Nord Stream Race: Schweden siegt in Stockholm – Bayern mit Problemen in der Nacht

„Ich habe Angst bekommen“

Stürmische zweite Etappe beim Nord Stream Race 2017: Schweden gewinnt die Stockholm-Etappe bei Bedingungen, die an das Volvo Ocean Race erinnern. Touring Yacht Club reißt Gennaker.

Nord Stream Race
Enge Positionskämpfe. © Nord Stream Race/ Lars Wehrmann

Nach einer harten Nacht mit Bootsgeschwindigkeiten über 20 Knoten hat der Cape Crow Yacht Club (Team Schweden) die zweite Etappe des diesjährigen Nord Stream Race gewonnen.

Die längste und bislang der vier Etappen der Ostsee-Langstreckenregatta von Kiel nach St. Petersburg  erstreckte sich über 420 Seemeilen entlang der schwedischen Küste von Kopenhagen nach Stockholm. Das Ziel lag vor dem Königlich Schwedischen Yacht Club (KSSS) in Saltsjöbaden, südlich von Stockholm.

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Bord-an-Bord-Duelle kurz nach dem Start© Nord Stream Race/ Lars Wehrmann

Der Deutsche Touring Yacht-Club, der die erste Etappe von Kiel nach Kopenhagen noch für sich entscheiden konnte, hatte auch diesmal einen guten Start und führte die Flotte der fünf ClubSwan 50 an der Pitze in die erste Nacht. Aber südlich von Bornholm mussten die Bayern das schwedische Team ziehen lassen. Und als nachts um 1.30 Uhr bei den Deutschen noch der Gennaker riss, mussten sie das gesamte Feld passieren lassen.

Wie ein mini-Volvo Ocean Race

In dieser Nacht hatten die Segler mit Windstärken bis zu 30 Knoten zu kämpfen. Die Crews segelten am Limit, hatten in der Dunkelheit aber viele haarige Momente zu überstehen.

Der erfahrene schwedische Offshore-Segler Martin Krite, der 2011-12 das Volvo Ocean Race gewonnen hat, sagt: “Es kommt nicht oft vor, dass ich beim Segeln Angst bekomme, aber letzte Nacht war es soweit. Es war wie ein Mini-Volvo Ocean Race. Ich stand am Heck und war wirklich sehr nervös.“ 

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Die Flotte unter Gennaker eng beisammen. © Nord Stream Race/ Lars Wehrmann

Bei achterlichem Wind erreichten die ClubSwan 50 Yachten unter Gennaker Höchstgeschwindigkeiten bis zu 22 Knoten. Dabei gab es immer wieder Probleme beim Bootshandling: “Bevor wir die schwedischen Schären erreichten, ist das Boot aus dem Ruder gelaufen und lag mehrere Minuten auf der Seite,” sagt Martin Krite.

Die Boote waren schließlich so schnell, dass die Teams schon einen Tag früher in Stockholm eintrafen, als ursprünglich von den Veranstaltern geplant. Dadurch können sich die Teams jetzt einen Tag länger im Stockholmer Grand Hotel Saltsjöbaden auszuruhen bevor am 2. September die dritte Etappe nach Helsinki startet.

Das Ergebnis der 2. Etappe (420 Seemeilen) Kopenhagen – Stockholm:

1.    Cape Crow Yacht Club (Team Sweden) – 43h 29m 09s

2.    Frederikshavn Sejlklub (Team Denmark) – 44h 18m 34s

3.    Nyländska Jaktklubben (Team Finland) – 44h 33m 32s

4.    Lord of the Sail – Europe (Team Russia) – 44h 51m 27s

5.     Deutscher Touring Yacht-Club (Team Germany) – 46h 13m 06s

Gesamtwertung aus Inshore und Offshore Ergebnissen.

Tracker: Sie können das Rennen hier verfolgen

 

Event Website Nord Stream Race

2 Antworten zu „Nord Stream Race: Schweden siegt in Stockholm – Bayern mit Problemen in der Nacht“

  1. Wurst

    sagt:

    Wenn man Martin Krite zitiert, dann vollständig bitte. Er hatte keine Angst wegen der Bedingungen sondern weil die Crew so unerfahren ist und wie „Cowboys“ agieren.
    Die Veranstaltung ist einfach nur eine unbedeutende Regatta bei der sich alle Teilnehmer und Ausrichter vor den Marketing Karren des russischen Despoten spannen lassen.

    1. Wilfried

      sagt:

      und man sollte auch nicht so tun als wenn nur der Gennaker das Problem war. Die Schweden waren einfach auf der gesamten Etappe schneller und schon kurz nach dem Start vorne

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