Mommark in der Dänischen Südsee war vermutlich der Hafen, der von der Ostsee-Sturmflut 2023 am schlimmsten verwüstet wurde. Die Versicherung zahlte keinen Cent. Wie es dazu kam und wie der Betreiber die Anlage wieder auf Vordermann brachte.

“God nat Mommark!” Dass am Abend in dem Hafen an der Südsküste der Insel Als das Jagdhorn ertönt und Hafenmeister Carsten Jensen Kock die Skipper in die Nacht schickt, gehört zum Törn durch die Dänische Südsee seit über zehn Jahren dazu. 2013 kaufte Kock die damals eher verwaiste Anlage. Seitdem ist aus dem einst hässlichen Entlein ein wahres Paradies geworden. Damit hätte nach der Sturmflut 2023 jedoch zu Ende sein können. Denn der Hafen wurde besonders stark vom Hochwasser und dem hohen Seegang erwischt. Reste von der Verwüstung lassen sich heute noch finden.

“Ein paar Tage, bevor wir nach der langen Saison in den Urlaub nach Alanya fliegen wollten, bekam ich die Nachricht, dass ein Hochwasser erwartet wird”, erinnert sich Carsten an die Tage vor der Flut. “Es sollte jedoch nicht schlimm werden, überhaupt nicht.” Am Tag des Abfluges in den Familienurlaub wurde die Vorhersage etwas nach oben korrigiert. Bis 1,70 Meter Hochwasser ist der Hafen geschützt, darüber würde das Wasser über die Kaimauer treten. So hoch sollte es aber nicht kommen. Familie Kock flog daher in die Türkei – in der Gewissheit, dass nichts passieren wird. Für den Fall, dass das Wasser dennoch höher als vorhergesagt steigen sollte “hätten wir ein paar Sandsäcke an die Mole gepackt”. Mitarbeiter des Hafens waren auf diesen Fall vorbereitet.
Man rechnete lediglich mit Hochwasser, alle taten das. Sturmfluten treten in Dänemark eigentlich nur an der Westküste, also an der Nordsee auf. Die Ostsee ist dafür nicht bekannt. Die erste Vorhersage rechnete mit einem Pegel von +1,50 Meter. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, was wirklich kommen sollte.
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