Suche nach dem Geisterschiff: Skipper spricht über Blitz, Feuer, Leck und Rettung

"Mir dröhnt es immer noch in den Ohren"

Der Class40 wurde im Dunkeln vom Blitz getroffen. Ein Team ist auf dem Weg, um das treibende Segelboot zu bergen bevor es untergeht. Der 24-jährige Skipper erklärt die dramatische Situation.

Die Mach 40.5 Class40 vor dem Blitzeinschlag. © Sogestran Seafrigo

Die Class40 Seafrigo-Sogestran, die am 3. März auf dem Weg von den Antillen über die Azoren bis nach Le Havre von einem Blitz getroffen wurde, soll geborgen werden. Das Schiff treibt seit der Rettung der Besatzung Pierrick Letouzé (24) und Noa Geoffroy (20) mit einem Loch im Rumpf führerlos auf dem Atlantik. Nun hat sich eine Crew von Martinique aus auf den Weg gemacht, um das Schiff zu suchen.

Cédric Chateau und Guillaume Pirouelle, die zusammen das Transat Jacques Vabre 2023 bestritten hatten, bestiegen am Mittwochabend mit einer größeren Gruppe des Teams einen 45-Fuß-Katamaran und haben sich auf die Suche nach Seafrigo-Sogestran begeben.

Cedric Chateau (l.) und Co-Skipper Guillaume Pirouelle 2023 bei der TJV. © Seafrigo – Sogestran Sailing Team

Der ehemalige Match Racer Chateau hat die Operation in die Hand genommen, nachdem er selbst bei der Caribbean 600 nicht am Start war. Seit 21 Jahren ist er Sportdirektor beim Normandy Elite Team, mit dem er junge Segler aus der Normandie im Spitzensport fördert. 2021 machte er Schlagzeilen, als er zusammen mit dem 470er-Weltmeister Jérémie Mion bei dessen Hochsee-Premiere Class40-Dritter bei der Transat Jacques Vabre wurde.

Er erklärt: “Der Ortungssender funktioniert noch. Wir setzen alles daran, das Schiff zu bergen und sie schnell wieder fahrtüchtig zu machen. Von Anfang an hat uns unsere Geschichte mit diesem Boot daran erinnert, dass man nicht aufgeben darf. Wir werden in diesem Sinne weitermachen. Wir sind vor allem froh, dass unsere Teamkollegen in Sicherheit sind!”

Skipper Pierrick Letouzé (24) © ZEISS Vision Care

Der 24-jährige Skipper Pierrick Letouzé, der nach 2019 im vergangenen Jahr schon seine Transat Jacques Vabre 2023 mit einer Class 40 absolviert hat, erklärt genauer, was in der Nacht vom 3. auf den 4. März nach einer Woche auf See passiert ist:

“Wir waren in einem Sturm eingeschlossen, der sich um sie herum aufbaute. Auf den Satellitenbildern das Ausmaß dieses Gewitters gesehen und wir waren mit Cedric Château und Guillaume Pirouelle an Land in Verbindung, um so schnell wie möglich wieder herauszukommen. Genau um 23.52 Uhr schlug der Blitz in das Boot ein. Ich saß drinnen am Computer, Noa am Ruder, als plötzlich ein riesiger rosa Blitz aufblitzte und ein Knall ertönte, dessen Lautstärke ich nie vergessen werde.

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