Die Neufassung der Meisterschaftsordnung und die Nachwuchsgewinnung waren zentrale Themen der Sitzung, zu der Ausschussobmann Sven Düsener 35 Vertreter von DSV, Klassenvereinigungen und der Segler-Zeitung begrüßte. In diesem Jahr hatte man sich erneut für ein Onlineformat entschieden, da man die Gefahr einer kurzfristigen Absage wegen Corona ausschließen wollte.
Die vom DSV organisierten Treffen konnten bis 2020 im Rahmen der Messe boot Düsseldorf abgehalten werden, mussten dann aber wegen der Pandemie in ein Onlineformat wechseln. Gern möchte man aber, wie aus dem Kreis der KVs vorgeschlagen, wieder zu Präsenztreffen zurückkehren. Dieses könne auch im Wechsel mit digitalen Sitzungen geschehen. Die Frage nach dem richtigen Rahmen für so eine Präsensveranstaltung wurde gestellt, da immer weniger Klassenvereinigungen dem Ruf ins Segel-Center der boot Düsseldorf folgen, um hier Nachwuchssegler*innen für ihrer Klassen zu gewinnen. Die lange Laufzeit, verbunden mit steigenden Kosten, mache es den KVs schwer, sich für eine Teilnahme zu entscheiden. Es wurde daher angeregt, einen Arbeitskreis zu bilden, um die Ziele und Notwendigkeiten der KVs für einen Messeauftritt zu definieren. So könne dann auf die Messen zugegangen werden, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Auch die Idee für die Nachwuchsarbeit, zum Beispiel gemeinsam ein Schnuppersegeln mit mehreren Klassen zu veranstalten, fiel auf fruchtbaren Boden.
Der Bericht von Ulf Denecke (DSV-Abteilung Ausbildung und Wettsegeln) zur Rangliste und den Deutschen Meisterschaften der Klassen, bei denen auch die Zahlen der vergangenen Jahre in der Aufstellung zu sehen waren, löste eine Diskussion über die Meisterschaftsordnung aus. Stand heute ist das Austragen von Deutsche Meisterschaften nur dann möglich, wenn eine bestimmte Anzahl an Booten dieser Klasse in der Rangliste vertreten ist. Dies kann bei in Deutschland vertretenen internationalen Klassen mit nur wenigen Booten dazu führen, das man zwar eine Weltmeisterschaft, aber keine Deutsche Meisterschaft austragen kann. An der Neufassung der Meisterschaftsordnung, mit Anpassungen sowohl für Segelnde als auch für Vereine, werde noch gearbeitet, erklärte Katrin Adloff (DSV-Vizepräsidentin Wettsegeln). Ulf Denecke ergänzte, dass die Arbeitsgemeinschaft darüber nachdenke, die Deutschen Meisterschaften von der Rangliste zu lösen und die Regatten dann mit einer Mindestteilnehmerzahl zu ermöglichen. Die Frage nach dem Wann, beantwortetet Katrin Adloff: „Es muss noch in die Präsidiums- und Seglerratssitzung einfließen. Wenn man sich dort einigt, können Teile der überarbeiteten Meisterschaftsordnung noch in diesem Jahr in Kraft treten.“
In seinem Bericht ging Ulf Denecke auf die Saison 2022 ein. Anfang des Jahres seien etliche Veranstaltungen abgesagt worden, sowohl von Segelteams als auch von Veranstalterseite. Dies sei zahlreichen Erkrankungen geschuldet gewesen. Im Sommer folgten dann Absagen wegen Wassermangels in den Revieren. Auch hätten die hohen Spritpreise die Reisefreudigkeit der Segler gebremst, sodass der Auswahl der Regatten und ihren Entfernungen mit Sicherheit eine stärkere Beachtung geschenkt worden sei. Auch müsse man nach den Corona-Jahren jetzt verstärkt daran arbeiten, die Segelteams aus der Lethargie zu reißen und erneut auf das Wasser zu bringen.
Oliver Babik von der Zugvogel-KV regte ein Treffen im Vorwege der Ausschusssitzung an, um sich schon vor der Sitzung auf den neuesten Stand zu bringen und dort entwickelte Ideen dann in der Ausschusssitzung besprechen zu können. Man könnte auch die Frequenz ändern und auf ein halbjährliches Treffen gehen, um die Kontakte untereinander zu stärken und gemeinsam besser agieren zu können.
Nach circa zwei Stunden dankte Sven Düsener den zahlreichen Teilnehmenden und schloss die Ausschusssitzung.
Björn Jonas
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