The Ocean Race: 11th Hour zieht an allen vorbei – Biotherms erstaunlicher Taktik-Patzer

Den Topf mit Gold gefunden

In der zweiten Nacht der vierten Etappe bei The Ocean Race hat sich Holcim-PRB eine solide Führung erarbeitet. Malizia parkte in einer Flaute und musste 11th Hour passieren lassen.

Regenbogen in der Foil-Verlängerung bei Guyot. © GUYOT environnement – Team Europe.

Zwei Tage lang mussten die fünf IMOCA ihre Amwind-Fähigkeiten bei mittlerem bis leichtem Wind zeigen. Dabei ließen sich die Crews kaum aus den Augen und testeten in Sichtweite ihren Kreuz-Speed. Besonders Paul Meilhats leichte Biotherm scheint für diese Bedingungen bestens aufgestellt. Der aktuell in der Gesamtwertung auf dem vorletzten Platz liegende Franzose zeigt regelmäßig seine Ambitionen mit den besten Starts der Flotte, konnte auch diesmal wieder in vorderster Position raus auf die offene See steuern und erschien auf dem langen Schlag mit Wind von Backbord stärker als im Verlauf der bisherigen Etappen.

Im direkten Zweikampf mit Malizia konnte er zwar nicht die Höhe am Wind steuern, erreichte durch höheren Speed aber ähnliche VMG-Werte. Taktisch lag er bestens positioniert und hätte eine abwartende, beobachtende Rolle einnehmen können

So war es umso erstaunlicher war es, dass der Route du Rhum Sieger von 2018 und Solitaire du Figaro Gewinner 2015 als einziger Skipper Richtung Norden wendete. Meilhat, der vor der Hochsee-Karriere intensiv 49er segelte , wollte sich offenbar risikoreich einen frühen Vorteil erarbeiten.

Biotherm wendet in guter Position liegend weg vom Feld gen Norden…

…und passiert nur knapp hinter der führenden Holcim (blau)…

…Die Position nach der nächsten Wende sieht nicht so schlecht aus…

…aber dann dreht der Wind immer weiter nach rechts, Biotherm kann die Höhe nicht halten und reiht sich im Kielwasser der Spitzenboote ein…

…Als die Gegner wenden – und auch Malizia den ersten Teil der Rechtsdrehung gut erwischt – ist Biotherm deutlich abgeschlagen.

Was auch immer er auf den Wetterkarten gesehen hat, es ging nicht auf. Nach der Wende hatte er noch knapp das Heck von Holcim passiert, acht Stunden später reihte er sich auf dem anderen Bug 12 Meilen dahinter im Kielwasser wieder ein, nachdem er die Rechtsdrehung des Windes völlig falsch erwischt hat. Inzwischen segelt Biotherm 16 Meilen hinter Holcim auf dem letzten Platz.

Das muss noch nicht viel heißen

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Carsten Kemmling

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