Lennart Burke und Melwin Fink sind nach ihrem spektakulären zweiten Etappen-Platz in Reunion beim Globe40 seit dem Wochenende unterwegs Richtung Sydney und kämpfen hart, um nicht erneut in der Flaute den Anschluss zu verpassen. Es gelingt bisher sehr gut.

Bei der vergangenen Globe40-Etappe hatte das deutsche Youngster-Duo auf seiner Class40 Next Generation noch große Probleme bei leichtem Wind. In den Doldrums verloren sie den Anschluss zum Führungsduo und lagen schließlich gut 600 Meilen zurück, bevor ihnen noch das sensationelle Comeback glückte.

„Wir beißen uns echt gut durch. Wir sind am Kämpfen“, sagt Lennart Burke. Denn die leichten Bedingungen sollen ihrer Class40-Konstruktion nicht so gut liegen im Vergleich mit der Konkurrenz. Aber auch als Crew mögen sie den Leichtwind nicht so sehr, gibt er zu. Das „Knüppeln“ mit dem Code Zero hoch am Wind liege ihnen und ihrem „Bötchen“ nicht so sehr. „Aber ich glaube, wir schlagen uns dafür sehr gut.“

Bei diesem Rennen geht es für die beiden Deutschen tatsächlich nur darum, mit den beiden einzigen neueren Class40-Designs mitzuhalten. Die übrigen fünf älteren Boote sind nicht konkurrenzfähig. Aber Burke/Fink treten beileibe nicht gegen Laufkundschaft an. Ian Lipinski gehört seit Jahren zu den besten Skippern der Szene und Mitseglerin Amelie Grassi hat gerade mit ihrem Sieg im Biotherm-IMOCA-Team bei The Ocean Race Europe für Furore gesorgt.
Auf dem belgischen Boot ist nun Jonas Gerckens wieder eingestiegen. Zusammen mit Benoît Hantzperg ist er beim Transat Jacques Vabre schon 4. geworden, als viermaliger Segler des Jahres in Belgien holte er zuletzt bei der Offshore Mixed WM und EM Bronze und Silber. Mit seiner neuen Class40-Konstruktion von 2022 hat der Belgier noch keine großen Erfolge erzielt, aber das Lift V2 Design von Lombard konnte mit Skipper Yoann Richomme 2022 die Route du Rhum gewinnen.

Die Pogo S4 (Design Verdier) von Burke/Fink segelt auf Augenhöhe, auch wenn Lipinskis Max 2 (Design Raison) von 2024 zwei Jahre jünger ist. Sicher ist aber, dass bei verschiedenen Bedingungen alle drei Konstruktionen unterschiedliche Lieblingsbedingungen haben. Diese gilt es im engen Dreikampf zu erschließen. „Wir lernen viel“, sagt Burke.

Insbesondere bei den komplizierten Bedingungen im Einfluss des sogenannten Maskarenenhochs, das auf der Südhalbkugel eine Schlüsselrolle im Wettergeschehen des Indischen Ozeans und Ostafrikas spielt. Es sorgt ähnlich wie das Azorenhoch im Atlantik für meist klares, sonniges Wetter, aber eben auch schwachen Wind.
Das Ziel für die Crews der Globe40 ist klar: Sie müssen versuchen, direkt und so schnell wie möglich nach Süden zu kommen, um dort die starken Westwinde zu erreichen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Bisher versperrt die ausgedehnte Flaute den Weg.

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