Wenn „Comanche“ bei einer Regatta antritt, hat sie keinen anderen Gegner als die Zeit. Beim Transpac kommt noch der Müll im Wasser dazu. Einem Gegner wurde dieser zum Verhängnis.
Das Video vom Transpac-Zieleinlauf der „Comanche“ ist spektakulär. Zwei Halsen muss der 100 Fußer noch einbauen, um über die Linie zu kommen. Dabei ist gut zu sehen, wie der Gennaker weggerollt und der Kiel unter dem Boot auf die neue Seite geneigt werden muss. Perfekte Abstimmung ist notwendig, um die riesige Segelfläche zu bändigen und das Schiff nicht in die Sonne schießen zu lassen.
Skipper und Steuermann Ken Read bekundet nachher, er hätte nicht genau auf seinen Navigator Stan Honey gehört, der ihm „20mal erzählt hat, die Tonne an Steuerbord zu lassen“, sagt Read. Stattdessen habe er das Schiff zuletzt ziemlich hoch gepresst und 12 müden Männern an Bord zu unnötiger Grinding-Arbeit an der Gennakerschot veranlasst. Dafür entschuldige er sich. „Was wäre das für eine Story gewesen, wenn ich diese verdammte Ziellinie und damit den Transpac-Rekord verpasst hätte.“
Aber das ist natürlich nicht passiert. „Comanche“ holt sich die Bestzeit, obwohl die Wetterprognosen das nicht gerade vorhergesagt hatten. Aber ein neuer Trimm, neue Segel und weniger Crewgewicht hätten das Schiff für den Vorwindkurs fünf bis sieben Prozent schneller gemacht.
Einfach sei es dennoch nicht gewesen. Er habe kaum geschlafen. „Denn meine größte Angst ist es, eine Kollision zu erleben. Wir haben so viel Müll im Meer treiben sehen. Man kann nichts dagegen tun, wenn es einen treffen soll. Es ist wie russisches Roulette.“
Getroffen hat es „Rio 100“, den zweite 100 Fußer im Rennen. Etwa nach 1000 Meilen knallte er mit 18 Knoten gegen ein Objekt im Wasser. Erst erfolgte die Kollision mit dem Kiel, dann riss eines der Doppel-Ruder ab. Der abgeschlossene Raum im Heck hielt dicht, aber die Crew musste das Loch mit einem Schlafsack verstopfen. Erst später wurde das Notruder am Heck installiert.
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