SSL Finals Bahamas: Polgar/Koy auf Finalkurs – Starboot-Spezialisten dominieren bei Flaute

„Etwas langsamer“

Bei den Star Sailors League Finals in Nassau haben Polgar/Koy auf Rang sieben beste Chancen, das Finale der Top Ten zu erreichen. Ein 470er-Held zeigt den Stargrößen das Heck.

Die vier deutschen Teams haben beim Star Sailors League Finale nach wie vor schwer zu kämpfen, um die Top Ten zu erreichen. Vor den letzten Rennen am heutigen Tag befinden sich nur noch Johannes Polgar und Markus Koy auf dem Weg, den Cut zu schaffen.

Bei sehr leichtem Wind reichte ihnen ein solider Tag mit den Plätzen 6/13/15, um Platz sieben zu halten. Damit gehen sie mit 12 Punkten Vorsprung auf Rang elf in die letzten Rennen.

Stanjek/Kleen konnten mit einem Tagessieg zeigen, dass sie eigentlich weiter nach vorne gehören. Aber die Weltmeister von 2014 haben mit Problemen an ihrem Leihboot zu kämpfen, das Delaminierungserscheinungen aufweist. Von Rang 16 aus ist wohl nicht mehr viel zu holen im Hinblick auf die Top Ten.

Für Schümann/Borkowski läuft es nach wie vor nicht gut in Nassau. Fehlender Speed im für Schümann ungewohnten Boot macht bisher nur Plätze im Hinterfeld möglich, wo sich auch Hubert Merkelbach mit dem dänischen Vorschoter Claus Olesen bewegen.

Star Sailors League Schümann
Jochen Schümann fehlt mit Ingo Borkowski der Speed in der für ihn ungewohnten Bootsklasse. © SSL/Marc Rouiller
Star Sailors League Schümann
Schümann sucht noch nach der gewohnten Lockerheit. © SSL/Marc Rouiller

Auch die übrigen eingeladenen Gäste ohne Starboot-Erfahrung mussten an dem Leichtwindtag mit dem ungewohnten Sportgerät Federn lassen. Nur der kroatische 470er Olympiasieger Sime Fantela mit Antonio Arapovic segelte stark und das fehlende Crewgewicht von 25 Kilogramm kam nicht so sehr zum Tragen.

Dennoch halten sich noch drei weitere VIP-Teams in den Top Ten. Aber gegen die üblichen Spitzen-Skipper Mendelblatt, Negri, Scheidt und Rohart sind sie dann doch chancenlos.

Star Sailors League Merkelbach
Hubert Merkelbach freut sich über das Segeln auf der Sonnenseite. © SSL/Marc Rouiller
Probleme für Stanjek/Kleen an der Luvtonne.
Probleme für Stanjek/Kleen an der Luvtonne.

Die Pressemitteilung vom 3. Tag:

Am vorletzten Tag der Qualifikationsrunde im Star Sailors League Finale (SSL Finals) vor Nassau konnten in der Montagu-Bucht drei Leichtwind-Wettfahrten ausgetragen werden. Dabei waren ein guter Start und die richtige Bootsgeschwindigkeit zur Verteidigung der eigenen Linie von entscheidender Bedeutung.

Die Qualität des internationalen Feldes ist derart hoch, dass die Flotte meist gesammelt die erste Wendemarke erreicht. So gerieten die Tonnenrundungen immer wieder zu kriminal spannenden Auseinandersetzungen mit viel Geschrei und engen Positionskämpfen. Dazu trug auch das nahende Ende der Qualifikation bei, denn den Crews bleiben nicht mehr viele Chancen zum Kampf um einen Viertelfinalplatz.

Mark Mendelblatt & Brian Fatih (USA) hielten sich clever aus den Tumulten heraus, segelten den Kurs schnell und sauber ab und kehrten mit den herausragenden Rängen 4, 5 und 1 in den Hafen des Nassau Yacht Club zurück. Diego Negri & Sergio Lamberthengi (ITA) verpatzten die Auftaktwettfahrt am Donnerstag mit einem 19. Rang, feierten dann aber mit zwei Podiumsplätzen ein fulminantes Comeback und verteidigten ihren zweiten Platz im Gesamtklassement.

Robert Scheidt & Henry Boening (BRA), am Morgen noch die Spitzenreiter, konnten ihre starken Leistungen vom Vortag nicht wiederholen. Sie eröffneten den dritten Regattatag mit den Rängen 16 und 11, konnten sich dann aber mit Rang 5 wieder steigern. Damit rutschten sie auf Platz drei zurück, liegen aber immerhin noch auf einem Podiumsplatz.

Bester Laune kehrten Xavier Rohart & Pierre-Alexis Ponsot (FRA) vom Wasser zurück. Sie waren mit den Rängen 2, 6, 2 auf Platz vier im Klassement vorgesegelt. Bestes geladenes VIP-Team sind am Donnerstagabend die 470er-Olympiasieger Sime Fantela und Antonio Arapovic. Die Kroaten gewannen das erste Rennen des Tages, erkämpften sich Rang vier in der letzten Wettfahrt und fanden sich am Abend nicht mehr auf Platz elf, sondern auf Platz fünf des Klassements wieder.

Sime Fantela sagte: “Es war ein großartiger Tag! Der leichte Wind war ein Riesenvorteil für uns, weil wir eine Leichtwind-Crew sind. Diese erste Regatta ist einfach fantastisch. Wir waren mit guter Taktik und schnell unterwegs und konnten die anderen kontrollieren. Ein Platz im Finale? Vielleicht.Die Flotte ist stark und in den zwei ausstehenden Wettfahrten kann alles passieren.“

Paul Cayard & Joshua Revkin (USA) heimsten am dritten Tag des SSL-Finals ebenso drei Top-Ten-Platzierungen ein wie Augie Diaz & Arnie Baltins ein. Ein herausragender Tagessieg gelang den Berlinern Robert Stanjek und Frithjof Kleen. Robert Stanjek berichtete: „Wir haben das Boot heute ziemlich gut gesegelt. In den leichten Winden ist es einfacher, nach einem guten Start die Führung zu verteidigen. Wenn du eine gute Bahn gefunden hast, machst Du weiter Gewinne auf die anderen Boote. Aber wir können in allen Bedingungen segeln.“

Frithjof Kleen, mit dem Stanjek Weltmeister wurde und Platz sechs bei den Olympischen Spielen 2012 erkämpfte, sagte: „Uns hat heute auch die Tatsache geholfen, dass wir keinerlei Tonnenberührung wie noch zum Auftakt hatten. Und auch keine Penalties. Um ehrlich zu sein, haben wir ein paar Probleme mit Delaminationen am Boot. Deswegen haben wir manchmal das Gefühl, dass wir etwas langsamer sind.“

Wenig Glück hatten bislang der Rio-Bronzemedaillengewinner Sam Meech und Craig Monk. Der neuseeländische Laser-Steuermann und sein erfahrener Vorschoter haben mit Segel- und Rigg-Problemen zu kämpfen. Trotzdem konnte America’s-Cup-Sieger und Starbootsegler Craig Monkam Abend noch lächeln, denn Rang acht im letzten Rennen kehrte den Trend in positiver Weise um.

Monk berichtete vom bisherigen Verlauf: „Wir hatten nicht wirklich viel Glück und es wäre sicher besser gewesen, wenn wir die leichten Winde schon zum Auftakt gehabt hätten. Dann hätte Sam sich besser an das Boot gewöhnen können. Trotzdem ist das hier ein fantastisches Event. Hier sind großartige Segler am Start, die Organisation ist so super wie die Segelbedingungen. Wir werden da morgen rausgehen und unser Bestes geben. Dann schauen wir, wie es läuft. Aber wir sind beide froh, dass wir hier sein können.“

Für Freitag sind zum Ende der Qualifikationsrunde zwei weitere Rennen geplant. Anschließend werden nur die besten zehn Teams in die SSL-Finalrunden einziehen.

Das SSL Finale 2016 wird am Freitag mit den letzten Qualifikations-Wettfahrten fortgesetzt. Die Live-Berichterstattung beginnt im 12 Uhr deutscher Zeit.

Alle noch folgenden Regattatage werden live im Internet übertragen. Zu den Gast-Kommentatoren und Experten zählen unter anderen der viermalige America’s-Cup-Gewinner Dennis Conner und mit Luke Patience der olympische Silbermedaillen-Gewinner von 2012. Auf dem Wasser bürgt die jüngste Hightech-Kamera-Generation für spektakulär-spannende Bilder. Die Virtual-Eye-3D-Grafiken zeichnen das Geschehen leicht verständlich nach.

Fotos, Videos und Informationen
Ergebnisse SSL-Finals

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