Während das Geschehen auf dem Wasser bei der ersten Etappe des TORE auf dem Weg nach Portsmouth sportlich wenig Spektakuläres zu bieten hat, steht immer noch die Start-Kollision im Blickpunkt. Insbesondere der italienische Skipper äußert sich erstaunlich und macht der Rennleitung Vorwürfe.

Für Ambrogio Beccaria mag es eine ungewohnte Rolle sein, plötzlich international im Rampenlicht zu stehen. Der 33-jährige Italiener bewegte sich bisher in der zweiten Reihe und konnte sich selbst bei den ersten Gehversuchen mit seinem neuen IMOCA etwa bei der Course de Caps hinter Thomas Ruyant verstecken – auch beim Mastbruch.
So mag es seinem jungen Alter, der Unerfahrenheit in seiner Rolle und wohl auch dem Schock geschuldet sein, dass seine Aussagen nach dem Crash für Stirnrunzeln sorgen. „Die Linie war superkurz, es war gefährlich, und es gab wenig Platz zwischen uns und den Zuschauerbooten. Wir sind hier nicht beim SailGP! Und der Wind kann schnell drehen.“
Wie auch immer er die Umstände des Starts bewertet – es ist unprofessionell, die Schuld beim Veranstalter oder der Rennleitung zu suchen. Dass er nichts zu einer möglichen eigenen Schuld sagt, mag noch mit der Strategie vor der zu erwartenden Protestverhandlung erklärt werden. Aber souveräne Skipper nehmen mögliche Fehler lieber auf die eigene Kappe, bevor sie sich über andere ärgern.

Zumal die Kollision nach Ansicht diverser Video-Perspektiven immer mehr auf einen klaren Fehler von Allagrande Mapei hindeutet. Es geht um eine Situation nach Regel 11. Demnach muss sich der Italiener als Luvboot vom Leeboot freihalten. Das ist eine der Grundregeln. Aber es gibt auch Regel 16.1, wonach ein Boot auch mit Wegerecht bei einer eigenen Kursänderung dem anderen Boot Raum zum Freihalten geben muss.
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