470er-Mixed Europameisterschaft: 5. und 6. für Deutschland – ILCA-WM in China: Nur sechs Rennen

„Nicht ganz nach Plan“

Simon Diesch und Anna Markfort haben nach ihren dominanten Ergebnisse (hier und hier) zum Saisonauftakt die angestrebte Meisterschaftsmedaille bei der EM verpasst. Schon am ersten Tag lagen sie weit zurück, starteten aber eine Aufholjagd. Bei der ILCA-WM wurde nur an zwei von sechs Tagen gesegelt.

Bei der EM 2025 der 470er-Mixed im kroatischen Split kamen zwei Teams des German Sailing Team in die Top Ten. © regate.com.hr

Elf Wettfahrten, unterschiedliche Windbedingungen und ein spannendes Medaillenrennen haben die 470er-Mixed-Europameisterschaft im kroatischen Split geprägt. Mit Simon Diesch und Anna Markfort sowie Theresa Löffler und Christopher Hoerr platzierten sich zwei Crews vom German Sailing Team in den Top Ten.

Simon Diesch/Anna Markfort (Württembergischer Yacht-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee)und Theresa Löffler/Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/Segel-Club Breitbrunn-Chiemsee)sind bei der 470er-Mixed-EM nur knapp an den Medaillen vorbei auf die Plätze fünf und sechs gesegelt. Ein noch besseres Ergebnis verpassten die beiden Power-Duos im Medaillenrennen am Samstag: Im Finale der besten zehn EM-Crews erreichten die GER-Boote das Ziel mit den Rängen acht und neun.

Ein Massenfrühstart und der Rückruf hatten Simon Diesch und Anna Markfort den zunächst gelungenen Start ins Medaillenrennen verdorben. „Wir hatten von Anfang an gesagt, dass uns das Wichtigste eine Medaille ist. Deswegen sind wir auch voll auf Angriff gegangen“, berichtet Anna Markfort, die neben dem VSaW auch für den Joersfelder Segel-Club startet. „Wir haben im ersten Startversuch ein kleines Spielchen mit den Franzosen gespielt, das wir auch gewonnen haben. Der Start war aber ein Massenfrühstart, weshalb es danach einen zweiten gab. Da waren die Franzosen vorgewarnt und haben es uns nicht mehr ganz so leicht gemacht.“

Auch Theresa Löffler und Christopher Hoerr hatten sich fürs Medaillenrennen mehr vorgenommen als Rang neun. „Es lief in eher leichten Winden von sechs bis acht Knoten nicht ganz nach Plan“, sagt Steuerfrau Theresa Löffler. „Wir hatten gehofft, besser abzuschneiden, haben uns am Start aber schon etwas in der Mitte eingebaut und sind dann von dort nicht mehr richtig gut ins Rennen reingekommen.“

 

Simon Diesch und Anna Markfort segelten bei den Europameisterschaften vor Split auf den fünften Rang. © regate.com.hr

Diesch/Markfort und Löffler/Hoerr hatten die EM mit einem ungewöhnlich schwachen ersten Tag und jeweils drei zweistelligen Resultaten eröffnet, bevor sie danach Tag für Tag vorrückten. „Der erste Tag war mit sehr unbeständigen und leichten Winden einfach schwierig. Eine Gewitterzelle über Land beeinflusste die Seebrise, dementsprechend war der Wind unvorhersehbar“, sagte Christopher Hoerr zur Halbzeit der EM. „Wir haben unser Können genau wie andere starke Teams an dem Tag nicht auf den Kurs bringen können.“

Im weiteren WM-Verlauf schaffte es das Team nach Aussage von Theresa Löffler „einen klaren Kopf und den Fokus zu behalten“. Mit dem sechsten Platz im Gesamtklassement ist das Team zufrieden und freut sich über das erste gemeinsame Top-Ten-Ergebnis bei einer Europameisterschaft. 

 „Nach dem schweren ersten Tag die Leiter wieder hochzuklettern, einen guten Kampf zu liefern und am Ende noch eine Medaillenchance zu haben, das war eine wirklich gute und konzentrierte Leistung der beiden Crews“, sagte 470er-Mixed-Coach Steve Lovegrove. „Natürlich ist es am Ende immer etwas enttäuschend, eine Medaillenchance zu haben, sie dann aber nicht zu bekommen, doch das liegt in der Natur des Sports. Beide Crews haben vieles von dem gut ausgeführt, woran wir arbeiten. Damit bin ich sehr zufrieden.“

Saisonhöhepunkt 470er-Mixed-Weltmeisterschaft im Juni

Bereits in weniger als einem Monat trifft sich die Weltelite der olympischen 470er-Mixed-Klasse wieder. Vom 6. bis zum 14. Juni findet im polnischen Gdynia die Weltmeisterschaft statt. Vor diesem Saisonhighlight haben die Teams 14 Tage Pause, bevor sie bereits eine Woche vor der WM zum Vortraining nach Polen reisen.  

EM-Gold sicherte sich das spanische Duo Jordi Xammar und Marta Cardona, Silber und Bronze gingen an Martin Wrigley/Bettine Harris (Großbritannien) und Matisse Pacaud/Lucie de Gennes (Frankreich). Die Endergebnisse der 470er-Mixed Europameisterschaft 2025 sind auf dieser Seite zusammengefasst.

ILCA-WM: DSV-Youngster glänzen im Kurzprogramm

Am selben Tag wie die 470er-Europameisterschaft endete im chinesischen Qingdao die Weltmeisterschaft für die olympischen Einhandjollen ILCA 6 und ILCA 7. Die Titelkämpfe mit 138 ILCA-7-Seglern und 99 ILCA-6-Seglerinnen war in leichten Winden, teilweise starker Strömung und bei oft diesiger Sicht von Rennausfällen in Serie geprägt. Statt an sechs geplanten WM-Tagen konnte nur an den beiden letzten gesegelt werden. So kamen die Männer nur auf fünf, die Frauen auf sechs statt zwölf Rennen.

Das ILCA6-Feld der Frauen bei der WM in Qingdao. © ILCA

Im Olympiarevier von 2008 zeigte vor allem der erst 20 Jahre alte Ole Schweckendiek eine starke Performance. Der Steuermann vom Kieler Yacht-Club erreichte am ersten Renntag seiner ersten Weltmeisterschaft im Seniorenfeld einen dritten und zweiten Platz und war damit Zweiter im Zwischenklassement. Dieses gute Ergebnis konnte er am Finaltag bei 20 Knoten Wind mit Böen bis zu 28 Knoten nicht halten, so dass er auf den 24. Rang abrutschte.

„Heute habe ich mich etwas schwerer getan, weil ich bei viel Wind noch nicht ganz auf dem Level einiger anderer bin“, sagte Ole Schweckendieck, der bei einer Größe von 1,87 Metern 82 Kilogramm wiegt. „Ich muss auf jeden Fall noch Gewicht zunehmen und fitter werden. Seglerisch hat alles gepasst. Ich bin also relativ zufrieden.“

Das beste WM-Ergebnis des German Sailing Team gelang Julian Hoffmann (Verein Seglerhaus am Wannsee/Segelclub Alpsee-Immenstadt) mit Platz 17. „Julian hat mit seinen 22 Jahren im internationalen Vergleich eine sehr gute Leistung gezeigt“, sagt Dom Tidey, Cheftrainer des German Sailing Team. „Die Bedingungen in Qingdao waren sehr herausfordernd und haben den Sportlerinnen und Sportlern nicht nur mental viel abverlangt.“ Bei den Ilca-6-Frauen segelte Pia Conradi (Duisburger Yacht-Club) als beste Steuerfrau vom German Sailing Team auf Platz 23.

Die Ergebnisse der Weltmeisterschaft der ILCA-7-Männer

Ergebnisse der ILCA-6-WM 

Die nächsten Höhepunkte für das German Sailing Team

  • Europameisterschaft Formula Kite: Die europäischen Titelkämpfe mit Jan Voester (Württembergischer Yacht-Club) und Jannis Maus (Cuxkiters e.V.) laufen bereits In Urla (Türkei). Die EM endet am 19. Mai.
  • Weltmeisterschaft 470er-Mixed: 6. bis 14. Juni in Gdynia (Polen) 

Quelle: DSV

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