Formula 18 Katamarane

Hobie startet Offensive mit neuem Wild Cat und Spithill im Pro Team

Die Formel 18 Katamaran-Klasse lebt. International sowieso mit weit über 174 Startern bei der Weltmeisterschaft 2009 und 110 Booten beim Eurocat in Frankreich Ende April. Aber besonders auch in Deutschland. Zum kühlen Saisonauftakt bei der jungen Regatta in Bad Zwischenahn meldeten 25 Teams  und in Scharbeutz an der Ostsee gingen gleich 34 Mannschaften an den Start.

Wenige Kenner des internationalen Segelsports hätten geglaubt, dass die 1994 erdachte Formel 18 einen solchen Erfolg ermöglicht. Dabei handelt es sich um eine Art Box Rule, die den Rahmen für  verschiedene Konstruktionen vorgibt. Die Kosten werden durch ein Verbot von High-Tech Werkstoffen und ein Mindestgewicht für das segelfertige Boot im Griff gehalten. Das Crewgewicht wird durch ein System von unterschiedlichen Segelflächen und Ausgleichsgewichten so angeglichen, dass leichte und schwere Crews mit gleichen Chancen vergütungsfrei gegeneinander segeln können.

22 unterschiedliche Designs werden derzeit auf dem Markt gehandelt. Nicht alle sind konkurrenzfähig. Immer wieder präsentieren Marken neue Designs. Das könnte Frust bei den etablierten F18 Besitzern hervorrufen. Stattdessen empfindet die Klasse das aber eher als Marktbereinigung. Durch das Formel Prinzip ist sicher gestellt, dass  aktuelle Entwicklungen einfließen können. Die Konkurrenz, auch unter den mehr als ein Dutzend Segelmachern, hält die Preise relativ stabil. Um die 20000 Euro muss man für einen aktuellen F18 Kat ausgeben.

Der Wettkampf unter den Herstellern sorgt dafür, dass die besten Katamaran-Segler der Welt in der Klasse auftreten. Der australische Tornado Olympiasieger Darren Bundock tritt regelmäßig an. Inzwischen promotet er mit dem C2 Formula 18 auch ein eigenes Kat-Design. In Deutschland stehen die ex Tornado Champions Helge und Christian Sach seit Jahren an der Spitze der Flotte. Sie segeln mit dem Nacra Infusion Design, das 2008 und 2009 Weltmeister wurde.

Sie haben aber große Konkurrenz von Jörg Gosche und Hannes Pegel bekommen, die als Werksfahrer des Hobie Cat Pro Teams den neuen Wild Cat von Hobie promoten. Das Nachfolgemodell des Hobie Tiger hat schon großes Potenzial bewiesen. So konnte Gosche die Kurparkregatta in Bad Zwischenahn bei starkem Wind mit sieben Siegen in sieben Rennen gewinnen. In Scharbeutz beim Showdown mit den Sach-Brüdern hatte der ehemalige Hobie-Tiger-Europameister aber noch das Nachsehen. Mit zwei Ausfällen landete er auf Rang neun. Aber in den vier gesegelten Rennen steht es Unentschieden. Zweimal lagen die Sachs vorne, zweimal Gosche/Pegel.

Aber Hobie Cat meint es Ernst. So haben die Kat Hersteller ihr Pro Team durch die America´s Cup Sieger Glenn Ashby und James Spithill hochkarätig verstärkt. Ashby ist sechsmaliger A-Kat-Weltmeister und holte als Vorschoter von Darren Bundock drei Tornado-WM-Titel und die olympische Silbermedaille in Peking. Im Verlauf des vergangenen America´s Cups war er bei BMW Oracle angestellt als Mehrrumpf-Lehrer für den Cup Steuermann James Spithill. Beide probierten zusammen die Flügel-Rigg-Technik auf Ashbys A-Kats. Der Australier gilt als einer der wichtigsten Faktoren für den Gewinn des America´s Cups.

Spithill selber ist offenbar vom Kat Virus befallen. Er segelte in der vergangenen Saison bei der A-Kat Weltmeitsterschaft mit und will jetzt offenbar weiter von Ashby lernen. Das dürfte sein aktueller Arbeitgeber BMW Oracle aber nur erlauben, wenn er wieder am Steuer der Bleitransporter zu alter Form zurück findet. Bei der Louis Vuitton Serie, kommt er zurzeit mit dem Langsamsegeln noch nicht so gut zurecht.

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