Bei der Vendée Globe ist Boris Herrmann nach acht Tagen auf Platz zehn erstmals um einen Rang nach vorne gerutscht. Noch wichtiger: Er hält den Anschluss. An der Spitze überholt Yoann Richomme Charlie Dalin und übernimmt die Führung.
Bekommt Boris Herrmann doch noch seine Chance auf einen Spitzenplatz bei dieser Vendee Globe? Seine gestrigen Prognosen deuteten nicht in diese Richtung. Er befinde sich näher an der von hinten anrückenden Front und sei im stärkeren Seegang langsamer als die direkte Konkurrenz der Gruppe vor ihm. Die Reichen werden reicher. Der Ziehharmonikaeffekt wirkt wieder in die andere Richtung, so seine Befürchtung.
Aber diese Einschätzung hat sich kaum bestätigt. Malizia hält sich länger vor dem turbulenten Starkwindbereich, in dem etwa Justine Mettraux gut 120 Meilen achteraus deutlich verlangsamt wird. Sie ist in den vergangenen 24 Stunden im Schnitt 1,5 Knoten langsamer als Herrmann gewesen und hat auf ihren Langzeit-Weggefährten gut 40 Meilen verloren.
So segelt unter Sturmfock und kämpft mit bis zu 5 Meter hohem Wellengang:
Boris Herrmann muss nur die Hälfte des Seegangs mit gut 2,5 Metern bewältigen. Allerdings profitieren Beyou, Ruyant und Lunven etwa 180 Meilen voraus auf den Plätzen vier bis sechs von noch flacherem Wasser unter 2 Meter Seegang. Sie sind deshalb schneller. Doch die Differenz zu Herrmann fällt mit 1,5 Knoten im 24h-Schnitt nicht so hoch aus, wie befürchtet.
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