selbst Leute, die positiv zur Liga stehen (u.a. ich), solche Fragen stellen, dann wird die Diskussion spannend.
Fastnetwinner
sagt:
Äh, Fehlerteufel: Nicht „SCBG“, sondern „YCBG“
Rubberduck
sagt:
sehr sehr gut auf den Punkt gebracht !
Die Clubs werden in 5 Jahren dann realisieren wie sie eine ganze Generation verlieren an ernsthaften Seglern, Helfern usw in ihren Club und diese Ligaspieler nur auf Clubkosten partizipieren wollen.
Jan Seekamp
sagt:
Lieber Fastnetwinner,
als Kapitän des „unbekannten Bremer Vereins“ – einigen vielleicht unter „WVH – Wassersportverein Hemelingen“ bekannt, möchte ich gerne auf Deine erste „kritische“ Frage antworten:
Der WVH hat sich mit eigenem Personal in die erste Bundesliga gekämpft und ist dort seit Jahren vertreten.
In der Saison 2017 haben wir –mit unserer Stammcrew – den 4. Platz erreicht und uns für die Champions League qualifiziert.
Dies hat – zumindest bei einigen Verfolgern der Segel-Bundesliga – unsere Bekanntheit weiter erhöht.
Zur Saison 2018 haben wir dann EIN neues Mitglied vom NRV in unser Team bekommen: Hintergrund ist aber schlicht die persönliche Beziehung und die nachhaltige Entwicklung unseres Teams und Vereins. GELD fließt bei uns keines, wir ALLE müssen sogar unsere Reisekosten zu 100% selber bezahlen.
Wir sind unserem Verein sehr dankbar, dass er die Meldegelder für alle Veranstaltungen übernimmt und segeln zusammen, weil wir Spaß und Ehrgeiz haben!
Mit besten Seglergrüßen, Jan Seekamp
P.S.: 2018 sind wir mit unserer alten Stammcrew übrigens Dritter geworden beim Champions League Finale in St. Moritz – ganz ohne Geld und Hilfe. Darauf sind wir wirklich stolz!
Rubberduck
sagt:
Gut beantwortet
aber…. was hat es dem WVH gebracht ????
neue Mitglieder ? einen Aufschwung in der Jugendarbeit ?
oder halt nur ein WVH Team das da mitspielt, aber dies genausogut auch als feste Gruppe alleine und ohne Club mitspielen könnte ?
Warum segelt ihr nicht Klassenregatten und ernsthafter und nur dieses immer gleiche Miniformat ohne Trimm und Bootspeedtuning ?
aber dafür ist die untertakelte J70 wohl auch eher zu unspannend
Fastnetwinner
sagt:
Hallo Jan,
ich wollte bewusst keine Namen nennen, denn es ging mir vielmehr darum Gesetzmäßigkeiten aufzuzeigen. Da helfen einem Details ja bekanntlich nicht weiter. Aber Du hast Eure Situation sicherlich in ein Bild gerückt, das mir nicht bekannt war, und alleine deshalb bitte ich Dich und den Verein den ich nicht genannt habe um Entschuldigung. Next Beer on me.
Nun aber die spannenden Frage und Rubberduck hat sie bereits gestellt: Wie stark ist der Abstrahl-Effekt eines Liga-Teams in egal welchem der 36 Vereinen in eben diese Vereine rein. Haben wir dadurch mehr Aktive im Segment 16-25? Oder im Segment 25+? Haben wir dadurch mehr Bindung der Segler in den Verein rein? Segeln dadurch mehr Leute Regatten? Die Antwort mag sich jeder selber geben, ich habe eine starke Vermutung, das sie immer mit „n“ anfängt und nie mit „j“. Und nochmal: Ich gehöre (eigentlich noch) zu den Liga-Befürwortern.
Geronimo
sagt:
Herr Seekamp verschweigt uns leider, dass der WVH Mitte 2018 nur mit Hilfe Kemmlings die Führung der Segelbundesliga übernehmen konnte und dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad erlangen konnte.
„Wie kam es zu den Bremer Triumphen?
Die Antwort lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Die Personaländerungen schlugen voll ein.
Beim WVH ist das vor allem am Namen Carsten Kemmling festzumachen.
Der saß erstmals am Steuer, ist neu im Verein, jedoch keineswegs ein Anfänger. Der inzwischen 52-Jährige hat fünf Jahre lang für den mehrfachen deutschen Meister Norddeutscher Regatta-Verein (NRV) in Hamburg erfolgreich gesegelt…..“
16 Antworten zu „Segel-Bundesliga: Ist der Hype vorbei? – Dritter 2.Liga-Club zieht sich zurück“
sagt:
Ich kann der Bundesliga in vielerlei Hinsicht nur wenig abgewinnen, da für „normale Vereine“ ein viel zu geringer Mehrwert entsteht. In meinem eigenen Heimatverein, dem KYC ist man dieser Linie irgendwo auch gefolgt aus folgenden Gründen:
– die Bundesligasegler wollten nur antreten mit Vollfinanzierung vom Club. In meinen Augen schwierig dem normalen Clubmitglied zu vermitteln, dass ein Pool von ca. 10 berufstätigen Leuten ein Budget von EUR 60k im Jahr raushaut, was in etwa dem Jahresbudget der Dickschiffsparte der Jugendabteilung entspricht
– Kommerzialisierung: In erster Linie ist die Bundesliga ins Leben gerufen worden um der Vermarktungsfirma satte Gewinne zu erwirtschaften. Dies erklärt auch die hohen Preise sehr gut
sagt:
Moin Fördekapitän
sehr gut auf´n Punkt gebracht – genau so sieht es aus in vielen Clubs und nur eine kleine Gruppe möchte spielen gehen.
Ganz heikel ist aber JuniorenLiga, da Jugendliche ihre Bootsklassen verlassen schon bevor sie richtig segeln erlernt haben und sind nie auch nur annähernd an der Spitze angekommen, möchten aber zu gerne mitspielen und in Teamjacke rumposen. Leider ist wohl nur noch der Weg ist das Ziel heutzutage… ernsthafte Leistungsziele fehlen fast komplett mittlerweile.
sagt:
Ehrlicherweise ist es schon bodenlos, was „Fastnetwinner“ und „Rubberduck“ von sich geben. Jan Seekamp und sein Team sind seit Jahren bekannt sehr gute Segler. Dementsprechend haben sie dem WVH zu seinem Bekanntheitsgrad (der durchaus – auch außerhalb der Bundesliga – deutlich(!) vorliegt) verholfen. Auch ohne Karstens Hilfe.
Die Bundesliga zeichnet sich dadurch aus, dass man an den Wochenenden kompetitiv auf sehr gutem Niveau segeln kann. Dies erkennt man an dem hohen Prozentsatz an ehemaligen Kaderseglern, die dort vertreten sind. Natürlich hat der Trainingsaufwand gegenüber den Anfangsjahren zugenommen, dennoch besteht weiterhin der Charme, dass man am Donnerstag nach der Arbeit in das Auto, Bahn oder Flugzeug steigt – nur mit seiner Segeltasche bewaffnet – und für drei Tage gut segeln kann. Dies ist geradezu für Leute ideal, die voll im Job stehen und dennoch aktiv bleiben wollen. Und ja – da nimmt man Abstriche beim Feintuning der Schiffe, Regattaformat etc. in Kauf.
Und bezüglich des Abstrahleffektes – ich kann mich an Events erinnern, wo das Gelände voller Leute war, die für ihren Verein mitgefiebert haben. Das beste Beispiel ist wohl der Club am Rupenhorn, der Überlinger Segel- und Motorbootclub – beides nicht die größten Vereine in Deutschland -, und ja auch der so häufig „verteufelte“ NRV hat eine große und treue Fangemeinschaft – sowohl junges, als auch älteres Semester. Und durch die hohe Anzahl von Events kommen genügend Segler innerhalb der Vereine zum Einsatz – auch hier jüngere und ältere Jahrgänge.
Beste Grüße, Daniel Reichart
PS. Für diese Aussagen sollte der gesamte Abend durch „Fastnetwinner“ und „Rubberduck“ gesponsert werden. Oder sie kommen einfach mal ein Wochenende vorbei und stellen sich der Konkurrenz;-)
sagt:
Danke Daniel für die Stellungnahme.
Es gibt sicherlich Dinge, für die man die Liga kritisieren kann, aber zum Beispiel in unserem Verein (MSC) hat sie etwas erreicht. Neben dem Interesse für unsere Leistung dort haben wir immer mehr junge Menschen nach dem Abitur bei der Stange halten können, was früher nicht möglich war.
Und an Carsten: Come on, Magnus war nun wirklich nicht allein für den Aufstieg verantwortlich 😉
sagt:
Und trotzdem habt auch Ihr 2019 einen Neuzugang aus einem anderen BuLi-Team angeworben. Das müsstet ihr ja nicht machen, wenn es wirklich um eigene Vereinsleute ginge und die BuLi mit vereinseigenem Personal bestritten werden sollte. Ihr seid 1000 Leute, warum braucht man da noch Personal von aussen? Und genau dieser Personenwanderzirkus wird kritisch gesehen.
PS: Und das Interesse an Deiner Leistung oder Magnus‘ Leistung gab es schon vorher…
sagt:
kurz dazu: … bei der Stange halten können…..
ich würde es mal realistischer „erkaufen“ nennen ! Liga Boot hingestellt haben wollen und das rumspielen via Club finanziert bekommen möchten.
Und ? welche Perspektive haben die Liga Spieler danach ? was können sie ? was haben sie gelernt ? wann nehmen sie eigenes Geld in die Hand und setzen ernsthafte Ziele um und wann engagieren sie sich im Verein und geben via Ehrenamt retour ?
oder geht es doch eher nur um das reine nutzen von Optionen und konsumieren ?
sagt:
Mich stört an der Segelbundesliga, dass die Mitglieder gemeinnütziger Segelvereine Gelder aufbringen, damit ein kommerzielles Unternehmen (Deutsche Segel-Bundesliga GmbH) satte Gewinne einfahren kann.
Es stellt sich die Frage, ob dies überhaupt mit der Gemeinnützigkeit der teilnehmenden Vereine zu vereinbaren ist
sagt:
Übrigens gilt folgendes:
„Der gemeinnützige Verein hat die Allgemeinheit zu fördern. Das bedeutet, dass die Förderung nicht nur einem kleinen und abgegrenzten Personenpreis [wie den Buliga-Teilnehmern] zugutekommen darf.
Nach dem Grundsatz der Ausschließlichkeit darf ein Verein nur die gemeinnützigen satzungsmäßigen Zwecke verfolgen. “
https://www.vibss.de/vereinsmanagement/recht/satzung/10-fallen-die-zum-verlust-der-gemeinnuetzigkeit-fuehren-koennen/
Erwartungsgemäss wird in der WVH-Satzung daher die Teilnahme an der kommerziellen BuLiGA mit keinem Wort erwähnt.
sagt:
Tja, so ist das aber wenn man „Bundesliga“ kopiert.
Schaut zum Fußball, da wird doch auch nur die Ware „Spieler“ ein- und wieder verkauft.
Wer das nötige Kleingeld zusammenkratzt, der möchte eben dieses Image als Top-Verein.
Grüße an alle segelbegeisterten
Lippi
sagt:
Ich finde die Liga grundsätzlich gut, es gibt aber mindestens 4 kritische Fragen unter meinen Segel-Kumpels:
1) Wie kann es sein, dass ein Spitzen-Mann beim NRV rausgeht und einem unbekannten Bremer Verein zur Ruhm und Ehre verhilft, was dieser Bremer Verein niemals sonst erreicht hätte? Wie kann es sein, das ein anderer Top-Mann „seinem“ SCBG den Rücken zuwendet um einem unbekannten Syndikat den Aufstieg zu ermöglichen? Das ist doch nicht mehr Club-Competition sondern Söldnertum. Das macht die Liga kaputt, denn Clubs haben für sowas kein Budget.
2) Inwiefern macht das Liga-Angebot die (Jugend-)Klassen kaputt? Der KYC ist ja nicht ohne nachzudenken rausgegangen, und der NRV startet ja bewusst nicht der Jugendliga.
3) Das wirklich und wahre Interesse an Liga-Aktivitäten wird glaube ich von höchsten 5% der Mitglieder der jeweiligen Clubs geteilt. Ich glaube 95% sehen das einfach als Geldverschwendung, trotz aller richtigen Gegenargumente.
4) Ist Liga eigentlich segeln, oder sind das bloße Startübungen, wo in 70% der Fälle die linke Seite gewinnt. Richtig Trimm & Taktik lernt man ja doch eher woanders.
Wenn selbst Leute, die positiv zur Liga stehen (u.a. ich), solche Fragen stellen, dann wird die Diskussion spannend.
sagt:
Äh, Fehlerteufel: Nicht „SCBG“, sondern „YCBG“
sagt:
sehr sehr gut auf den Punkt gebracht !
Die Clubs werden in 5 Jahren dann realisieren wie sie eine ganze Generation verlieren an ernsthaften Seglern, Helfern usw in ihren Club und diese Ligaspieler nur auf Clubkosten partizipieren wollen.
sagt:
Lieber Fastnetwinner,
als Kapitän des „unbekannten Bremer Vereins“ – einigen vielleicht unter „WVH – Wassersportverein Hemelingen“ bekannt, möchte ich gerne auf Deine erste „kritische“ Frage antworten:
Der WVH hat sich mit eigenem Personal in die erste Bundesliga gekämpft und ist dort seit Jahren vertreten.
In der Saison 2017 haben wir –mit unserer Stammcrew – den 4. Platz erreicht und uns für die Champions League qualifiziert.
Dies hat – zumindest bei einigen Verfolgern der Segel-Bundesliga – unsere Bekanntheit weiter erhöht.
Zur Saison 2018 haben wir dann EIN neues Mitglied vom NRV in unser Team bekommen: Hintergrund ist aber schlicht die persönliche Beziehung und die nachhaltige Entwicklung unseres Teams und Vereins. GELD fließt bei uns keines, wir ALLE müssen sogar unsere Reisekosten zu 100% selber bezahlen.
Wir sind unserem Verein sehr dankbar, dass er die Meldegelder für alle Veranstaltungen übernimmt und segeln zusammen, weil wir Spaß und Ehrgeiz haben!
Mit besten Seglergrüßen, Jan Seekamp
P.S.: 2018 sind wir mit unserer alten Stammcrew übrigens Dritter geworden beim Champions League Finale in St. Moritz – ganz ohne Geld und Hilfe. Darauf sind wir wirklich stolz!
sagt:
Gut beantwortet
aber…. was hat es dem WVH gebracht ????
neue Mitglieder ? einen Aufschwung in der Jugendarbeit ?
oder halt nur ein WVH Team das da mitspielt, aber dies genausogut auch als feste Gruppe alleine und ohne Club mitspielen könnte ?
Warum segelt ihr nicht Klassenregatten und ernsthafter und nur dieses immer gleiche Miniformat ohne Trimm und Bootspeedtuning ?
aber dafür ist die untertakelte J70 wohl auch eher zu unspannend
sagt:
Hallo Jan,
ich wollte bewusst keine Namen nennen, denn es ging mir vielmehr darum Gesetzmäßigkeiten aufzuzeigen. Da helfen einem Details ja bekanntlich nicht weiter. Aber Du hast Eure Situation sicherlich in ein Bild gerückt, das mir nicht bekannt war, und alleine deshalb bitte ich Dich und den Verein den ich nicht genannt habe um Entschuldigung. Next Beer on me.
Nun aber die spannenden Frage und Rubberduck hat sie bereits gestellt: Wie stark ist der Abstrahl-Effekt eines Liga-Teams in egal welchem der 36 Vereinen in eben diese Vereine rein. Haben wir dadurch mehr Aktive im Segment 16-25? Oder im Segment 25+? Haben wir dadurch mehr Bindung der Segler in den Verein rein? Segeln dadurch mehr Leute Regatten? Die Antwort mag sich jeder selber geben, ich habe eine starke Vermutung, das sie immer mit „n“ anfängt und nie mit „j“. Und nochmal: Ich gehöre (eigentlich noch) zu den Liga-Befürwortern.
sagt:
Herr Seekamp verschweigt uns leider, dass der WVH Mitte 2018 nur mit Hilfe Kemmlings die Führung der Segelbundesliga übernehmen konnte und dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad erlangen konnte.
„Wie kam es zu den Bremer Triumphen?
Die Antwort lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Die Personaländerungen schlugen voll ein.
Beim WVH ist das vor allem am Namen Carsten Kemmling festzumachen.
Der saß erstmals am Steuer, ist neu im Verein, jedoch keineswegs ein Anfänger. Der inzwischen 52-Jährige hat fünf Jahre lang für den mehrfachen deutschen Meister Norddeutscher Regatta-Verein (NRV) in Hamburg erfolgreich gesegelt…..“
https://www.weser-kurier.de/sport/bremen-sport_artikel,-wv-hemelingen-fuehrt-segelbundesliga-an-_arid,1738524.html