Schweizer Vendée-Globe-Projekt: Beat Fankhauser hat seinen VG-Traum beendet

"Schweren Herzens..."

Der Schweizer Beat Fankhauser (53) wird mit seinem IMOCA nicht bei der Vendée Globe 2024 segeln. Der „Montain Man“, der mit Jörg Riechers beim Fastnet Race gestartet war, erklärt die Gründe.

Fankhauser und Riechers bei der Arbeit. © BF-Racing

Es war eine spannende Nachricht im August 2021, dass sich mit Beat Fankhauser ein weiterer deutschsprachiger Einhandsegler auf die Vendée Globe vorbereitet. Vor dem Fastnet Race 2021 gab er seine Pläne bekannt. Er ging mit Jörg Riechers auf der ehemaligen „Pure Best Western“ von Romain Attanasio an den Start, der damit die Vendée Globe bewältigt und dann Boris Herrmanns „Malizia“ gekauft hatte. Das Farr Design wurde 2007 gebaut, hat bereits sieben Vorbesitzer gehabt und gilt in der Szene als robuster und schneller Non-Foiler.

Fankhauser dagegen ist unter den IMOCA-Skippern ein Neuling. Der Schweizer wuchs in den Tiroler Bergen auf – daher auch sein Kampfname und der Name seines Bootes „The Mountain Man“ – lebte viele Jahre auf Mallorca, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens auf See.

Macht wieder richtig was her. Die ex-Pure Best Western und heutige Mountain Man © bf-racing

Dabei war er vor allem im Charter-Geschäft tätig, bewältigte bereits das Kap der Guten Hoffnung und Kap Hoorn, segelte mehrfach über den Atlantik und wollte nach dem Rolex Fastnet Race die Transat Jacques Vabre in Angriff nehmen, um sich auf die Vendée Globe vorzubereiten.

Reißleine gezogen

Aber beide Unternehmungen scheiterten. Beim Fastnet Race startete er mit Riechers vielversprechend, bevor der Großsegel-Haken am Mast brach und das Tuch von oben kam. Sie gaben das Rennen auf, segelten aber beide noch die nötigen 1000 Qualifikationsmeilen für die Transat Jacques Vabre. Nach weiteren technischen Problemen kam es aber dennoch nicht zum Start.

Riechers hat seitdem längst seine eigenen Vendée-Globe-Pläne bekanntgegeben, Fankhauser wird es nun nicht an die Startlinie schaffen. Sein Team erklärt auf FB, warum er die Reißleine zieht:

„Schweren Herzens müssen wir heute bekanntgeben, das auf Grund der Corona Krise, für uns zwei wichtige Sponsoren, ausgestiegen sind. Wir haben es leider in dieser kurzen Zeit nicht mehr geschafft einen neuen Hauptsponsor für uns zu gewinnen.

Fankhauser und Riechers als neues Schweiz/Deutsches IMOCA-Duo © bf-racing

Da es für eine Privatperson fast unmöglich ist ein so großes Projekt ohne größeren Sponsoren weiter zu finanzieren und zu stemmen, musste unser Skipper heute eine unglaublich für uns alle sehr harte und schwierige Entscheidung treffen und das Projekt Beat Fankhauser Racing stoppen.

Wir alle wissen wieviel unser Skipper für sein Herzensprojekt gegeben hat, wie viele Jahre der Vorbereitung, schlaflose Nächte, wie und was er jetzt gerade fühlt. Den gerade jetzt in dieser wichtigen Vorbereitungszeit für die Vendée Globe, bricht für unseren Skipper Beat Fankhauser eine Welt zusammen, vergleichbar mit einem Kartenhaus dass gerade zusammenfällt.

Wir möchten uns bei unserem Skipper für diese coole und unvergesslicher Zeit im BeatFankhauserRacing Team ganz herzlich bedanken. Wir alle sind gut befreundet und werden auch weiterhin auf privater Ebene befreundet und ein Team sein.

Deutsch-Schweizer Freundschaft. © BF-Racing

Wer Beat persönlich kennt weiß wieviel ihm dieses ganze Vorhaben und Projekt mit dem BeatFankhauserRacing Team bedeutet hat und kann sich sicher gut vorstellen, wie traurig alles für ihn ist und wie schlecht es unserem Skipper mental gerade geht.

Ganz besonders möchten wir uns bei allen unseren Freunden und Bekannten hier und auf allen anderen Kanälen ganz herzlich für eure Unterstützung, Freundschaften und treue bedanken.

Wir als BeatFankhauserRacing Team sehen diesen schweren Schritt dennoch positiv, irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man sagen muss “ Die Vernunft steht über allem “ oder besser gesagt „Kopf über Herz“.

Wir wünschen euch allen weiterhin viel Spaß mit und beim Segeln und viel Erfolg bei Euren Vorhaben und Projekten. Für uns ist hier und jetzt mit dem BeatFankhauserRacing Projekt erstmal Schluss, bleibt bitte alle gesund, gebt auf euch acht und denkt positiv.

Aufgegeben wird nur ein Brief
Euer Beat Fankhauser Racing Team“

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

1 Kommentare zu „Schweizer Vendée-Globe-Projekt: Beat Fankhauser hat seinen VG-Traum beendet“

  1. PL_post012 sagt:

    Schade, ein sympathischer Skipper und ein tolles Team verabschieden sich aus der Familie der IMOCA´s. Wer jetzt glaubt, man wir von Beat, alias #themountainman, nichts mehr hören, der irrt gewaltig. GO! Beat …

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