Der 23-Meter-Maxi „Helisara“, einst im Besitz des legendären Dirigenten Herbert von Karajan, ist von einem Balearen-Sturm zu Plastikmüll zerlegt worden. Dem Unglück ging ein Streit mit den Behörden voraus und ist nun zu einem Umweltpolitikum geworden.

Herbert von Karajan gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. 34 Jahre lang, bis zu seinem Tod, leitete er die Berliner Philharmoniker, eines der weltweit renommiertesten Symphonieorchester und Aushängeschild der klassischen Musik aus Deutschland. Doch neben der Musik faszinierte ihn auch das Segeln.
Er besaß sechs Yachten, die er alle „Helisara“ nannte – nach seiner Familie: He(rbert), seiner Frau El(iette) sowie den Töchtern Is(abel) und Ara(bel). Zuerst war er als Fahrtensegler überwiegend mit Swan-Yachten aktiv, dann stieg jedoch zuletzt mit der bei Huisman gebauten „Helisara VI“ in die damalige erste Liga des Maxi-Yacht-Racings ein.

Die 80-Fußer wurden von bis zu 26-köpfigen Crews gesegelt. Die schnellsten Boote jener Zeit hießen Kialoa, Bumblebee, Boomerang oder Matador. Selten zeigten sie sich im Mittelmeer, wo von Karajan seine Schiffe vor St. Tropez liegen hatte. Doch wenn es zu Vergleichen mit den US-Maxis kam, heuerte der Dirigent auch schon mal Dennis Conner als Steuermann neben seinem langjährigen Taktiker Gary Jobson an.
Diese Ära war 1989 mit Karajans Tod durch einen Herzinfarkt beendet. Das Schiff lag viele Jahre ungenutzt vor seiner Villa in St. Tropez und verfiel. Witwe Eliette schien sich nicht darum zu kümmern. Ob und an wen die Yacht später verkauft wurde, ist nicht bekannt. Vor einem Jahr tauchte sie aber wieder in der Öffentlichkeit auf – mit Bildern, die man als Segler nicht gerne sieht: hoch und trocken auf den Steinen vor Formentera.
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