World Match Race: Williams holt sechsten WM-Titel – Psychotricks fruchten nicht

"Ende einer Ära"

Zusammenfassung des letzten Tages:

Der Brite Ian Williams hat in Malaysia seinen sechsten WM Titel im Match Race gewonnen. Er besiegte den Rivalen Taylor Canfield im Finale 3:0 trotz dessen Psychotricks.

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Der Sieg in Malaysia ist für Williams 75.000 Dollar wert. © Robert Hajduk/wmrt

Schon vor Beginn des Match Race Finals in Malaysia stichelte Taylor Canfield gegen den britischen Duell Champion. Er habe sich dessen langjährigen Taktiker Bill Hardesty – u.a. aktueller J/70 Weltmeister – gesichert und kenne auf diese Weise alle Tricks des Gegners.

Als beide Favoriten sich schließlich im Feld der Spezialisten-Teams für das direkte Finale gegeneinander qualifizierten, setzte Canfield noch einen drauf. Er kündigte bei der Pressekonferenz vor dem entscheidenden Duell an, in der kommenden Saison mit Williams aktuellem Taktiker Chris Main segeln zu wollen.

Canfield (l) kündigt bei der Pressekonferenz an, in Zukunft mit Williams Taktiker zu segeln. © Robert Hajduk/wmrt

Canfield (l) kündigt bei der Pressekonferenz an, in Zukunft mit Williams Taktiker zu segeln. © Robert Hajduk/wmrt

Williams soll laut der offiziellen Beobachter ehrlich überrascht gewesen sein von der Ankündigung, da auch er selber in der nächsten Saison den Schritt zu den M32 Katamaranen gehen will, mit denen der nächst WM Titel ausgesegelt wird. Aber es ist schwer zu glauben, dass diese Crew-Personalie unter den Seglern nicht schon früher geklärt wurde. Der Brite sollte seine Crew für die Saison, bei der es erst erstmals um eine Millionen Dollar geht, längst beisammen und mit Main gesprochen haben.

So klingt es etwas konstruiert wie bei einem Boxer Showdown als Canfield auf die Frage, ob der Zeitpunkt der Ankündigung ein Psycho-Trick sein soll, antwortet: „Um ehrlich zu sein, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um in Ians Kopf zu kommen. Hoffentlich macht das die Sache ein wenig schwieriger für ihn.“ Williams reagierte auch kaum und sagte: „Wir sind auf unser Rennen fokussiert. Und Chris ist ein Profi. Er wird sein Bestes geben.“

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Taylor Canfield weicht Eric Monnin aus. © Robert Hajduk/wmrt

Das hat er dann auch getan. Canfield verlor etwas überraschend das Finale mit 0:3. Er gewann alle Starts, ließ sich bei dem drehenden Wind aber auf dem Kurs überholen. Möglicherweise rächte sich, dass sich der Mann von den Virgin Islands in der Saison 2015 eigentlich schon längst auf das Beherrschen der M32 Katamarane eingestellt und prompt die skandinavische Rennserie überlegen gewonnen hat.

Mann der Stunde

Damit ist er einer der Männer der Stunde im internationalen Segelsport und kommt auch einem potenziellen America’s Cup Engagement immer näher. Aber für 2017 kam sein Switch zu zwei Rümpfen wohl noch zu spät. Dafür ist er bestens für das eine Millionen Dollar Preisgeld aufgestellt, das 2016 ausgeschüttet wird.

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Erfahrung zählt. Der Däne Phillip Kai Guhle segelt mit Vollbart als Taktiker von Björn Hansen auf Rang drei. © Robert Hajduk/wmrt

Für Williams ist der Tour Gesamtsieg diesmal mit 80.000 Dollar dotiert. 75.000 Dollar gab es für den Gewinn des Monsoon Cups. Ob der Brite 2016 auf der M32 Katamaran Tour ein ähnliches Niveau erreichen kann, scheint fraglich. So spricht er schon vom Ende eine Ära. „Viele von uns Älteren haben lange Zeit auf der Tour mit Monohulls gesegelt. Es ist schon sehr bewegend, dass dies nun endet.“

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Deshalb heißt die Regatta Monsoon Cup. © Robert Hajduk/wmrt

Gesamtwertung World Match Race Tour 2015/26

Ergebnisse WMRT Malaysia

Zusammenfassung des vorletzten Tages:

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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