Bente ist fertig. Fast. Die letzten Feinheiten sind immer die schwierigsten.
Alexander und ich skypen oder telefonieren jeden Tag mehrmals. Immer gibt es kleine Baustellen, die noch offen sind. Während auf der Werft die letzten Arbeiten laufen, das Boot nun Premierenfertig zu machen, kommen immer mehr Kleinigkeiten hinzu.
Das, was wir mit dem Prototypen angestellt haben, macht man eigentlich kaum noch – es würde sich nicht rechnen. Solch einen Aufwand dürfte ein Kleinkreuzer nie mehr reinspielen. Weil aber viele so tatkräftig mitmachen, konnten wir das durchziehen. Und nun haben wir ein finales Ergebnis und passen den Kleinkrams an.
Man mag kaum glauben, welche Hürden bspw. an einer Niedergangsstufe warten, was davon abhängt und wie sich dadurch wieder andere Kleinigkeiten ändern.
Sobald ein Teil fertig ist, beginnt die Werft mit der Umsetzung. Livebau sozusagen. Ziemlich spannende Phase gerade. Ein Rennen zwischen Deadlines und Ansprüchen.
An der Pinne hat Alexander mehrere Tage gearbeitet. An der reinen Optik des Ruderkopfes auch. Die Position des Bugkorbs ist auch eine zeitraubende Arbeit. Via Skype Bildschirmübertragung sitzt man morgens beim ersten Kaffee zusammen und schiebt 3D Rohre hin und her, misst Fußbreiten und Abstände. Das 3D Modell wird immer komplexer. Hier ein Bauteil. Dort eine Messlinie – es endet scheinbar niemals. Scheinbar.
Vor kurzem sprach ich mit einem anderen Werftbesitzer, der auch mehrere Boote baut. Er kennt das Problem, sagte mir: „Stephan, an irgend einem Punkt muss man Schluss machen und alles eintüten. Sonst ist das nie vorbei.“
Der Punkt rückt immer näher. Und es scheint, dass wir fertig werden, bevor er kommt.
Parallel muss noch die Taufe geplant werden, T-Shirts bedruckt, Sachen gepackt, Mails beantwortet, Flüge organisiert werden und die Presseanfragen aus aller Welt mehren sich auch.
Fast wöchentlich erscheinen irgendwo auf dem Planeten Artikel über Bente. Eben dieser hier.
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