Sébastien Simon hat nach 67 Tagen und 12,5 Stunden die Ziellinie der Vendée Globe auf Platz drei beendet. Er hatte 2 Tage und 17 Stunden Rückstand auf den Gesamtsieger und sorgte für die größte sportliche Überraschung. Wer weiß, was ohne den Foil-Bruch möglich gewesen wäre.
Wenige Spezialisten hatten Sébastien Simon vor dem Start der Vendée Globe für einen Treppchen-Platz auf dem Zettel. Zu holprig war die IMOCA-Karriere des 32-Jährigen aus dem kleinen französischen Städtchen La Roche-sur-Yon im Département Vendée zuletzt verlaufen. 2021 war er schon reif für das Podium, fiel dann aber nach einem Foil-Schaden auf Platz vier liegend aus. Dann stritt er sich öffentlich mit Sponsor Paprec Arkea über die Weiterbenutzung des Juan Koumoudian Designs, durfte 2021 auf dem Boot nur noch die Transat Jacques Vabre mit Yann Élies segeln (Platz 4), erhielt keinen Zugriff mehr auf den IMOCA, der bis heute zum Verkauf steht.
Der Sponsor schenkte dann Yoann Richomme das Vertrauen für das nächste Projekt und Simon stand plötzlich ohne Boot für seine angepeilte Vendée-Globe-Teilnahme da. Auch während der aktuellen Regatta nahm er kein Blatt vor den Mund, wenn es um dieses dunkle Kapitel seiner Karriere ging. Die Szene mutmaßte schon, dass er aktuell ungern über den zweitplatzierten Skipper spricht, weil er mit dessen Team auf Kriegsfuß stehe. Auf den Siegerfotos ist aber nichts davon zu sehen. Es wäre wohl auch albern, in diesem Geschäft nachtragend zu sein. Insbesondere nach einer solch herausragenden Regatta um die Welt.
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