F18 WM: Heemskerk nach zehn Jahren vorne – Neue Segelentwicklung führt zum Sieg

Erfindung führt zu Gold

Bei der ganzen Katamaran-Foilerei schienen die Formula 18 Multis ihren Status als eine der spektakulärsten Klassen der Welt immer mehr zu verlieren und damit auch ihre Attraktivität. Aber bei der Weltmeisterschaft im dänischen Vallensbaek gingen wieder 124 Schiffe an den Start.

Darunter auch einmal wieder die deutschen Altmeister Helge und Christian Sach. Gleich im ersten Lauf zeigten sie mit einem Sieg, dass sie nichts verlernt habe. Und sie schlossen die Qualifikation nach sechs Läufen auf Rang zwei ab. Aber in der Finalserie wurde der Wind dann stärker, und die Brüder rutschten auf Rang zehn zurück, noch einen Platz hinter den Nachwuchs Kat-Seglern Finn Heeg und Tom Heinrich.

F18 Worlds

Helge und Christian Sach landeteten bei der WM wieder einmal unter den Top Ten. © F18 Worlds

Die Story der Woche ist aber der Sieg des Holländers Mischa Heemskerk, seit Jahren eine der führenden Figuren im Multihull-Zirkus. Er beschäftigt sich auch intensiv mit dem Projekt des foilenden Offshore Cruiser-Racer-Kats G4 .

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Mastbruch im zweiten Rennen für die späteren Weltmeister aus Holland.

Im vergangenen Jahr wurde er mit seinem fliegenden A-Cat zum zweiten Mal Weltmeister, und nun holte er sich nach zehn Jahren und vielen knapp gescheiterten Versuchen auch den Titel im F18. Dabei half dem Vollprofi insbesondere ein neues selbst entwickeltes Segel, der sogenannte Deck-Sweeper.

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Die Weltmeister Heemskerk/Dekker mit ihrem auf das Trampolin herunter gezogenen Großsegel. © F18 Worlds

Dabei handelt es sich um ein Großsegel, dessen Unterliek bis auf das Trampolin herunter gezogen wurde. Es ist in der Konstruktionsklasse offenbar erlaubt. Ein solches Design hat Heemskerk schon auch im A-Cat eingeführt. Die positiven aerodynamischen Effekte durch den Endplatten-Effekt sind offenbar enorm.

Beim F18 besteht aber das Problem, dass der Vorschoter keine Möglichkeit mehr hat, im Manöver unter dem Baum durch auf die neue Seite zu wechseln. Stephan Dekker musste sich jeweils zwischen Mast und Fochk durchschlängeln.

Aber das klappte offenbar gut. Das holländische Duo schleppte sich zwar mühsam durch die Qualifikation, und musste sogar ein Rennen aufgeben, als der Mast von oben kam. Aber bei stärkerem Wind segelte Heemskerk in der Goldfleet so überlegen, dass er gleich sieben Siege zählte. Der Titel ging mit 19 Punkten Vorsprung nach Holland.

Ergebnisse F18 Worlds 2017

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

1 Kommentare zu „F18 WM: Heemskerk nach zehn Jahren vorne – Neue Segelentwicklung führt zum Sieg“

  1. Jörg Gosche sagt:

    Mischa Heemskerk wird als Innovator und WM Titel Hamster langsam aber sicher zur Legende!
    Bemerkenswert ist wie dominierend er in letzter Zeit seine Titel holt. Da steckt unglaublich viel Arbeit dahinter… .
    Beeindruckend!

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