Spindrift hat es geschafft beim Jules Verne Rekord Versuch am Kap der Guten Hoffnung vor dem virtuellen Gegner zu passieren. IDEC liegt immer noch knapp 400 Meilen achteraus.
Yann Guichard hat mit dem Trimaran „Spindrift“ den Längengrad des Kaps der Guten Hoffnung passiert und segelt ab sofort im Indischen Ozean. Die 14-Köpfige Crew hat es geschafft, vor der sich mit 30 bis 35 Knoten gen Osten bewegenden Warmfront zu bleiben und liegt zur Zeit schon wieder 155 Meilen vor dem Rekord von Loick Peyron.
„Wir sind wie auf einer Welle gesurft“, sagt der Skipper zum Rennen mit der Front. Aber wir mussten mit aller Kraft dabei bleiben. Sonst hätten wir mindestens einen Tag verloren.“ 827 Meilen in 24 Stunden segelte Spindrift zuletzt. Insgesamt hat sie damit 12 Tage benötigt vom Startpunkt in Ushant und segelte mit einem Durchschnitt von 27.64 Knoten. Am Kap lag er genau 12 Minuten und 44 Sekunden vor dem Rekord.
Es wird aber nicht einfacher. Denn durch das Segeln unter dem 47. Breitengrad steigt die Gefahr, auf Eisberge zu stoßen. Bei den Um-die-Welt-Regatten wie Volvo Ocean Race und Vendée Globe benennen die Wettfahrtleitungen heutzutage virtuelle Linien entlang der aktuellen Eiszonen, die nicht überfahren werden dürfen. Aber bei einem Jules Verne Rekord muss sich das Team einen eigenen Weg suchen.
Dabei wird das Risiko umso größer je tiefer man in den Süden abtaucht. Andererseits ist das der schnellere und kürzere Weg. Es wird schwierig, einen Mittelweg zu finden. Die Wassertemperatur ist schon auf zwei Grad abgesunken. „Nun liegen einige große Eisberge im Weg. Da wird die Strategie wichtig. Uns helfen Satelliten Bilder, um sie genau zu lokalisieren, aber die kleiner als 100 Meter großen Growler erscheinen nicht darauf. Deshalb müssen wir einen Sicherheitsabstand halten.“
Es sollen auch Infrarot Brillen helfen, um Eis zu entdecken. Sie funktionieren in einem Abstand von einigen hundert Metern. Aber bei einem Speed von etwa 60 km/h bleibt nicht viel Zeit zum Ausweichen.
Banque Populaire hat den Indischen Ocean bei der Rekordfahrt sehr schnell durchquert, aber Guichard meint, dass auch bei einem kleinen Rückstand auf der Höhe von Australien noch gute Chancen zum Aufholen bestehen. Denn der virtuelle Gegner verlor nahezu zwei Tage im Pazifik.
Boris Herrmann geht es mit IDEC nicht so gut. Das rote Schiff liegt nahezu 400 Meilen hinter dem Rekord zurück. Es wird sich zeigen, wie tief Joyon nach Süden abtaucht, um Boden gut zu machen. Er könnte sich veranlasst sehen, ein höheres Eis-Risiko einzugehen, um noch die Rekord-Chance zu wahren.
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