The Ocean Race Finale: Malizia in Führung – Wie in der Nacht das Überholmanöver gelang

Als sich Boris Herrmann noch eine Chance auf den finalen Etappensieg ausgerechnete. schien er sich selbst und seinen Fans Mut machen zu wollen. Aber nun liegt er 26 Meilen vor dem Ziel tatsächlich vorne. Nur noch 26 Meilen.

Diese letzte Nacht vor dem letzten Etappenziel beim The Ocean Race in Genua wird den drei Crews noch lange im Gedächtnis bleiben. Holcim-PRB versucht, bei quälender Flaute die Führung zu verteidigen, aber schließlich gelingt Malizia der Durchbruch unter Land.

Die Kurve des Boat-Speeds vom deutschen Boot beschreibt das Up and Down in der Dunkelheit und korreliert sicher mit der Stimmung an Bord. Gegen Mitternacht übersteigt die Geschwindigkeit die 10-Knoten-Marke. Dann sackt sie gegen 2 Uhr in den Treibmodus ab und springt eine Stunde später erneut auf maximal 8,45 Knoten. 15 Minuten danach liegt Malizia wieder mit schlagenden Segeln im Seegebiet vor Imperia und Alassio.

Die Malizia Speedkurve von der letzten Nacht bei The Ocean Race.

Auf den beiden gegnerischen Booten läuft es ähnlich. Mal kommt ein Luftzug über Land, dann setzt er wieder aus. Der Wind dreht von 220 Grad langsam immer weiter nach rechts bis auf 330 Grad kurz nach 2 Uhr. Und die Position von Holcim-PRB auf der rechten Seite der Kreuz ergibt immer mehr Sinn.

Aber dann kippt der Wind schlagartig von 324 auf 24 Grad. Für eineinhalb Stunden segelt Malizia unter Land mit Wind von Backbord den direkten Kurs zum Ziel und an der Konkurrenz vorbei – bis der Wind wieder dramatisch für erneut 90 Minuten nach rechts springt, um erneut die Links-Kippe auszuführen. Was für ein Hin und Her!

So entwickelt sich die Position zu den beiden Gegnern:

Holcim halst gegen 20 Uhr, um mehr Kontrolle auf die beiden Gegner auszuüben…