Team New Zealand hat sich beim 37. America’s Cup bestens von seinen beiden Niederlagen erholt und steht nun kurz vor dem Sieg gegen INEOS Britannia. Dafür war zweimal der Windgott auf ihrer Seite. Aber fehlen den Briten auch die nötigen PS?
„Hättet ihr eine Führung heute gehalten?“ „Gute Frage“, sagt Ben Ainslie bei SR. „Wir wissen nicht genau, ob es gereicht hätte.“ Die Daten sehen an diesem Tag nicht gut aus für INEOS Britannia. Im ersten Rennen liegen sie 1,13 Minuten hinten und sind im VMG-Schnitt 1,3 Knoten schneller. Im zweiten fehlen 55 Sekunden und 0,7 Knoten Speed. Das scheint deutlich. Auf dem Papier dokumentieren die Zahlen Chancenlosigkeit.
Aber stimmt das auch? Ainslie gibt sich schon etwas zerknirscht in der Mixed Zone, während Peter Burling diesmal seinen Auftritt auf der anderen Seite erstmals ein wenig zu genießen scheint. Es ist eben einfacher, mit nun insgesamt 20 gewonnenen America’s Cup Rennen im Rücken vor einer Journalistenmeute zu stehen.
Hat das Quäntchen Glück heute auch eine Rolle gespielt? Burling sieht es nicht so. Und Ainslie will sich auch nicht darauf einlassen. Es klingt zu sehr nach Ausrede. Profi-Segler mögen nicht gerne über die Existenz dieses Faktors bei ihrem Sport sprechen.
Tatsächlich dreht der Wind bei diesem ersten Start allerdings kurz nach dem Passieren der Linie von 280 Grad laut Ainslie mehr als 10 Grad nach rechts. Später kippte er auf der Kreuz sogar bis auf 315 Grad. Es ist die Höchststrafe für ein Leeboot. Die Kiwis verwandeln plötzlich eine eigentlich aussichtslose Position in einen Vorteil. Der reicht aus für einen Sieg. Diese Drehung schenkt ihnen ein drittes Leben in diesem Vorstart.
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