Boris Herrmann segelt mit Cole Brauer: Was er von der Influencerin lernen will

Die Meldung, dass Cole Brauer mit Boris Herrmann als Mentor bei der nächsten Vendée Globe teilnehmen will, wurde eher nebenbei von einer Frauen-Initiative verbreitet. Inzwischen zeigt sich aber, dass mehr dahinter steckt.

Brauer und Herrmann an Bord von Malizia. © Dani Devine | Malizia Seaexplorer

Es gibt nicht viele Segel-Stars, die eine übergeordnete Bedeutung und Reichweite erreichen. Boris Hermann gehört inzwischen dazu – zumindest in Deutschland – die Amerikanerin Cole Brauer hat es in kürzester Zeit geschafft. Dabei bediente sich die inzwischen 30-Jährige den Werkzeugen der modernen Zeit: Social Media. Gut 500.000 Menschen folgen ihr.

Mit großartigen sportlichen Erfolgen konnte sie noch nicht punkten – auch wenn Platz zwei bei der Nonstop-um-die-Welt-Regatta Global Ocean Challenge herausragend ist. Aber es handelte sich um ein Amateur-Format nach Känguruh-Prinzip. Viele unterschiedliche Boote segelten per Handicap-Rule gegeneinander. Das Durchkommen war die eigentliche Leistung. Bei 130 Tagen auf See benötigte sie mit ihrer kleinen Class40 fast doppelt so lange wie die schnellsten Vendée-Globe-Absolventen. Entsprechen groß musste der Durchhaltewillen sein. 

Cole Brauer im Malizia-Outfit. © Dani Devine | Malizia Seaexplorer

Aber gerade diese Leistung schätzt Boris Herrmann besonders hoch ein. Er kann sie nachvollziehen. Seine Weltumsegelung mit einer Class40 beim Portimão Global Ocean Race 2008/9 bedeutete den Start der Karriere. Allerdings segelte er damals zu zweit (mit Felix Oehme) und in Etappen um die Welt. „Ich empfinde große Anerkennung für Coles Leistungen und weiß, wie hart es mit der Class40 war. Sie ist schwieriger zu segeln ist als eine IMOCA“.