Transat CIC: Boris Herrmann vor der Sensation – Die Flaute gut überstanden

"Wie ein Diesel"

Die Leistung von Malizia bei Transat CIC ist das große Gesprächsthema unter den Vendée-Globe-Spezialisten. Der deutsche Skipper hat sich nach den Leistungen der vergangenen Tage in der Hierarchie weit nach vorne geschoben.

Boris Herrmann hat großen Spaß bei dieser Transat CIC. Wenige Stunden vor dem Zieleinlauf zeigt er sich locker bei Spiel mit den Delfinen. Sie bringen ihm jedenfalls Glück – das Glück des Tüchtigen. Auch die Flaute in der letzten Nacht der Regatta hat er unbeschadet überstanden. 

Sie war von seinen Fans mit Bangen erwartet worden. Schließlich hatte er am zweiten Tag des Rennens sein persönliches Waterloo erlebt, als er deutlich länger in der Flaute vor Irland festklebte als die direkte Konkurrenz

Aber diesmal kam er im Dunkeln nur zweimal gut eine Stunde fast zum Stillstand, danach ging es wieder weiter. Beide Spitzenboote haben den frischen Südwind erreicht. Inzwischen segelt Herrmann wieder 11 Knoten schnell, hat sogar einen kleinen Split zum führenden Richomme erreicht und kann vielleicht mit einem besseren Winkel zum Wind weiter aufholen. 170 Meilen vor dem Ziel fehlen nur noch knapp 13 Meilen bis zum Sieg.

Nach ein wenig Stillstand in der Nacht überschreitet die Speedlinie von Malizia wieder die 10 Knoten.

Unglaublich! Was für ein starkes Rennen. Wer hätte das vorher erahnen können? Und es ist umso erfreulicher für Herrmann, dass es eben nicht wie erwartet überwiegend um Amwind-Klopperei ging, die man auf dem Vendée-Globe-Kurs meist vermeiden kann. Aus diesem Grund hatten die Mitfavoriten Ruyant und Goodchild etwa auf dieses Rennen verzichtet – sie wollen nur bei der a 29.5. startenden Rückregatta von New York nach Lorient dabei sein.

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Carsten Kemmling

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9 Kommentare zu „Transat CIC: Boris Herrmann vor der Sensation – Die Flaute gut überstanden“

  1. PL_hoffy sagt:

    Am Wind das Gross mit vielen Meilen aufm Buckel am Reff gerissen. Ne Flaute anscheinend für den Schlafspeicher genutzt.
    Imposant aufgeholt und Sam im Kielwasser schon fast stehn gelassen. Die Leichtwind-/Flautenperformance gg Ende war dann mit Richomme ziemlich im Match. Am Wind auch. Downwind auch. Madrial-Stamina scheint auch auf Leval zu sein @Malizia. Das Händchen mitm Madrial nich zu berserkern sowieso offensichtlich ein zentraler Skill chez Boris.
    Paket scheint ziemlich rund und auf Augenhöhe für ganz vorn.

    Dalin hat offensichtlich dann auf Quali-safe Madrialschonung umgestellt, Ruyant, Beyou, Goodchild nich mit bei.
    Ich war echt platt wie die neuen Schiffe von Richomme, Ruyant und Dalin auf Anhieb quasi aus der Form ganz vorn die Ruler wurden.

    Meine Kooordinaten zur Einordnung dazu und was Boris da geschafft hat bisher stammen zuvorderst von Miku und Carsten, von SR.
    Die diversen Insight-Artikel zu Imoca-News hier auf SR funzen für mich sehr als detailierte Einordnungshilfe,

    Mir ist das nicht wichtig ob SR timinggerecht Infoaufträge erfüllt.

    Chapeau, respect.
    Bin sehr gespannt auf die Rückreise nach Lorient.

    Die VG24 wird ein Fest werden.

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    • PL_hoffy sagt:

      Für mich ist Boris definitiv spätestens jetzt auf Augenhöhe mit Alex ( sehr schade mE dass Alex in den Sack gehauen hat ) in Sachen Herausforderer der französischen Omnipotenz angekommen. Das Level ereicht Boris offensichtlich nachhaltig und evtl. auch mit dieser gewissen deutschen Gründlichkeit. Ich habe in Paris gelebt und gearbeitet, low profile, Bescheidenheit post WW2 und gutes Französisch sind ne Bank für gute Beziehungen eines Deutschen in der grande Nation.
      Boss/Alex hatte ja gern mal so ne gewisse ( sehr unterhaltsame! ) Rogue-Komponente, Boris offensichtlich eher das Gegenteil.

      Toll. Toll. Toll.

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      • Lew sagt:

        Was die Denke von WW2 noch soll, erschließt sich nicht. Eine Fremdsprache im fremden Land zu sprechen, ist obligatorisch. Gerade bei Franzosen, die Nullen in Bezug auf Sprachen sind und es auch nicht wollen. Und grande nation sagt kein Franzose, ist eine deutsche Erfindung.

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        • PL_drschumi sagt:

          „WW2 Denke“ ist leider immer noch recht präsent in Frankreich.. Also besser immer bescheiden bleiben, das macht Boris schon sehr gut!

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  2. Claus Hasrder sagt:

    Super!
    Dafür das Boris Herrmann hier schon als „Fahrtensegler“ tituliert wurde, doch ziemlich gut!

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  3. Alexander sagt:

    Warum ist er denn seit zwei Stunden so langsam?

  4. PL_arnim.wegener sagt:

    Viel zu spät dieser, zugegeben, gute Kommentar mit Einbeziehen der französischen Quelle ..
    und zur Sache: Ja, den Franzosen schwant etwas .. und das ist gut so 🤩👍🤩

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