Boris Herrmann hat ein hartes Wochenende bei der Vendée Globe erlebt. Er gehört zu den großen Verlierern der jüngsten Phase. Platz 30 stimmt zwar nicht, aber besser als 17 liegt er aktuell kaum. Mehr als 200 Meilen hinter der Führung. Was ist passiert?
Seit die führenden Boote der Vendée Globe aus ihrer westliche Position Richtung Süden gehalst sind, etabliert sich ein Ranking, das nach dem Chaos der vergangenen Tage immer mehr der Realität entspricht. Und diese sieht nicht gut aus für Boris Herrmann. Die Spitzenboote sind deutlich vor seinem Bug passiert und auch die Gruppe dahinter crosst mit großem Vorsprung vor Malizia.
In einem Interview mit der VG-Organisation erklärt er, was passiert ist: „Die Nacht war nicht ideal. Ich habe viel Boden verloren im Vergleich zu den Booten, die weiter nach Südwest gesegelt sind, weil ich hinter einigen Wolken gestoppt habe. Ich habe wohl jede Wolke gefunden, die mich bremsen konnte.“
© Susanne Sgrazzutti
Am Morgen sei er ein wenig frustriert gewesen, versuche aber das Gefühl nicht zu sehr an sich heranzulassen. „Denn dieses Rennen dauert noch sehr lange. Man kann dabei zu viel Energie verlieren. Das Rennen ist schon so schwierig genug. Und ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Ich war die ganze Nacht wach, habe etwa sechs Halsen gefahren, Segel gewechselt. Es war wohl einfach mein Schicksal, in dieser Nacht so viel verloren zu haben.“
Es sei nicht katastrophal aber die beiden „Vulnerables“ von Sam Goodchild und Thomas Ruyant haben sich eine komfortable Führung erarbeitet. Man müsse sehen, wie sich das in zwei oder drei Tagen auswirkt, wenn der Passatwind kommt. Und danach die Doldrum-Passage. Aber Herrmann macht schon eine mutige Ansage für den Southern Ocean: „Ich bin sehr selbstbewusst, wenn es in den Süden geht. Dort bin ich in der Lage einige 100 Meilen gutzumachen.“
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