Zwei Tage nach dem Untergang der Superyacht „Bayesian“ sind weitere Details zum rätselhaften Hergang des Unglücks bekannt geworden. Noch immer wird nach den Vermissten gesucht und getaucht.
Zwei Tage nach dem Untergang der Superyacht „Bayesian“ sind weitere Details zum rätselhaften Hergang des Unglücks bekannt geworden. Noch immer wird nach den Vermissten gesucht und getaucht.
Kommentare
24 Antworten zu „Untergang der „Bayesian“: Warum die Superyacht vermutlich gesunken ist“
sagt:
Es gibt ja ein erschreckendes Video im Internet indem in einem brutalen downburst oder mikroburst eine ähnliche Superyacht im Hafen in Auckland schlagartig kentert, sich dann aber wieder aufrichtet.
Beim BAYESIAN – Sinken könnte die Kenterung ähnlich erschreckend gewesen sein. Nur müssen jetzt noch weitere Faktoren hinzugekommen sein.
– längeres, seitliches Treiben vor dem schleifenden Anker und damit Aussetzen der Yacht gegen Sturmböangriff von der Seite.
– Wassereintritt in riesigen Mengen
– Yacht unvorbereitet. Gäste/ Eigner nicht rechtzeitig gewarnt und an/ nahe Deck mit Schwimmwesten versammelt.
sagt:
Nachtrag zu meinem vorigen Post:
Die Huisman NOIR, hat 93 m Masthöhe. Länge des Boots ca. 81 m, das ist ein ganz anderes, stabileres Verhältnis wie die Masthöhe der Bayesian mit 72 m auf 54 m Länge; also über 30 % mehr Höhe, als bei der „Noir“.
Das ist natürlich schon rein tragwerksplanerisch klar, was da passiert, wären die Segel gesetzt gewesen.
sagt:
Meiner Ansicht stimmt die ingenieursmäßig berechnete Proportion des Boots nicht. Der Tiefgang von 4,05 m bei eingezogenem Kiel ( Internetseite Navi Perini) steht in keinem guten Stabilitäts-Verhältnis zur Masthöhe von 72 m (Naviperini.it). Die gesamte Höhe des Tiefgangs mit ausgefahr. Kiel bzw. Ballast mit 9,38 m steht m.:E auch im schlechten Verhältnis zur Masthöhe. Die „statischen“ Berechnungen waren offensichtlich sehr italienisch ausgelegt. Eine Mitschuld trägt meiner Ansicht nach der Hersteller, der bald ein Problem an der Börse haben wird.
sagt:
Der Tiefgang allein lässt leider keine Aussage bezüglich der Stabilität zu. Dazu müsste man den Ballastanteil und auch die Verteilung des Ballasts (Bombe) am Kiel kennen.
sagt:
Nach einigen Recherchen und Aussagen könnte es sich so zugetragen haben:
Was man wissen kann:
Die Yacht ließ den Anker auf etwa 15-20m fallen mit Bug zum Land. Aus Landrichtung wurde der meiste Wind angenommen. Das Ufer fällt an der Ankerposition Richtung Meer ab. Vermutlich wurde eine Kettenlänge gewählt, die zur Ankerposition passt. Der Kiel ist aufgeholt. Kapitäne der Schwesterschiffe sprechen von Vibrationen im Rumpf beim Swojen, wenn der Kiel ausgefahren ist. Vermutlich hat man hier auf Komfort gesetzt. Allerdings richtet sich das Schiff auch mit eingezogenem Kiel nach einer Sturmböe wieder auf. Im Netz existiert ein Video von einem Schwesterschiff, welches von einem Orkan im Hafen getroffen wird. Da tippen die die Salinge ins Wasser und es steht auch wieder auf. Es wäre auch fatal, wenn das nicht so wäre. Die Mastlänge ist zwar sehr lang aber auch wieder nichts Ungewöhnliches. Bei den meisten Yachten sind die Masten höher als das Schiff lang ist. Hier ist die Länge nur deshalb beeindruckend, weil es ein Alu-Mast aus einem Teil ist.
Die Yacht hat ein Vorder-Cockpit und ein Achter-Cockpit. Beide liegen recht tief hinter dem Schanzkleid und haben ebenerdige Türen ins Innere des Schiffs. Das vordere Cockpit ist recht groß und fasst mehrere Kubikmeter Wasser. Laut Aussage des Herstellers laufen die Cockpits bei etwa 30 Grad Krängung voll. Das vordere Cockpit hat Sicherheitstüren mit Mehrfachverschluss. Am hinteren Cockpit sind es Glasschiebetüren, die nur bei Verriegelung abdichten und ohne vermutlich sich bei Krängung sogar selbst öffnen können.
Das Schiff ist unter Deck in 5 Kompartments aufgeteilt, Crashbox, Mannschaftsquartiere und Pantry im Vorschiff, Gästekabinen, Motorraum und Achterschiff. Ich schätze mal vorsichtig ab, dass ein Kompartment volllaufen kann und das Schiff noch schwimmfähig bleibt.
Vermutung des Hergangs:
Der wind nimmt kontinuierlich zu aber bleibt so moderat, dass das Schiff schön hin und her swojt aber sonst nichts gravierendes auftritt. Das kann man an Hand der AIS Daten auch schön sehen. Jetzt nimmt der Wind zu und das Schiff zieht an der Ankerkette. Da der Boden Richtung Meer abschüssig ist, und sich das Schiff so bei 40 Meter Tiefe aufhält ist die Kettenlänge zu kurz bemessen. Vielleicht hätte sie auf ebenen Boden gereicht, aber nicht auf abschüssigem Boden Richtung Meer – der Anker slippt. Ein swojendes Schiff legt sich beim swojen immer auf eine Seite swojt bis es den Wind von der anderen Seite bekommt und legt sich dann auf die andere Seite. Das heißt zwischendurch steht es auf. Wenn der Anker slippt, wird das Schiff nicht mehr festgehalten und bleibt auf einer Seite liegen und swojt nicht mehr zurück. Die Yacht machte laut AIS bis zum Untergang 2,6 Knoten. Das könnte bei der Windangriffsfläche durch den hohen Mast und auf dem Boden schleifenden Anker durchaus plausibel sein. Der Wind nimmt weiter zu und die Yacht erreicht Krängungswinkel von 20-45 Grad und krängt immer auf die gleiche Seite. Jetzt läuft fleißig Wasser in die Cockpits und mach die Yacht schwerer. Das erleichtert den Wassereintritt. Die Taucher haben ausgesagt, dass die Fenster alle zu seien, der Mast nicht gebrochen und die Yacht auf der Seite liegt. Ein abgebrochener Mast, der von oben kommend das Schiff durchlöchert hat, war es also nicht. Die Türen und Fenster sind zu, also wie kommt das Wasser ins Schiff. Wenn man sich das Layout ansieht, stellt man fest, dass es einen Niedergang vom vorderen Cockpit in die Mannschaftsquartire gibt. Das wäre der perfekte „Gulli“ für das viele Wasser aus dem Cockpit. Da die Yacht sich durch den Winddruck und dem hängen am slippenden Anker nicht mehr aufrichtet, sondern quer zum Wind mit Krängung liegt, läuft sie langsam voll. Ich gehe einmal davon aus, dass sämtliche Bilgen-Alarme gebimmelt haben und die Crew draußen war, bis auf eben den armen Koch, der fürs Kochen zuständig war. Jetzt holte man die Gäste aus den Betten und vermutlich hat dabei einer die Zwischentür zwischen Mannschaftsräumen und Gästequartieren geöffnet. Jetzt können 3 Kompartments volllaufen. Es können nicht alle Gäste aus den Kabinen kommen, weil der eine oder andere aus dem Bett gefallen ist und sich verletzt hat oder gar ohnmächtig vom Prall gegen einen Schrank ist. Dass Gäste über Scherben gelaufen sein sollen, ist vielleicht ganz einfach. Im Salon gibt es eine Bar mit Gläsern und gläsernen Schranktüren, das muss kein Fensterglas gewesen sein. Zumal die Fenster mit Sicherheit aus Sicherheitsglas sind. Die Yacht läuft weiter voll. Im Bug gibt es bestimmt einen Hilfsgenerator für den Bugstrahler, die Pantry und vermutlich auch die Salings-Beleuchtung. Dieser säuft jetzt ab und das Licht geht am Mast aus. Das sieht man auf dem etwas schlecht erkennbaren Regenvideo. Aber die Yacht schwimmt noch. Das Toplicht ist die ganze Zeit sichtbar. Die Rettungsinsel wird zu Wasser gelassen. Die 15 Überlenden besteigen die Insel und unter ihren Füßen sinkt die Yacht. Die eine Dame mit dem kleinen Baby hat echt Glück, dass sie sehr nah an der Insel mit dem Kind war.
Was hätte besser laufen können:
Gehen wir mal davon aus, dass mein Hergang in etwa realistisch ist. Dann ist der erste Fehler die Wahl des Ankerplatzes in Hinsicht auf das Wetter. Wenn man dann schon merkt, dass es heftige Böen gibt, muss die Maschine gestartet werden um den Anker zu entlasten. Wenn das nicht hilft, muss man da weg und zwar schnell. Die Yacht hätte besser draußen abgewettert, als sich dieser Wettersituation auszusetzen. Vermutlich war auch die Kettenlänge für die Richtung, in der der Anker lag zu gering gewählt. Selbst 100m Kette reichen auf 50m Tiefe nicht (auf 50m Tiefe liegt die Yacht und der Anker lag auf 15-20m, bei 5 facher Kettenlänge macht das etwa 100 Meter).
Der von mir benannte „Gulli“ in Form des Niedergangs für die Mannschaftsquartiere ist ein Konstruktionsfehler. Entweder muss dieser so beschaffen sein, dass das Cockpit schneller lenzt, als Wasser in den Niedergang laufen kann oder er muss per Anweisung verriegelt werden, wenn schlechtes Wetter droht. Vielleicht hilft hier eine Checkliste oder ein automatischer Verschluss.
Vielleicht war es so, vielleicht aber auch nicht. Ich hoffe man findet alle Ursachen um so etwas zukünftig zu verhindern. Mein Beileid gilt allen Hinterbliebenen, vor allem wenn man eine so junge Tochter verliert.
sagt:
Der erste Kommentar aus dem ich (60 Jahre Segelerfahrung, 2x Kap Hoorn 80kn Wind, Südsee im Hurrican etc.) eine realistische Bewertung der Ereignisse erkenne.
Jedoch hätte ich mit diesem Schiff, bei ablandigem Wind, nicht in relativer Nähe zum Ufer geankert.
Je nach Topographie des Ankergrundes hätte ich den Anker auf mindestens 30m Wassertiefe fallen lassen ( je nach Wetter 3-5 x Wassertiefe Kette gesteckt) und natürlich einen Ankeralarm (Swojkreis) aktiviert.
Bei angesagtem Gewitter vor Anker in eine derartige Situation zu geraten ist für mich nur mit Leichtsinn und Routine zu erklären.
Selbst wenn die Yacht konstruktive Schwächen hat, hätte der Skipper diese kennen müssen und entsprechende Vorkehrungen treffen müssen.
sagt:
Der Kommentar von Knut Hansen ist sehr fachkundig und gut nachvollziehbar. Trotzdem fällt es mir schwer zu glauben, dass eine Kielyacht ohne Segel durch den reinen Luftwiderstand des Mastes zum Kentern gebracht werden kann.
Deshalb eine Frage an die Experten hier im Forum: Ist es denkbar, dass die Yacht durch die raschen Windwechsel so ungünstig geswojt hat, dass sich die Ankerkette um den Kiel gelegt hat? Dann wäre zumindest plausibel, dass sie anschließend dauerhaft quer zum Wind gehalten wurde. Das kippende Drehmoment ist auch erheblich größer, wenn die Windkraft an Mast und Bordwand durch eine tief am Kiel angreifende Kraft gehalten wird.
Das Problem tritt vermutlich nicht oft auf, könnte aber durch einen absenkbaren Kiel mit relativ schmalem Schaft und großem Ballast am Ende kritischer sein, da die Kette am Abgleiten gehindert wird.
sagt:
ein 75 oder 72m langes Aluprofil, bei Windstärke 12 oder mehr (Wassertornado)? Und dann ist der Kiel eingefahren und kann nicht gegenhalten? Wir waren mal mit einem Hobycat 16 am Eiselmeer und wollten den aus dem Wasser holen ca 10 Windstärken alleine die Mastfläche und Rumpf haben ausgereit, dass das kelien Ding so Fahrt aufgenomen hat, und vorher war so viel Wind, dass der Cat einfach im Wasser umgeworfen wurde und ich dicke Kerl den nur mit Mühe am erneuten Kentern hindern konnte (ohne Segel). Da wirken so gewaltige Kräfte, das kann man sich nicht vorstellen. Aber klar die Erklärung mit dem Anker ist noch zusätzlich gut, dann kann sich das Schiff nicht in den Wind drehen, bleibt dann auf der Seite liegen durch den Winddruck, es laufen mehrere Tonnen Wasser in die Cockpits>Feierabend
sagt:
Ein aufgeholtes Centerboard oder ein aufgeholter Hubkiel darf bei
einem Lloyds certifiziertem Schiff nicht zum Kentern führen.
Der Anker hat geslippt,das hat dazu geführt,dass das Schiff die
Böe voll von der Seite hatte und die kinetische Energie der
Böe nicht in Vortrieb ,sondern voll in Krängung gewandelt hat.
Das kann theoretisch den Mast aufs Wasser drücken.
Letztendlich muss in der Situation aber Wasser schnell
eingedrungen sein um zum Sinken des Schiffes zu führen.
sagt:
Inzwischen gibt es gute Videos auf Youtube von Insidern der Werft. Was ich bislang schlüssig finde:
Es gibt eine Schiebetür zwischen Achterdeck und Wohnkajüte und diese ist schwer und geht bei Krängung eigenständig auf wenn sie nicht gesichert ist. Vor Anker ist es wohl gängige Praxis, dass sie ungesichert ist , weil die Gäste ein und ausgehen möchten.
Wenn eine Böe das Boot jetzt umwirft, geht die Tür auf und das Wasser tritt ein.
Dazu kommt, dass laut Auskunft des Werftgründers bei einer Krängung über 72 Grad und hochgeholtem Kiel das Boot final kentert und sich nicht mehr aufrichtet. Zum Vergleich – eine standard Segelyacht der Größe 50 Fuß richtet sich noch bei über 90 Grad auf, d.h. selbst wenn der Mast im Wasser ist.
Ich denke die Kombination dieser beiden Fakten könnte Teil einer plausible Erklärung sein.
Unklar aber eher unwahrscheinlich ist, dass die seitliche und/oder achterliche Schwimmplattform geöffnet war. Das wäre aber sicher entgegen gängiger Praxis, diese über Nacht geöffnet zu lasse. Außerdem wäre das den Tauchern vermutlich bereits aufgefallen.
Fraglich ist, wie es dazu kommen konnte dass das Boot voll quer zum Wind stand. Offenbar wurde die Crew völlig überrascht. Allerdings kommen bei Gewittern mit Tornado etc. die Böen sicher nicht immer aus einer Richtung, von daher sollte man mit vorschnellem Urteil gegen die Crew aufpassen.
sagt:
Mir ist nicht bekannt, dass eine Perrini Navi schon einmal untergegangen wäre.
sagt:
Die Kommentare kommen aus der Ecke der Hobbysegler mit ihren teilweise beschränkten Fachwissen und geschätzten Annahmen über die technischen Veränderungen bei einem Wetterumschwung. Erforderliche Gutachten, die auch anschließend vor den Gerichten die Sache verdeutlichen, sind nur dann zu erstellen, wenn die Beurteilung sämtliche Faktoren berücksichtigt, die meiner Meinung nach das ganze Unglück erst möglich gemacht haben und das liegt in der Crew und den Gästen. Ein Aspekt der mir als fachunkundiger Segler vor ca. 45 Jahren vor Fuerto Fentura widerfahren ist und mich verfolgt seit dieser Zeit.
Überlebenssituationen führen Menschen in ihrem Überlebenskampf zu Veränderungen die nur das eigene Überleben im Vordergrund sehen, ohne das Schiff im Auge zu behalten. Hinzu kommen in diesem Fall auch noch, das sich ganze Familien in diesem Überlebenskampf befanden. Da wird ein reales Denken unmöglich. Einer professionellen Crew, die mit dem Schiff vertraut ist, besser noch zu dem Schiff gehört und nicht vorübergehend angeheuert wurden, hätten gewusst was ihre Aufgabe gewesen wäre.
sagt:
Na da unterschätzen sie aber die Hobbysegler. Jeder Hobbysegler weiß, was für eine Kraft ein langer Mast ausübt (riesiger Hebelarm, der dazu auch noch vom Wind zusätzlich beaufschlagt). Und eine Segelyacht, egal wie groß hat immer ein ordentliches Gegengewicht unter dem Boot montiert und ist selbst aufrichtend.
Und man darf der Werft schon zutrauen, dass hier alles richtig gemacht wurde. wenn aber der Kiel eingefahren ist, nicht alle Luken sind zu, ein schweres Unwetter zieht auf, ja dann wird es kritisch. Und so schnell geht mal eben kein Schiffer unter, wenn nicht riesige Wassermengen eindringen. Man sieht ja auf dem Video wie der Mast schnell zur Seite schwingt (weil der Kiel eingefahren ist), und Sekunden später ist das Schiff gesunken. Und nicht umsonst grillen die gerade den Kapitän, der hat von nichts gewusst? Sorry das ist aber seine Aufgabe. Das Märchen, ganz plötzlich ist einfach so das Schif untergegangen ja nee is klar…
sagt:
Es kann sein, dass das Boot bei hochgefahrenem Kiel nur noch formstabil ist und nicht mehr gewichtsstabil (s. Wikipedia Beitrag dazu oder noch besser das entsprechende Kapitel im Buch „Seemannschaft“).
In dem Fall richtet sich das Boot NICHT mehr von alleine auf sondern kentert wie eine Jolle.
Wenn dann noch große Luken offen sind oder der Tornado Löcher eingerissen hat, wäre das schnelle Sinken plausibel.
sagt:
@ Richard Schwenke“ bei hochgefahrem Kiel nur noch formstab“
Das ist definitiv falsch. Die Yacht hatte definitiv einen ca.4.50 tiefen festen Kiel. Dieser beinhaltete genug Gewicht um – evtl. mit Gewichten tief im Rumpf- die Stabilität sicherzustellen.
Jetzt gibt es zusätzlich 2 Möglichkeiten:
1.) einen aus dem festen Kiel ausfahrbaren Gewichtskiel. Dieser hätte ausgefahren eine erheblich höhere Stabilität bewirkt.
2.) ein aus dem festen Kiel ausfahrbares Schwert. Wir nennen es Kielschwerter in Deutschland, angelsächsisch Centreboarder. Das Centreboard trägt streng genommen( ich komme darauf zurück) nichts zur Stabilität der Yacht bei sondern reduziert die Abdrift beim Segeln hoch am Wind.
Es gibt belastbare Aussagen dass BAYESIAN keinen Liftkiel sondern ein einhol- bzw ausfahrbares Centreboard hatte.
Nichtsdestoweniger kann ich mir vorstellen, dass das voll auf ca.10,00m Tiefgang ausgefahrene Centreboard eine momentane, kurzfristige Addition zur Stabilität der Yacht beigetragen hätte. Dies vor allem in einer brutalen, schlagartigen Microburst- Sturmbö. Deshalb hat vermutlich auch der CEO der Bauwerft das voll ausgefahrene Centreboard in seinem Kommentar gefordert.
sagt:
Als Seglerin auf dem Mittelmeer mit bescheidenen Kenntnissen habe ich in Erinnerung dass nachts durchgängig eine Bordwache eingesetzt war, außerdem Zugang zum Seefunk und Wetterdaten…was da abgelaufen ist, muss für alle entweder sehr überraschend gewesen sein oder man war etwas lässig, in einer Bucht ahnen viele nichts Böses. Erschreckend auf jeden Fall. Und ist ein so hoher Mast nicht zu riskant?
sagt:
Zunächst müsste man wissen ob es sich tatsächlich um einen Hubkiel oder ein Hubschwert handelt.
Ein eingefahrenes Schwert hat nur einen relativ geringen Einfluss auf die Stabilität des Schiffes. Das Schwert verbessert lediglich die seitliche Abdrift beim Segeln.
Der Kiel mit seinem großen Ballastanteil ist hauptsächlich für die Stabilität (Krängung) zuständig.
Kentern kann eine Kielyacht nicht. Sie würde sich wieder aufrichten, es sei denn die seitlichen Fenster/Bullaugen sind offen und es dringen große Mengen Wasser ein, was ich vermute.
Der Profi-Skipper wird sich erklären müssen.
sagt:
Kiel hochgeholt, Boot liegt quer zum Wind (jeder Segler der Starkwind / Sturm erlebt hat weiß welche Krängung der blanke Mast einer Yacht erzeugen kann), dazu offene Luken und Schiebetüren.
Eine Verquickung ungünstiger Umstände mit tragischen Folgen. Das hätte wohl nur der in Segelstellung ausgefahrene Kiel b.z.w. der komplette Verschlusszustand verhindern können.
sagt:
Ich vermute eher, das das Schiff mit dem Heck zum plötzlich eintertenden Wetter gelegen hat.und mit der extrem starken Boe schlagartig Fahrt nach vorraus aufnahm. Jeder der schon mal mit Schwung über den Anker gefahren ist kennt das. Bug geht runter Heck geht in der Drehung hoch.
Dann hebelt hier ein 75m Mast + Aufbau und Deckspersennige als weiterer Windwiederstand,
Der Verschlusszustand des Schiffes ist fraglich,.
Ein aufgeholtes Centerboard ist nicht hilfreich.
Aus einer statischen Situation wirfst du ( Imho) so ein Schiff nicht um (diese Fälle sollten in der Konstruktion berechnet sein), das muss extrem dynamisch gewesen sein, In allen Berchnungsszenarien ist das Schiff frei, nicht vorne am Anker angebunden.
Ich hab auch mit größeren Schiffen ( ~25m) ) so manche Scheiße auf Reeden erlebt, aber das ist unvorstellbar.
Und ja, wir hatten Ankerwache auf den Schiffen, Nicht volle Wachstärke aber 2 Leute.und keine Bullaugen in der Bordwand die zu öffnen waren.In so einer Situation kann keiner schnell genug reagieren.
Mein Beileid für alle Familien der Opfer
sagt:
Ankern selbst bei leichtem Wellengang lässt das Boot immer etwas hin und her wiegen. Das sieht man dann von Land aus sehr gut durch das Ankerlicht am Top des Mastes. Bei diesem schweren Sturm, Wind und Starkregen in der Aufnahme rührt sich dagegen absolut nichts. Das ist unglaubwürdig und damit für mich nachweislich ein Fake. Man sollte bei Berichterstattungen bei den Tatsachen bleiben und sie nicht durch falsche, in diesem Fall visuelle, Informationen verfälschen. Mein tiefstes Beileid für die Opfer und deren Angehörigen.
sagt:
Sollte der Hubkiel von 10 m Tiefgang tatsächlich auf ca. 3 – 4 m reduziert worden sein, dann wundert es nicht, dass bei starkem Seitenwind der 75 m hohe Mast so ein Schiff umschmeißt, auch wenn es vor Anker liegt. Die Hebelwirkung dürfte erheblich gewesen sein.
sagt:
Ich lese, dass das Schiff auf >40m Tiefe gegangen ist. Warum sollte man bei so tiefem Wasser im Ankerfeld den Kiel hochholen?
Kann natürlich alles sein.
Ich teile eher die Argumente der offenen Bullaugen, Luken, sonstigen mit sehr starker Krängung durch die Wasserhose und durch Druck im Rigg.
Verkettung unglücklicher Umstände mit schlechter Seemannschaft der Crew. Tragisch!
sagt:
Schmutz beitrag
sagt:
Schmutz Kommentar.