Youth America’s Cup: Land Rover BAR Academy bestätigt Favoritenrolle – Drei Spitzenteams

In Ainslies Trickkiste gekramt

Beim Red Bull Youth America’s Cup haben sich in der ersten Gruppe die Favoriten durchgesetzt. Besonders die Briten vom Land Rover Team bestätigen ihren Erfolg aus der Extreme Sailing Series.

LAnd Rover Youth Academy
Das britische Land Rover-Team formiert und motiviert sich um den A-Team-Grinder Neil Hunter. © HARRY KH

Training hilft. Das ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis, aber beim Auftakt zum Red Bull Youth America’s Cup hat sie sich noch einmal deutlich bestätigt. Die Teams mit der stabilsten auch finanziellen Basis und der meisten eingesetzten Zeit haben sich in der Auftakt-Runde nach sechs Rennen durchgesetzt.

Dabei gelangen dem NZL Sailing Team und Land Rover BAR Academy je zwei Siege und punktgleich an der Spitze die souveräne Qualifikation für das Finale. Beide Crews profitieren von großem Input durch die America’s Cup Teams.

Die Neuseeländer eifern ihren Vorbildern Peter Burling und Blair Tuke nach, die nach dem Sieg beim Youth AC 2013 mit zwei weiteren Kollegen den Sprung in das A-Team schafften. Diesmal hat Logan Dunning Beck (23) das Steuer übernommen, der im 49er schon Trainingspartner von den Olympiasiegern war und 2016 den Weltcup in Weymouth gewann. Die jungen Kiwis segeln auch bei der Extreme Sailing Series mit den GC32.

49er Steuermänner sind gefragt

Ihr Crew-Muster ähnelt dabei sehr der britischen Aufstellung beim Land Rover BAR Academy Team. 49er Steuermänner scheinen bestens geeignet für die Foiling-Katamarane wie Burling und Outteridge zeigen, und so hat Chris Taylor die Pinne übernommen. Der ist Weltmeister in der Jugendklasse RS Feva und segelt jetzt in der dritten Saison 49er. Aber er absolviert anders als die Neuseeländer nun schon die zweite Saison in der Extreme Sailing Series.

Das Team wird deshalb noch höher für den Youth Cup gehandelt, denn schließlich gelang ihm beim zweiten Saison-Event in Qingdao sensationell Rang zwei vor den Etablierten Oman Air, SAP und Red Bull. Außerdem hat es Vorschiffsmann Neil Hunter in Bermuda schon auf den AC50 von Ben Ainslie geschafft. Sechs Rennen segelte er als Grinder. Gut zehn Kilo Muskelmasse hat er zugelegt und zieht jetzt wieder beim Jugendteam an den Schoten.

Die Kraft hat noch keine große Rolle gespielt an den beiden Leichtwind-Tagen mit den AC45. Vom Foilen waren die Katamarane weit entfernt. Aber besonders die Briten konnten mit sehr speziellen Trimm-Einstellung zeigen, dass sie ordentlich in Ainslies Trickkiste gekramt haben. Sie zeigten die Fähigkeit, bei Flaute vor dem Wind extrem tief steuern zu können.

Solche Erfahrungen fehlten zum Beispiel den Österreichern vom Candidate Team. Sie zeigten zwar glänzende Starts, fielen aber vor dem Wind durch fehlenden Speed oft zurück.

Spanier mit starken Olympioniken

Umso höher muss man die Leistung der Spanier bewerten, bei denen der 470er Olympiasegler Jordi Xammar am Steuer sitzt. Er segelte in Rio im 470er (12.), ist Vierter der Weltrangliste und zweimaliger 470er Junioren- und 420er-Weltmeister. Aber auch Taktiker Diego Botin bewegt sich auf solchem Niveau. Er segelte ebenfalls in Río, allerdings im 49er (9.), ist sogar Zweiter der Weltrangliste und hat zuletzt den Weltcup in Hyères gewonnen.

Mit diesem seglerischen Know How und einer soliden finanziellen Basis haben die Spanier technisches Wissen wett gemacht. Sie belegen punktgleich mit den Top Teams Rang drei und haben sich damit auch in den Favoritenkreis gespielt.

Die Amerikaner dagegen sind neben den Österreichern raus. Umjubelt war dagegen der Erfolg der einheimischen Segler aus Bermuda. Sie qualifizierten sich mit Rang vier und großem Punktvorsprung souverän für das Finale.

Ergebnisse Red Bull Youth America’s Cup

Eventseite Red Bull Youth America’s Cup

In der Trickkiste von Ainslie gekramt. © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pinto
Die Top drei absolvieren die ersten Rennen punktgleich.
© ACEA 2017 / Photo Gilles Martin-Raget
Startphase beim Youth America’s Cup. © ACEA 2017 / Photo Gilles Martin-Raget
Annabelle Voss, 420er Weltmeisterin als Stratege beom Land Rover Team. © ACEA 2017 / Photo Gilles Martin-Raget
Der Rennkurs aus der Luft. © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pinto