Am Neusiedler See hat sich ein Projekt, das auf Clubebene für weibliche Mitglieder ausgeschrieben wurde, als Volltreffer erwiesen. Seit 13 Jahren gehen Frauen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Vorkenntnissen regelmäßig unter fachkundiger Anleitung mit ILCA6 aufs Wasser.

Bei den olympischen Segelbewerben mag Geschlechtergerechtigkeit herrschen, in den heimischen Segelvereinen sieht die Welt meist anders aus. So auch im UYC Neusiedlersee, einem der größten und sportlich erfolgreichsten Clubs in Österreich. Hier gibt es – und das ist durchaus typisch für die Szene – einige wenige Frauen, die auf hohem Niveau segeln und Regatten bestreiten, aber keine nennenswerte Breite.

Viele weibliche Mitglieder sind über den Mann zum Segeln gekommen, haben aber nie ihren eigenen Zugang dazu gefunden und schon gar nicht die Pinne selbst in die Hand genommen. Keine Zeit, keine Gelegenheit, kein Anlass. Kein Selbstvertrauen, kein passender Rahmen. Während die Club-Kinder ganz selbstverständlich in die Materie hineinwachsen und regelmäßig an diversen Aktivitäten für den Nachwuchs teilnehmen, bleiben die dazugehörigen Mütter bzw. die Partnerinnen segelnder Männer sehr oft außen vor.

In genau diese Lücke stieß ein Projekt, das von Martin Lehner 2013 ins Leben gerufen wurden. Lehner ist nicht irgendwer, sondern ein ebenso passionierter wie hoch dekorierter Viel-Segler, der letztes Jahr einen Europameister-Titel in der O-Jolle einsackte – und in gewisser Weise ein Missionar. Es ist ihm ein ehrliches Anliegen, seine Leidenschaft, aber auch seine Expertise mit anderen Menschen zu teilen und diese für das Segeln zu begeistern.
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