Der SSL Gold Cup ist eine der spannendsten Segelwettkampf-Neuschöpfungen der vergangenen Jahre. Deutschland gehört zu den vier Besten. Die Fußball WM dient als Vorbild. Auch bei der Finanzierung. Nun geht es nach Bahrain.

Die SSL47-Yachten beim Einsatz auf dem Neuenburger See in der Schweiz. © Martina Orsini / SSL Gold Cup
Hochwertige Segelregatten im Nahen Osten sind selten. Das Abu Dhabi Ocean Racing Team nahm zweimal am Volvo Ocean Race teil, sorgte jeweils für einen Etappenstopp am Persischen Golf und gewann sogar 2014/15 mit dem britischen Skipper Ian Walker. Der Oman setzt schon seit einigen Jahren verstärkt auf Segelsport und holt immer wieder große internationale Regatten an die Küste, wie zuletzt 2021 die 49er- und Nacra17-WM. Und jüngst bemühte sich Saudi-Arabien mit Jeddah intensiv um den nächsten America’s Cup.
Aber diese vermutlich finanzkräftige Bewerbung schien mehr eine Karte in Grant Daltons Pokerspiel zu sein, um den Preis für die konkurrierenden Bieter hochzutreiben. Wenige konnten sich vorstellen, dass Saudi-Arabien als Austragungsort für den America’s Cup Fans und Sponsoren zu vermitteln gewesen wäre.
Umso erstaunlicher ist es, dass nun einige der besten Segler der Welt nach Bahrain reisen sollen, um dort mit ihren Nationalmannschaften den neu geschaffenen SSL Gold Cup auszusegeln. Nie hat dort eine ähnlich hochkarätige Regatta stattgefunden. Dafür steht das kleine Königreich auf seiner Insel gegenüber von Saudi-Arabien aber immer wieder wegen der Menschenrechtslage in der Kritik.
Erst im März 2021 verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, in der das Vorgehen des sunnitischen Regimes insbesondere gegenüber der schiitischen Mehrheit verurteilt wird. Deren Versuche, am politischen Leben teilzunehmen, werden regelmäßig niedergeschlagen. Die Medien in Bahrain gehören durch Zensur und Repressionen zu den unfreiesten der Welt. Die Gesetzgebung fußt auf der Scharia.
Kann man in einem solchen Land große Sportwettkämpfe veranstalten, die als gewisse Legitimation des Systems verstanden werden können und als sogenanntes Greenwashing gelten? Dieser Frage muss sich
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