Guirec Soudée: Hühnchen-Segler bei der Vendée Globe – Sein Ziel: Podium der Nichtfoiler

Ist Guirec Soudée wirklich „nur“ ein Glückskind? Hat er „das Zeug“ für die kommende Vendée Globe? Status quo einer Kampagne, die selbst für IMOCA-Verhältnisse außergewöhnlich ist.

Das mit den Sympathien, die Hochseeseglern bei ihren Regatten, Expeditionen und sonstigen Abenteuern entgegengebracht werden, ist doch so eine Sache. Klar, da sind die Sieger, denen aufgrund ihrer überragenden Leistung die Herzen nur so zufliegen. Und die „Geschlagenen“, die nach langem Kampf ihre Position nicht halten konnten und dennoch bis zuletzt an den Sieg glaubten.

Auch die „Alten“, die aufgrund gezählter und gefühlter Jahre im Sport nicht mehr mit den (meist jüngeren), aktuellen Champions mithalten können, aber dennoch zäh weiterkämpfen.

Held der Außenseiter

Last not least: Die Außenseiter und Underdogs, deren Kreativität über Sein oder Nichtsein respektive Dabeisein entscheidet. Und die mit ihren größtenteils außergewöhnlichen Methoden und einer individuellen, einnehmenden und überwiegend leicht „verrückten“ Art die Sympathien der Fans einheimsen.

Monique und ihr Skip Guirec © voyages d’Yvenic

SR-Leser wissen längst, dass der 32-jährige Bretone Guirec Soudée, der Mann mit Huhn, zur letztgenannten Gruppe zählt. Mehr noch, er hat mit seinen Abenteuern im Laufe der vergangenen 11 Jahre diese spezielle Szene auf seine ganz besondere Art und Weise maßgeblich beeinflusst, geformt und modelliert.

© soudée

Egal, ob er sich gemeinsam mit seinem Huhn Monique im Packeis auf seinem Fahrtenboot einen Winter lang einfrieren ließ, ob er mit seiner gefiederten Vorschoterin durch die Nordwest-Passage und anschließend rund um den amerikanischen Kontinent segelte, ob er (dieses Mal ohne Huhn) zweimal den Atlantik rudernd überquerte oder nun eben auf den Gral des Hochseesegelns zusteuert – Guirec Soudée ist und bleibt der Held der Außenseiter.