X40 vs RC44. Neue Wege im America´s Cup

Multi oder Mono, was ist spannender?

Extreme 40 Kat gegen RC 44 Mono. Was ist spannender? © Team Holmatro/Nico Martinez

Der Golden Gate Yacht Club vermeldet, dass er vom 22. bis 25. Juli Testwettkämpfe zum zukünftigen Yacht- und Wettkampf-Format des America´s Cups abhalten will. Dabei sollen RC 44 Yachten und Extreme 40 Katamarane ihre Wettkampf- und besonders ihre Medientauglichkeit beweisen.

Es soll generell um die Frage gehen, ob ein Einrumpfer oder Mehrrumpfer besser für die Cup-Rennen geeignet sind. Dabei wird ein America’s Cup Media Evaluation Team darauf achten, welche Bootsgattung die dramatischeren Bilder liefert. Das Ergebnis wird in die neu zu bestimmende Bootsklasse im 60 bis 70 Fuß Bereich einfließen.

Denn das Ziel ist klar formuliert. Der nächste America´s Cup soll die höchsten Einschaltquoten und die größte Fangemeinde aller Zeiten liefern.

„Wir werden viele unterschiedlichen Konzepte testen“, kündigt BMW Oracle CEO Russell Coutts an. So werde auch ausprobiert, ob vielleicht ein Vorwindstart besser sei. Ob Multihulls aufregende Bord an Bord Wettkämpfe liefern können, und ob man bei neuen Kursen mehr Überholmöglichkeiten habe.

Es werde mit 3D and und HD Kameras experimentiert, um die Onboard-Dramatik besser einfangen zu können.

Der österreichische Doppelolympiasieger Roman Hagara und ex Alinghi Mann Murray Jones aus Neuseeland, der inzwischen für BMW Oracle arbeitet werden die Extreme 40 Katamarane steuern und die Limits erproben.

Die RC 44 werden ihre Crew von neun auf acht verkleinern, um zu sehen, ob die resultierenden Händling-Probleme für das Fernsehen spannend zu gestalten sind. James Spithill wird eine der RC 44 steuern und Larry Ellison wird es sich kaum nehmen lassen die zweite zu steuern, auch wenn das nicht offiziell verkündet wurde.

Bei dieser Ankündigung werden Segelsport Puristen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Bemühungen von Ellison und Coutts mögen sich nach Klamauk anhören. Sie wollen tatsächlich diesen Sport neu erfinden.

Aber die Motivation scheint ehrlich. Es geht um den Sport und darum, wie spannend Segeln für den unbedarften Beobachter werden kann. Mit dem Budget von Ellison kann man davon ausgehen, dass jedes Steinchen umgedreht wird, um den geschundenen America´s Cup wieder an der Spitze der Segelwelt zu etablieren.

SR findet das spannend und drückt die Daumen auch wenn ein spannender Zweikampf mit Multihulls schwer vorstellbar ist. Aber wir lassen uns gerne vom Gegenteil überzeugen.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „X40 vs RC44. Neue Wege im America´s Cup“

  1. Carsten sagt:

    langweilig, weil die wende bei kats im vergleich zum speed so lange dauert, dass die boote nur auf der anliegelinie eine wende fahren werden. so kommen die ermüdend langen holeschläge zustande. keine wendeduelle. aber du hast recht. auf einem kurzen kurs könnte es gehen.

  2. T.K. sagt:

    Warum sollten Zweikämpfe auf Cats langeweilig sein?
    das Problem ist doch, dass Kats so schnell sind, dass sie sich zu schnell aus den Augen verlieren bzw der Zuschauer.
    Das könnte man einfach ändern, indem man z.B. mind. jede 60 sec. eine Wende oder Halse vorschreibt. Das würde die Schiffe zusammentreiben. Vor allem würde es gähnend lange Holeschläge wie beim letzten AC match unterbinden. Egal ob Einrümpfer oder Zweirümpfer

    Alternativ man reduziert das Revier in der Größe, schon wirds spannender.