Nach einer nervenaufreibenden (für die Teams) und höchst abwechslungsreichen (für die Zuschauer) Etappe, scheint „Scallywag“ der Sieg im Heimathafen Hongkong so gut wie sicher.
Sowas nennt sich „glückliche Fügung“: Wenn alles so weiterläuft, wird das „Team Sun Hung Kai/Scallywag“ in Kürze die vierte Etappe des laufenden Volvo Ocean Race als Sieger beenden. Das Team rund um den australischen Skipper David Witt wird somit die erste Segelcrew unter Hongkong-Flagge sein, die eine Etappe im VOR gewinnt und dies prompt im Heimathafen erledigt. Hongkong ist zudem erstmals in der Geschichte der Rund-um-die Welt-Regatta Stopover-Hafen. Der Empfang, den die feierlustigen Hongkonger „ihrem“ Team bieten werden, dürfte angemessen werden…

Hoffentlich gibt es für Scallywag nicht noch im letzten Moment die sprichwörtliche “kalte Dusche” © frost/VOR
Was für eine Etappe! Nachdem „Scallywag“ während Etappe 3 eher durch Verbalentgleisungen und anschließende Medienaufregung auffiel, schaffte es „Scallywag“ auf der Strecke von Melbourne nach Hongkong vom gescholtenen Underdog zum gefeierten Comeback-Team. Zwischendurch gab es dann zwar erneut wegen eines unverzeihlichen Fehlers an Bord reichlich Medienaufmerksamkeit, auf die alle Beteiligten wohl hätten verzichten können: Ein Crewmitglied fällt mitten auf Hoher See bei der Vorbereitung zu einem Manöver über Bord, wird aber kurz darauf unversehrt wieder an Bord gezogen. Der Vorschiffmann hatte weder Schwimmweste, noch AIS-Beacon, noch eine Lifeline angelegt…
Doch dann endlich Schlagzeilen, wie man sie sich wünscht: Auf hoffnungsloser Position liegend wagen Navigatorin Libby Greenhalgh und Skip David Witt einen Verzweiflungskurs, von dem alle Wetterrouting-Systeme abgeraten haben. Schlechter als Letzter konnte man nicht mehr werden. Also einfach direkt auf den Heimathafen zuhalten.
Es funktionierte: Schnell zeigte sich, dass in der Mitte Turn The Tide, Brunel und erstaunlicherweise auch Mapfre stehen bleiben. Aber dann kam auch die gut 100 Meilen weiter nördlich segelnde Dreier-Gruppe, die sich komfortabel in Führung wähnte, nicht mehr an „Scallywag“ heran. (ausführlicher SR-Artikel)
Zwar wird „Scallywag“ in den eher leichteren Winden direkt vor Hongkong noch einige Meilen auf den direkten Verfolger „Vestas“ verlieren, doch dürfte der Vorsprung von etwa 40 Seemeilen (Stand16:30 h MEZ), ca 20 Seemeilen vor dem Ziel ausreichen, um den Sieg buchstäblich „nach Hause“ zu bringen. Und dennoch: Auch unter Profis ghilt der weise Spruch: „Sieger ist, wer als Erster über die Ziellinie segelt!“
„Dongfeng“ liegt weniger als 20 Seemeilen hinter „Vestas“, was bei den derzeit noch stabilen Winden auch so bleiben dürfte.
Was ist da mit Vestas los???
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Frag’ ich mich auch, sie haben jetzt schon seit geraumer Zeit nur noch 2-4 Knoten Speed, während Dongfongyonhong sie noch überholt hat und jetzt offenbar 2. wird. So knapp vor dem Ziel – Krass !
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Gerade auf der VOR-Seite gelesen: Vestas hatte eine Kollision mit einem anderen (Fische -?) Boot!!! Fuck! Und das 30 Meilen vor dem Ziel!
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Ja es gab eine Kollision. Aber angeblich war das Boot in der Lage unter eigener Kraft ins Ziel zu kommen. Hoffentlich ist niemand verletzt und das Boot bis zur nächsten Etappe wieder fit.
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